Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln

Titel: Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
ist. Hole mir das Gerät für die Sprachengleichung.
    Niemand bemerkt es. Niemand behindert mich, als ich zum Versteck der Fremden zurückkehre. ›Versteck‹ ist der richtige Ausdruck, denn wenn sich selbst der Multi-Politiker den realen Tatsachen verschließt und ins Abstrakte flüchtet, werden die anderen erst recht nichts von ihrer Existenz wissen. Also ist der Aufenthaltsort der Fremden ein Versteck.
    Komme hin. Das Raumschiff der Laren ist gestartet und bald darauf in den Zwischenräumen der Dimensionen untergetaucht. Stehe vor den beiden Fremden. Sie sehen mich. Verhalten sich wie nicht anders erwartet: abwartend. Sage: »Eptrocur. Und ihr?« Muss sie zum Sprechen bringen, damit mein Sprachengerät nicht nur mit Unbekannten arbeitet und ihre Worte entschlüsseln kann.
    Die beiden unterhalten sich auf einer Funkfrequenz. Für mich unhörbar, aber der Detektor meines Geräts schlägt aus. Zeichnet alles auf.
    Spreche wieder. Das Gesagte kann aber noch nicht in die Sprache der Fremden übersetzt werden. Die Unbekannte ist noch zu groß, die Sprachbarriere bislang nicht überwunden.
    Bekomme Antwort. Gerät übersetzt: »… Gedanken nicht …« Der Kleine hat gesprochen. Und dann der Koloss mit den vier Armen und den drei Augen – immerhin drei Augen! Er muss zumindest ein Vielschicht-Denker sein. Habe ich das schon gesagt? Er hat zwei Gehirne.
    Der Kleine – so nennt ihn auch der Koloss – bewegt sich mit seinem einen Gehirn aber ebenfalls auf vielen Schichten.
    »… abwarten, Kleiner«, sagt der Koloss.
    So geht es eine Weile hin und her. Beide rühren ihre Technik nicht an. Gutes Zeichen. Bewege mich selbst nicht. Das ist beim ersten Kontakt immer wichtig. Vorsicht bestimmt die Kontaktierungsregeln.
    Können uns immer besser verständigen. Beide wissen schon meinen Namen. Der Koloss heißt Icho Tolot. Der Kleine Gucky. Sie behaupten ständig, dass sie in friedlicher Absicht gekommen sind. Warum tun sie das? Hätte ich geglaubt, sie kämen als Eroberer, hätte ich den Kontakt gar nicht gesucht.
    Ihr Geheimnis interessiert mich. Muss ihnen aber auch Informationen geben, sonst kein Gleichgewicht. Kein Vertrauen.
    »Wie nennt sich dein Volk, Eptrocur?«, will Gucky wissen.
    »Kelosker.«
    »Und wie heißt dieser Planet?«
    »Tomphus – wie die Stadt.«
    »Gibt es nur eine solche Stadt auf Tomphus?«
    »Uninteressant«, antworte ich. Will mich ja nicht aushorchen lassen, will Informationsaustausch.
    »Ist Tomphus der Ursprungsplanet der Kelosker?«
    »Nein.« Frage schnell: »Und ihr?«
    »Was wir?« Echtes Unverständnis bei Gucky. Fasst sich sofort. »Du willst wissen, woher wir kommen, Eptrocur? Eine Frage, die nicht leicht zu beantworten ist. Wir wurden nach Balayndagar verschlagen – und landeten auf diesem Planeten. Balayndagar ist unsere Bezeichnung für eure Galaxis, musst du wissen.«
    »Raumschiff?«
    »Mann, machst du Gedankensprünge.« Gucky redet viel – auch Überflüssiges. Wie die Professoren. Fährt fort: »Nein, wir sind nicht mit einem Raumschiff auf Tomphus gelandet. Das Risiko, von den Laren entdeckt zu werden, war uns zu groß.«
    Durchschaue ihn. Will erfahren, in welchem Verhältnis Kelosker zu den Laren stehen. Könnte es ihm sagen, weiche ihm vorerst aus. »Niemand weiß etwas von eurer Anwesenheit – außer mir.«
    »Das ist interessant«, sagt Icho Tolot. Seltsamer Unterton in seiner Stimme. Denke mir nichts dabei.
    »Sind die Kelosker das einzige Volk dieser Galaxis?«, fragt Gucky. »Beherrscht ihr Balayndagar?«
    »Unsere Heimat.«
    »Seid ihr Verbündete der Laren?« Icho Tolot redet. »Oder werdet ihr von ihnen unterdrückt?«
    »Kelosker gehören dem Konzil an.«

26.
    Die Kelosker waren Mitglied des Konzils der Sieben! Somit das fünfte Konzilsvolk, das die Terraner nun kannten.
    »Wer hätte erwartet, dass wir in dieser Kleingalaxis auf das fünfte Konzilsvolk stoßen würden«, sagte Gucky überwältigt.
    Nach allem, was sie bisher erfahren hatten, sah es eher so aus, als hätten die Laren nur ein loses Bündnis mit den Keloskern geschlossen.
    »Ich verstehe immer noch nicht, welche Vorteile es den Keloskern bringt, dem Konzil anzugehören«, sprach Gucky seine Gedanken aus. »Abgesehen davon, dass die Laren jene positronischen Geräte für sie bauen, die sie wegen ihrer körperlichen Mängel nicht selbst konstruieren können. Doch tun sie das ja nicht aus uneigennützigen Gründen. Und echte kulturelle und technische Hilfe leisten sie ihnen nicht.

Weitere Kostenlose Bücher