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Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln

Titel: Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ich nicht, dass sie auch auf anderen Gebieten so untalentiert sind.«
    »Endlich weiß ich, was du meinst, Tolotos.« Gucky seufzte. »Die Fremden können auf anderen Gebieten Genies sein, ohne zugleich gute Baumeister sein zu müssen. Geoffry Waringer zum Beispiel schüttelt seine hyperphysikalischen Erfindungen aus dem Ärmel. Aber er hätte wahrscheinlich Schwierigkeiten, einen Nagel einzuschlagen. Und die Fremden könnten ein Talent besitzen, das den Laren zugute kommt. Damit hast du womöglich den Nagel auf den Kopf getroffen, Tolotos.«
    Gucky sah, wie sich der breite Mund des Haluters verzerrte, und er befürchtete das Schlimmste. Da brach Icho Tolot auch schon in donnerndes Gelächter aus.
    »Um Himmels willen, beruhige dich wieder!«, herrschte Gucky ihn an. »Willst du, dass der ganze Planet auf uns aufmerksam wird?«
    Icho Tolot verstummte, wenn es ihn auch einige Mühe zu kosten schien. »Entschuldige, Kleiner. Aber es ist zu komisch, dass du meinst, ich – als Haluter – könne einen Nagel auf den Kopf treffen, während du Waringer diese Fähigkeit absprichst.«
    »Das findest du wirklich so lustig?« Gucky staunte. Er versuchte seit Jahrhunderten, den seltsamen Humor der Haluter zu ergründen. Doch das würde ihm wohl nie gelingen. »Ich werde mich bemühen, keine Witze mehr zu machen«, versprach er gleich darauf und wechselte das Thema. »Was hältst du davon, die Stadt aus der Nähe zu betrachten?«
    »Ich brenne darauf«, antwortete Icho Tolot. »Andererseits dürfte das nicht ganz in Deightons Sinn sein. Was sagte er von wegen Vorsicht?«
    »Wir können natürlich auf diesem Hügel sitzen bleiben und fleißig orten«, sagte Gucky sarkastisch. »Aber viel mehr, als wir bisher wissen, werden wir nicht in Erfahrung bringen. Wenn wir herausfinden wollen, was hier gespielt wird, müssen wir uns mit den Erbauern der Stadt befassen. Und wir müssen uns die technischen Anlagen in den Gebäuden aus der Nähe ansehen, sonst war unser Einsatz umsonst.«
    »Du hast mich überzeugt, Kleiner – aber dazu hat gar nicht viel gehört«, sagte Icho Tolot. Bedauernd fügte er hinzu: »Ich fürchte nur, eine richtige Drangwäsche wird das nicht werden.«
    »Wenn dir danach ist, kannst du ja einige der hässlichen Bauten niederwalzen.«
    Sie schalteten ihre Deflektoren ein und wurden unsichtbar. Eine energetische Ortung schloss das jedoch nicht aus. Aber das Risiko mussten sie eingehen. Wenn die Anlagen ein ausgeklügeltes Sicherheitssystem gehabt hätten, wären sie ohnehin schon längst geortet worden. Da sich bisher keine Feindseligkeiten gegen sie gerichtet hatten, fühlten sie sich ziemlich sicher.
    Gucky ergriff die sechsfingrige Pranke von Tolots Handlungsarm und teleportierte mit ihm in die Nähe des aus gestampftem Boden bestehenden Landefelds.
    Die ersten Gebäude waren nur hundert Meter von ihnen entfernt. Es handelte sich um zehn Meter hohe Türme ohne Fenster und Türen. Die Außenwände waren so roh und ungefüge, als hätte ein Betrunkener einfach Lehmbrocken übereinander geschichtet.
    Unzählige solcher Türme umgaben die eigentliche Stadt in Abständen von zweihundert Metern wie ein Ring.
    »In den Türmen könnten Abwehreinrichtungen untergebracht sein«, sagte Gucky warnend, während er Messungen vornahm.
    Icho Tolot kam einige Sekunden vor ihm zu einem Ergebnis. »Diese Türme sind nichts weiter als Verteilerstationen. Sie empfangen die Energien der subplanetaren Kraftwerke und senden sie auf kabellosem Weg an die Endverbraucher in der Stadt weiter. Wir können passieren.«
    Sie kamen an den klobigen, manchmal windschiefen Türmen vorbei, ohne dass etwas geschah.
    »Wenn ich nicht wüsste, dass in den Quadern Tausende von Maschinen in Betrieb sind, würde ich an eine Geisterstadt glauben«, sagte Gucky verhalten. »In den Straßen ist kein Lebewesen zu sehen, kein einziger Gedanke ist zu hören … Kannst du dir vorstellen, wie einem Telepathen zumute ist, der weiß, dass er von unzähligen Lebewesen umgeben ist, ihre Gedanken aber nicht hören kann?«
    »Ich weiß nicht, wie irgendeinem Telepathen zumute ist«, erwiderte Icho Tolot. »Aber ich kann mir denken, was in einem neugierigen Telepathen wie dir vorgeht.«
    Diese Frechheit ließ Gucky unerwidert, obwohl er eine Reihe passender Entgegnungen auf der Zunge hatte. Er sprach sie nur deshalb nicht aus, weil der Haluter unberechenbar war und niemand wissen konnte, wann er einen seiner gefürchteten Lachanfälle bekam.
    Dreißig Meter

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