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Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln

Titel: Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Sessellehnen, als er auf dem Panoramaschirm sah, wie Queulik und seine Gruppe getötet wurden.
    »Das war nicht gerade der Beweis für eine intelligente Entscheidung«, sagte Dr. Hirishnan sarkastisch.
    »Machen Sie es besser!«, entgegnete der Kommandant erregt.
    Er bemühte sich angestrengt, die anderen Gruppen zu entdecken. Es gelang ihm nicht. Erst nach einer scheinbar endlosen Zeitspanne lief der vereinbarte Rafferimpuls ein.
    »Alle anderen haben es geschafft«, stellte Jegontmarten fest. »Einundzwanzig Männer und eine Frau haben sich in Sicherheit gebracht.«
    »Das bedeutet überhaupt nichts. Ich möchte nicht mit ihnen tauschen.«
    Jegontmarten erhob sich. Er wollte die Zentrale verlassen, als Hirishnan ihn zurückrief. »Sehen Sie, Major! Sie kommen heraus.«
    Der Physiker brauchte nicht zu erwähnen, wen er meinte. Jegontmarten fuhr herum und beobachtete, dass sich in einem der unförmigen Schiffe eine Schleuse öffnete.
    In dem Schott wurde ein seltsam aussehendes Lebewesen sichtbar. Jegontmarten zweifelte im ersten Moment daran, dass es sich wirklich um ein Besatzungsmitglied handelte, aber dann bemerkte er die Waffe, die der Fremde trug.
    Unwillkürlich suchte er nach einem Vergleich, fand aber nichts. Hinter diesem Wesen erschienen weitere. Sie wirkten fast bemitleidenswert plump und ungefüge, sahen aus wie graubraune Fleischberge, die sich auf vier Beinstümpfen fortbewegten. An ihrem großen, mit Höckern übersäten Schädel streckten sich zwei tentakelähnliche Arme vorbei, die in primitiven Greiflappen endeten.
    »Schwer vorstellbar, dass diese Wesen eine Technik entwickelt haben«, bemerkte Dr. Hirishnan. »Wer Maschinen für Raumschiffe bauen will, kann mit diesen Greifern nichts anfangen.«
    Als die Fremden sich auf ihre hinteren beiden Beinstummeln erhoben, wirkten ihre Bewegungen noch schwerfälliger. Deutlicher war zu erkennen, dass der monströse Kopf ohne halsartigen Übergang aus den mächtigen Schultern wuchs. Jegontmarten schätzte, dass die Fremden gut drei Meter groß waren. Ihre Schädel waren allein schon über einen Meter breit und sicherlich mehr als halb so hoch. Auf der Schädeldecke erhoben sich vier Knochenwülste. Auffallend waren auch die vier Augen; zwei saßen etwa dort, wo beim Menschen die Schläfen sind. Sie waren etwa zwei Handspannen lang und zogen sich um den halben Schädel herum. Das dritte, ebenfalls elliptisch geformte Auge befand sich dort, wo beim Menschen die Stirn ist, und das vierte im unteren Schädelbereich. Erst darunter bildeten breite, farblose Hautlappen offenbar den Mund.
    Diese seltsamen Geschöpfe schoben sich aus der Schleuse hervor. Ihre Zahl wuchs auf fast hundert an. Sie wälzten sich auf Diogenes' Fass zu, wobei immer wieder einige von ihnen auch auf das vordere Beinpaar herabsanken, als könnten sie nicht lange genug die Balance halten.
    »Diese Gelegenheit sollten wir wahrnehmen«, sagte Hirishnan. »Warum schießen Sie sie nicht über den Haufen?«
    »Das wäre Wahnsinn.«
    »Sie haben Angst.«
    Jegontmarten drehte sich um und musterte den Epyreter. »Sie würden schießen, wie? Daran, dass wir dann vernichtet werden, denken Sie nicht? Ihnen kommt wohl auch nicht in den Sinn, dass dies so etwas wie ein Kommunikationsversuch sein könnte?«
    »Sie haben mich beleidigt, aber Sie selbst schrecken vor Entscheidungen zurück, die …«
    »Hirishnan, mäßigen Sie sich. Wenn Sie der nervlichen Belastung nicht gewachsen sind, verlassen Sie die Zentrale!«
    Der Physiker zuckte zusammen. »Ich bereue zutiefst, dass ich mich Ihnen angeschlossen habe. Ich hätte bei Rhodan bleiben müssen.«
    »Das hätten wir vielleicht alle tun sollen. Aber wir haben uns gegen ihn entschieden. Und deshalb werden Sie meine Anweisungen befolgen. Verzichten Sie darauf, mir Ratschläge zu geben! Wir können es uns nicht leisten, in dieser Situation offensiv zu werden.«
    Jegontmarten blickte wieder auf den Panoramaschirm. Die Fremden hatten inzwischen die Seite von Diogenes' Fass erreicht, an der die Terraner ihre Untersuchungen durchgeführt hatten. Sie bewegten sich in einer überraschend exakten Formation. Ein unsichtbarer Nervenstrang schien alle miteinander zu verbinden. Ihre Bewegungen verliefen völlig synchron.
    »Sie tanzen«, stellte Hirishnan verblüfft fest.
    Die plumpen Gestalten bildeten einen weiten Halbkreis vor dem Fass, sodass alle in das schwarze Energiegitter blicken konnten. Sie streckten ihre tentakelartigen Arme vor und schwangen sie rhythmisch

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