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Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln

Titel: Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hinter den Türmen ragten halbkugelförmige Hügel aus dem Boden, die aus demselben lehmartigen Material wie alle Gebäude gebaut waren. Der Begriff ›halbkugelförmig‹ war bei diesen Gebilden allerdings eine sehr großzügige Interpretation. Eigentlich handelte es sich um Klumpen, drei Meter hoch und nur annähernd kuppelähnlich. Sie waren in gleichen Abständen wie die Türme rund um die Stadt angeordnet.
    »Sieh einer an!«, rief Gucky aus, als sie die Rückseite einer der Kuppeln erreichten. »Das Ding hat einen Zugang, ist hohl – und nicht einmal leer. Was für monströse Apparaturen!«
    Die unförmige Öffnung lag einen halben Meter über dem Boden und war gerade groß genug für einen Mausbiber. In dem unbeleuchteten Hohlraum waren klobige, unhandliche Hebel und Tastaturen zu erkennen, die aus einer Art Schaltskala ragten.
    »Als Zugang würde ich dieses Loch nicht gerade bezeichnen«, widersprach Icho Tolot. »Sieh dir die Eingänge der anderen Gebäude an. Alle sind mindestens drei Meter hoch – also für Wesen von annähernd meiner Größe geschaffen. Durch das Loch hier könntest höchstens du eindringen, Kleiner. Ich wiederum schaffe es, die Bedienungsinstrumente mit meinen Handlungsarmen zu erreichen, wenn ich durch die Öffnung lange.«
    »Vielleicht treffen wir hier sogar auf Haluter«, sagte Gucky giftig. »Dann könntest du deinen Aggressionstrieb in einem Ringkampf abreagieren.«
    Icho Tolot ließ seine drei Augen verneinend rollen und erklärte belehrend: »Die unförmigen Instrumente sind nicht für die feingliedrigen Hände eines Haluters gebaut, sondern für Wesen mit ungelenken Greifwerkzeugen. Zudem müssen sie überaus lange Arme besitzen, sonst können sie nicht durch die Öffnungen hindurchgreifen.«
    Sie erreichten nun die eigentliche Stadt. Aus der Nähe wirkten die Gebäude noch unförmiger, die Wände standen windschief zueinander, waren rau und ohne Verputz und sahen tatsächlich wie Lehmklumpen aus, die man ausgehöhlt und mit Löchern versehen hatte.
    »Mäßige jetzt deine Stimme, Tolotos«, trug Gucky dem Haluter auf. »Oder noch besser – schließe deinen Helm und benutze den Sprechfunk.« Als ihm gleich darauf seine dröhnende Stimme fast taub werden ließ, drosselte Gucky schleunigst die Empfangsstärke.
    »Sehen wir uns gleich im nächsten Gebäude um«, schlug der Haluter vor. »Ich empfange von dort keinerlei Energiestrahlung.«
    Die Straße zwischen den monströsen Gebäuden hatte keinerlei Belag. Sie bestand einfach aus unbearbeitetem Boden – entsprechend holprig war sie auch.
    Gucky erreichte als Erster den Eingang des Gebäudes. Icho Tolot blieb in respektvoller Distanz, um ihm nicht versehentlich auf den Schwanz zu treten.
    »Eine Art Lagerhalle«, stellte Gucky im Inneren fest. »Ich frage mich nur, wozu diese alptraumhaft hässlichen Maschinen gut sein sollen.« Er schaltete seinen Helmscheinwerfer ein, um besser sehen zu können. Für einen unbefangenen Beobachter hätte es aussehen müssen, als entstehe der Lichtstrahl mitten in der Luft.
    »Und diese Farben!«, rief der Mausbiber entsetzt aus. »Lange kann man nicht hinschauen, sonst wird man glatt verrückt.«
    »Du hast dich schon zu sehr dem terranischen Geschmack angeglichen, Kleiner«, sagte Icho Tolot neben ihm. »Ich finde die Farbkombinationen reizvoll.«
    Gucky verspürte keine Lust, dem Haluter zu erklären, dass er absichtlich etwas übertrieben hatte. Aber abgesehen davon fand er die Form- und Farbgebung der Maschinen tatsächlich abscheulich.
    Es waren klobige Dinger, drei Meter hoch, fünf bis sechs breit und ebenso tief. Sie hatten überall Auswüchse, tropfenförmige Verstrebungen, eingebeulte Konsolen und aus dem Winkel geratene Sockel – und das alles bestand aus einem glatten, porenlosen Material, das stark an Kunststoff erinnerte. Manche Verschalungen waren sogar durchsichtig und ließen das Innenleben der Maschinen erkennen.
    Als Gucky einen Blick in das Innere warf, erlebte er seine erste Überraschung.
    »Schau dir das an, Tolotos!«, rief er verblüfft. »So hässlich und unförmig diese Geräte außen sind – ihr Innenleben ist komplizierter als das einer jeden terranischen Positronik.«
    Unter der transparenten Verkleidung war eine verwirrende Fülle kleiner, kleinster und winziger Elemente zu sehen, von denen manche schon dem Mikrobereich angehörten und deren Zusammenbau sogar einen Siganesen vor Probleme gestellt hätte.
    »In welch krassem Gegensatz dazu stehen die

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