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Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln

Titel: Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Stunden ist unsere Wache vorbei.«
    Parsena griff nach seiner Hand. Während die unbekannten Sternbilder über den Himmel wanderten und hinter dem Horizont versanken, warteten die Pioniere und registrierten einzelne Flüchtende oder kleine Gruppen, die ausnahmslos nach Nordwesten wanderten.
    Kurz vor dem Zeitpunkt, an dem Parsena und Kishin sich ablösen ließen, meldete sich die Koordination der Forschungsabteilungen: »Es werden eine Menge Teams kommen und alles Mögliche untersuchen. Bitte halten Sie sich bereit, ihnen Unterstützung zu geben.«
    »Selbstverständlich. Noch etwas?«
    »Die Zentrale meldet eine Menge Fehlanzeigen. Wie viele Leute haben Sie beobachtet?«
    Kishin grinste in der Dunkelheit und antwortete: »Inzwischen zweihundert bis zweihundertzwanzig. Rechnen Sie damit, dass auch Mitglieder der wissenschaftlichen Teams flüchten werden?«
    Der andere hustete trocken und brummte etwas Unverständliches, dann wurde seine Stimme wieder klarer. »Möglich ist alles. Halten Sie bitte die Augen offen.«
    »Tun wir. Danke für die Meldung.«
    Kishin lehnte sich zurück und startete den Gleiter. Langsam erhob sich das schwere Gefährt auf den Prallfeldern und glitt auf den Iglu zu. Vor dem leichten Bauwerk, in dem die Ablösung schlief, lagen und standen Ausrüstungsgegenstände. Über dem erkalteten Feuer, dessen Glut nur noch dunkelrot schimmerte, hing ein Kessel. Vorsichtig bugsierte Kishin den Gleiter in eine Lücke zwischen den Büschen und stellte den Antrieb ab. Zischend öffneten sich die Türen. Kishin und Parsena stiegen aus.
    »He, ihr dort drinnen! Aufstehen! Im Gleiter gibt's heißen Kaffee.«
    Sekunden später öffnete sich der Iglu. Ein junger Mann kam nach draußen. Er fuhr sich durchs Haar und schauerte zusammen, obwohl die Nacht warm war. Am Horizont zeigte sich der erste graue Streifen.
    »Was ist das?«, fragte der Mann und deutete nach oben.
    Scheinwerferstrahlen geisterten durch die Nacht, als schwere Gleiter aus dem Schiff abgesetzt wurden. Mit einigen Sätzen klärte Parsena ihre Ablösung über die letzte Durchsage auf.
    »Ich begreife. Zu allem Überfluss ist auch noch das Wetter seit der Landung unverändert stabil.«
    »Unverändert schön, meinst du«, verbesserte Kishin. »Los, weck deine Freundin. Wir haben auch ein Anrecht auf einige Stunden Schlaf.«
    »Nicht mehr nötig.«
    Die Frau kam aus dem Iglu und begrüßte Parsena und den Chef. Immer mehr Einsatzfahrzeuge senkten sich auf den Boden des Hochlands. »Hat jemand etwas von Kaffee gesagt?«
    »Im Gleiter«, erwiderte Parsena. »Und noch etwas: Ihr weckt uns sofort, falls Unerwartetes geschieht. Klar?«
    »Natürlich!«
    Die Ablösung kletterte in den Gleiter. Kishin und Parsena blieben noch eine Weile stehen, atmeten in tiefen Zügen die frische Luft ein und dachten über den Gegensatz nach, der hier galt. Ein paradiesischer Planet, leer und ohne jede Gefahr für lebende Wesen – und trotzdem eine Welt, die ein tödliches Verderben barg.
    Beide waren zu müde, um noch lange nachdenken zu können. Sie schliefen schnell ein und erwachten erst am späten Morgen. So kam es, dass sie eine wichtige Entwicklung nicht einmal bemerkten.
    Cass entdeckte den kleinen See erst, als er schon bis zu den Knöcheln im Wasser stand. Er ging rückwärts, setzte sich und wartete die ersten Sonnenstrahlen ab. Dann erst erkannte er, dass er genau den Platz gefunden hatte, den er unbewusst seit seiner Kindheit suchte.
    »Mein Gott«, sagte er laut. Seine Worte verhallten zwischen den Bäumen und über den langen, geschwungenen Strand. »Und das unter diesen Bedingungen und Umständen! – Janie!«
    Das letzte Wort rief er lauter. Noch kreisten die Gleiter der Pioniere über das Gebiet. Janie schlief. Langsam stapfte Cass zurück. Sein Herz schlug hart, seine Stirn überzog sich mit Schweißtropfen. Er sank neben Janie zu Boden und rüttelte sie an den Schultern. Sie lag zusammengerollt im Moos, die Hände zwischen den Knien. Ihr Haar war verfilzt und verwirrt. Sie waren vom Schiff aus mindestens sechs Stunden lang ununterbrochen marschiert. Und das mit den schweren Taschen.
    »Janie! Aufwachen! Ich habe es!«
    Sie blinzelte und gähnte, dann öffnete sie die Augen und sah ihn an. Als sie seinen Gesichtsausdruck erkannte, erschrak sie.
    »Was hast du gefunden?«
    »Unseren Platz! Einen See mit Strand und allem. Und ein Bach fließt in den kleinen See. Er ist voller Fische.«
    Cass stand auf und zog Janie hoch. Sie schwankte und fiel gegen

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