Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln

Titel: Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
die Höhe drückte.
    »In die Hangars!« Der Kommandant gab den Befehl über Interkom. »Alles andere hat keinen Sinn mehr.«
    Im Antigravlift sanken sie nach unten in den Haupthangar, in dem zahlreiche Shifts und vier Drei-Mann-Zerstörer standen. Jegontmarten schickte den Piloten in einen der Zerstörer und befahl einen Startversuch, während er selbst das Schott öffnete.
    Bis zu diesem Moment war er sich nicht darüber klar gewesen, wie fest die Kelosker sie in den Tentakeln hielten.
    Das Schleusenschott bewegte sich nicht, die positronische Schaltung versagte.
    Jegontmarten fühlte, wie der Boden unter seinen Füßen erzitterte. Die Impulstriebwerke liefen an, ohne dass jemand an Bord dazu beigetragen hätte.
    »Die CINDERELLA startet!«, rief May Ennis.
    Durch das Blätterdach hindurch konnte auch Peta Alahou die Korvette sehen, die mit beträchtlicher Geschwindigkeit in den rötlichen Himmel aufstieg.
    »Wieso können sie nichts dagegen tun?«, fragte die Frau bitter.
    »Jegontmarten hat es behauptet, und ich glaube ihm«, antwortete der Astronom. »Die Kelosker beherrschen eine Technik, die für uns noch lange ein Buch mit sieben Siegeln bleiben wird.«
    »Und was jetzt?« May war zumute, als sei eben die letzte Brücke zur Erde abgebrochen worden.
    »Ich weiß auch nicht«, antwortete Alahou. »Wir können nur abwarten.«
    »Wir müssen Jegontmarten helfen.«
    »Wie denn? Wollen Sie Diogenes' Fass stürmen und siebzehn Raumschiffe der Kelosker zerschlagen?«
    »Wir können nicht hier stehen und nichts tun.«
    Die CINDERELLA wurde zu einem kleinen Punkt am Himmel. Alahou spürte ebenso wie alle anderen, dass sie unwiderruflich verloren war. Er konnte sich die Verzweiflung an Bord nur zu gut vorstellen.
    »Glauben Sie wirklich, dass die Korvette ins Schwarze Loch stürzen wird?«
    »Die Kelosker haben es gesagt – ich traue es ihnen zu.«
    May Ennis blickte Alahou forschend an. Ihre Lippen zuckten.
    »Sie sagen das so, Doc, als wünschten Sie sich, an Bord zu sein. Sie glauben nicht daran, dass wir auf diesem Planeten überleben können, und Sie denken, wenn Sie schon sterben müssen, dann an Bord des Schiffs, das in eine Schwarze Sonne stürzt.«
    »Das hat etwas für sich, May.« Alahou quälte sich ein Lächeln ab. »Viele Astronomen haben schon davon geträumt, in ein Schwarzes Loch hineinzufliegen, obwohl sie wissen, dass es keine Rückkehr gibt. Aber was soll's? Wir müssen hier auf diesem Planeten leben, und ich glaube, dass wir reelle Chancen haben.«
    Der Boden erzitterte unter ihren Füßen, und plötzlich tobte ohrenbetäubender Lärm über sie hinweg. »Die Kelosker starten!«, schrie Birtat aus einiger Distanz. Seine Stimme war kaum noch verständlich.
    Alahou suchte wie alle anderen Deckung, warf sich hinter einen umgestürzten Baum und zog May Ennis zu sich heran. Er fürchtete, von einem der Schiffe unter Beschuss genommen zu werden. Erst als die Raumer der Kelosker bereits eine Höhe von mehreren hundert Metern erreicht hatten, wurde ihm bewusst, was Birtat wirklich gemeint hatte.
    »Das ist Tontros Chance. Wenn wir Diogenes' Fass angreifen, lenken wir die Kelosker damit vielleicht so wirksam ab, dass sie ihn in Ruhe lassen.«
    »Vielleicht.« May schien nicht an diese Möglichkeit zu glauben.
    »Bestimmt. Das Fass ist für sie ein Heiligtum. Sie verehren es und beten es an. Wenn wir dort ansetzen, dann treffen wir ihren Nerv.« Die Raumschiffe der Kelosker waren nun bereits so weit entfernt, dass Alahou an keine Gefahr mehr glaubte. »Alle Schiffe sind gestartet.« Er ruderte mit den Armen, um Birtat herbeizuwinken. »Wir greifen Diogenes' Fass an!«
    Eckrat Birtat lief auf ihn zu, seine Begleiter brachen aus den Büschen hervor. Unversehens breitete sich Optimismus aus.
    »Doktor Hirishnan meinte, dass das Black Hole vielleicht nur von Diogenes' Fass aufrechterhalten wird. Wenn wir das zerstören, gibt es kein Schwarzes Loch mehr, und die CINDERELLA ist gerettet«, sagte der Erste Offizier. Er blickte Alahou forschend an, als fürchte er, der Astronom könne ihm die Hoffnung nehmen. »Das ist doch so, oder?«
    »Bestimmt«, entgegnete Doc Alahou zögernd. Er spürte, dass die Männer Zuspruch benötigten.
    »Sagen Sie doch endlich, was Sie wirklich denken«, platzte May Ennis heraus. »Sie haben vorhin eine Theorie eröffnet …«
    »Ich werde Ihnen das Fell versohlen, wenn Sie nicht den Mund halten«, brauste der Astronom auf.
    »Dann hätten Sie alle anderen gegen sich.«
    Doc Alahou

Weitere Kostenlose Bücher