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Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln

Titel: Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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unten niemand war, der dachte … Gucky konzentrierte sich stärker, versuchte, einen organischen Metabolismus zu erfassen, der Aktivitäten wie ein Gehirn zeigte … paranormale Impulse aussandte … Aber da war nichts. Doch, es war etwas da – eben dieses Nichts. Ein ganz und gar abstraktes Nichts, existent und zugleich nicht erfassbar.
    Gucky wurde von einem Schwindel ergriffen und zog seine Gedankenfühler sofort wieder zurück. Jetzt erst bemerkte er, dass Icho Tolot ihn stützte.
    »Was war?«, fragte der Haluter besorgt. »Hattest du Kontakt?«
    »Ja … und nein«, antwortete der Ilt verstört. »Du hast Recht, dort unten sind Lebewesen. Sie denken sogar – wenngleich in ganz und gar fremdartigen Bahnen … Als handle es sich um Geschöpfe einer anderen Dimension. Ich habe förmlich die Impulse gespürt, doch ich konnte sie nicht erfassen.«
    »Verstehe«, sagte Icho Tolot.
    »Ich fürchte, eben das kannst du nicht, Tolotos, weil du selbst kein Telepath bist«, widersprach Gucky. »Ich habe nicht einmal den Zipfel eines Gedankens erwischt, obwohl ich merkte, dass welche da waren. Mir erging es so ähnlich wie einem, der versucht, Vakuum in ein Gefäß zu schöpfen.«
    »Ich verstehe«, behauptete Icho Tolot wieder. »Auf jeden Fall ist mir klar, dass du dich großer Gefahr aussetzt, wenn du versuchst, die Gedanken dieser Fremden zu erfassen. Lass es lieber bleiben. Wir haben noch andere Mittel, den Vorgängen auf diesem Planeten auf den Grund zu kommen.«
    Die Dämmerung setzte ein – und es wurde schnell hell. Bald lag das Tal unter den ersten Strahlen der aufgehenden Sonne.
    Vor ihnen erstreckte sich eine Stadt, die im Tageslicht noch viel eigenartiger anmutete als durch die Beobachtungsgeräte.
    »Irgendwie erinnert mich diese Stadt an die Sandburg eines Kindes«, stellte Gucky fest. Er fand diesen Vergleich überaus treffend, wenn er auch nicht sicher war, dass Icho Tolot ihn verstand. Hatte der Haluter überhaupt schon einem Kind beim Bau einer Sandburg zugesehen? Gucky hatte. Und zwar war es Mike, Perry Rhodans Sohn, gewesen, dem er dabei sogar schon geholfen hatte, als Mike sechs oder sieben Jahre alt gewesen war. Der feine Sand hatte nicht viel Möglichkeiten und Spielraum für die Fantasie eines Kindes offen gelassen, kompliziertere Formen waren nicht zu realisieren gewesen, weil der Sand keine Festigkeit und keine Tragfähigkeit besaß, und wenn er austrocknete, fielen selbst die einfachsten Türme und Bögen zusammen.
    Ähnlich unkompliziert, ja primitiv waren die Gebäude. Sie schienen wie aus Sand gebaut – zumindest was ihre Form betraf.
    Viel Einfallsreichtum und handwerkliches Geschick hatten die Erbauer nicht bewiesen. Die Gebäude waren durchwegs klobige Blöcke, manchmal ineinander verschachtelt. Gucky argwöhnte sogar, dass sie gar nicht erbaut, sondern aus dem Boden gestampft worden waren. Die Straßen zwischen ihnen konnten ausgebaggert sein, ebenso wie die Räume in diesen unförmigen Gebilden womöglich herausgehauen waren.
    Fenster und Türen – einfache, rahmenlose Öffnungen – waren wahllos in die Wände geschlagen worden. Von Architektonik keine Spur. Von Ästhetik erst gar nicht zu reden, und nicht einmal auf geometrische Richtlinien war Rücksicht genommen worden. Diese Stadt war nicht geplant worden – sondern wie die Sandburg eines ungeschickten Kleinkinds unter tollpatschigen Händen gewachsen.
    »Sieht aus wie das Ergebnis eines Wettbewerbs geistesgestörter Baumeister.« Gucky schauderte. »Ich kann mir kein Lebewesen vorstellen, das sich hier wohl fühlt. Selbst wenn es nur Zweckbauten sind.«
    »Vielleicht waren die Konstrukteure nicht in der Lage, mehr zu leisten.«
    »Du meinst, es handelt sich um primitive Eingeborene?« Gucky schüttelte den Kopf. »Warum sollten sich dann die Laren mit ihnen einlassen? Immerhin sind die SVE-Raumer hier gelandet. Die Ebene hinter der Stadt, das muss der Raumhafen sein, wenn mir dieser Ausdruck gestattet ist. Das Landefeld ist so primitiv wie die Siedlung selbst. Einfach aus dem Boden gestampft. Es gäbe natürlich noch eine andere Möglichkeit: Die Laren könnten diese primitiven Gebäude als Tarnung benutzen.«
    »Unwahrscheinlich«, behauptete Tolot. »Für ein technisiertes Volk ist es keine Schwierigkeit, die hyperenergetischen Anlagen anzupeilen. Und vor einem unterentwickelten Volk brauchen die Laren ihre Anlagen nicht zu verstecken. Als ich sagte, die Erbauer dieser Stadt hätten ihr Bestes gegeben, meinte

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