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Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln

Titel: Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hin und her, schritten vor und zurück, taumelten zur Seite, ließen sich auf die Vorderfüße fallen oder drehten sich ruckartig um sich selbst. Immer aber vollführten alle exakt die gleiche Bewegung, sodass Jegontmarten den Eindruck gewann, die Szene werde durch eine Speziallinse hundertfach vervielfältigt.
    »Verstehen Sie das?«, fragte der Kommandant.
    »Nein«, entgegnete der Epyreter. »Wenn es nicht so bitterernst wäre, könnte ich sogar lachen. Ich hätte nie gedacht, dass diese plumpen Wesen tanzen würden.«
    »Sie können lachen?« Jegontmarten schüttelte den Kopf. »Das übersteigt mein Vorstellungsvermögen.«
    Hirishnan reagierte nicht auf die Bemerkung. Fasziniert beobachtete er das Geschehen. »Es ist, als ob sie ein Heiligtum vor sich hätten.«
    »Vielleicht ist es das wirklich.« Der Kommandant richtete die Außenmikrofone auf die tanzenden Geschöpfe. Er vernahm einen dumpfen Gesang. Alle Laute wurden aufgezeichnet, gleichzeitig speicherten die Translatoren diese Informationen. Jegontmarten hoffte, dass der Gesang einen Text enthielt und sich nicht in der Melodie erschöpfte. Eine Stunde verstrich. Dann hatte Almed die ersten Auswertungen vorliegen.
    »Sie beten das schwarze Ding tatsächlich an«, erklärte der Fremdsprachenspezialist. »Sie meinen aber nicht wirklich Diogenes' Fass, sondern offensichtlich das Schwarze Loch.«
    Jegontmarten holte die Texte auf einen Monitor. Viel war es nicht, was die Fremden mit ihrem Singsang verrieten. Almed hatte schon in dem einen Satz alles zusammengefasst.
    »Daraus geht hervor, dass ein enger energetischer Zusammenhang mit dem Schwarzen Loch besteht«, sagte Jegontmarten, keineswegs mehr überrascht. »Sie haben das Fass selbst gebaut. Aber dennoch verehren sie es wie einen Götzen.«
    Der Gesang veränderte sich. Und der übersetzte, noch lückenhafte Text wurde aggressiver.
    »Sie haben uns zum Tode verurteilt, Hirishnan«, las der Major. Er lehnte sich in seinem Sessel zurück. »Und sie meinen es offenbar verdammt ernst.«
    »Wieso? Warum?«, fragte der Epyreter.
    »Wir sind ihrem Heiligtum zu nahe gekommen. Außerdem sind sie davon überzeugt, dass das Schwarze Loch hin und wieder ein Opfer braucht, damit es sich ruhig verhält. Erhält es das nicht, lässt es sich auch mit Diogenes 'Fass nicht mehr kontrollieren. Sie sagen Altrakulfth dazu, aber damit können sie nur das Fass meinen.«
    »Sie wollen uns in das Black Hole werfen?«
    »Offensichtlich.«
    »Ohne mich! Wir müssen uns zur Wehr setzen.«
    »Und wie?«
    Die CINDERELLA steckte in der Falle. Gegen siebzehn Raumschiffe konnte die Korvette allein nichts ausrichten.
    Peta Alahou kauerte auf einer kleinen Anhöhe. Er konnte die tanzenden Fremden sehen, und der Anblick faszinierte ihn derart, dass er die Gefahr völlig vergaß. Ihm erging es nicht anders als den Männern in der Hauptleitzentrale der CINDERELLA. Auch er wusste zunächst keine Erklärung.
    »Wollen Sie hier ewig liegen bleiben?«, fragte May Ennis flüsternd. Sie erschien neben ihm, ohne dass er ihr Nahen bemerkt hatte.
    »Sehen Sie sich das an, May!«
    »Na und? Es interessiert mich nicht. Sobald die Kolosse ausgetanzt haben, werden sie uns umbringen.«
    »Manchmal sind Sie verdammt nüchtern.«
    »Damit bin ich bisher recht weit gekommen.«
    »Sie haben Recht.« Der Astronom zog sich in gebückter Haltung zurück und folgte mit der Frau den anderen. Sie befanden sich noch gefährlich nahe bei den Raumschiffen der Fremden, und es hatte wenig Sinn, länger zu verweilen. Mittlerweile hatte sich auch Eckrat Birtat mit seinen Leuten eingefunden.
    »Wir beratschlagen gerade, was wir tun können«, sagte der Erste Offizier. »Wir müssen der CINDERELLA helfen.«
    Der Astronom blickte durch das Blätterdach nach oben. Er konnte einen Teil von Diogenes' Fass sehen. »Wie wäre es, wenn wir ihr Spielzeug kaputtmachen?«
    »Wie sollen wir das wohl anstellen? Das ist eine …« Birtat unterbrach sich, als sein Armbandfunkgerät ansprach.
    »Nicht zurückmelden«, erklang Jegontmartens Stimme. »Nur Informationen aufnehmen. Die Kelosker, so nennen sich die Fremden, wollen uns umbringen. Sie wollen uns mit der CINDERELLA in das Schwarze Loch schleudern. Es besteht ein enger Zusammenhang zwischen dem Black Hole und Diogenes' Fass. Damit wird das Schwarze Loch offenbar kontrolliert. Hirishnan glaubt, dass das Black Hole völlig verschwinden wird, wenn Diogenes' Fass ausfallen sollte.« Damit brach die Verbindung ab.
    »Wir teilen uns

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