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Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln

Titel: Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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»Warum schweigen sie?«
    »Vielleicht sollten wir auch verschwinden?«, bemerkte Kaiser Karl ungewollt. »Wer sagt uns denn, dass dieses Geisterschiff aus purer Freundschaft geholfen hat? Vielleicht will man uns als lebende Beute?«
    Die Offiziere der DOOGEN wirkten betroffen. Einige von ihnen mochten sich schon mit ähnlichen Gedanken befasst haben. Die Besatzung des Geisterschiffs verhielt sich in der Tat seltsam.
    »Sie werden uns nicht lebend bekommen«, sagte Oberst Tabhun mit fester Stimme. »Wir lassen uns von niemandem missbrauchen. Eastro, bereiten Sie die Selbstvernichtung vor. Wir setzen uns ab. Dann werden wir sehen, wie die da drüben sich verhalten.«
    Er blickte Kaiser Karl an. Dieser ahnte wieder einmal, dass er ihn aus der Hauptleitzentrale verweisen wollte.
    »Wozu, Vancon?« Kaiser hob abwehrend die Hände. »Meinst du wirklich, dass sich dadurch noch etwas ändert?«
    Der Oberst schien entschlossen zu sein, sich durchzusetzen, doch bevor er antworten konnte, kam es zu einem neuen rätselhaften Zwischenfall.
    Vor Kaiser Karl erschien aus dem Nichts heraus eine schattenhafte Gestalt. Sie änderte ihre Umrisse stetig, sodass nicht zu erkennen war, ob sie humanoid war oder nicht. Unwillkürlich fuhr der Alte zurück. Einer der Offiziere griff zur Waffe.
    »Nicht schießen!«, rief Kaiser.
    Es war schon zu spät. Die Waffe in der Hand des Offiziers blitzte auf, ein Energiestrahl zuckte auf die schattenhafte Gestalt zu.
    Der Alte, der den Angriff noch zu verhindern hoffte, war in die Schusslinie gesprungen. Der Energiestrahl traf ihn in die linke Schulter. Kaiser blieb stehen. Seine rechte Hand glitt über die verkohlte Wunde. Seine Wangen fielen ein.
    »Du Trottel«, ächzte er. »Hättest du nicht mein rechtes Bein nehmen können?« Er machte einen Schritt nach vorne, drehte sich halb um sich selbst und stürzte zu Boden.
    »Nicht schießen!«, brüllte Tabhun. »Kümmert euch um ihn!«
    Zwei Offiziere trugen Kaiser Karl hinaus, während die anderen den Schatten anstarrten. In dem Moment ertönte eine dumpfe, verzerrt klingende Stimme. Sie war schwer zu verstehen, als ob sie die Besatzung der DOOGEN aus einer anderen Dimension erreichte und dabei von zahlreichen Störungen überlagert wurde. Eine eigenartige Faszination ging von ihr aus, der sich niemand entziehen konnte. Und sie stammte eindeutig von dem schattenhaften Etwas, das mitten in der Zentrale stand.
    »Hört mich an«, sagte der unheimliche Besucher. »Ich stehe am Beginn einer neuen Zeit, denn Vhrato, der Sonnenbote, wird Licht in euer Dasein bringen. Die Menschheit und die Milchstraße werden wieder frei sein durch Vhrato.«
    Oberst Tabhun trat auf die Gestalt zu. »Wer sind Sie?«, fragte er. »Wer ist Vhrato?«
    Das Schattenwesen verschwand so überraschend, wie es erschienen war. Plötzlich waren die Männer und Frauen wieder allein in der Hauptleitzentrale.
    »Das Raumschiff ist weg«, meldete der Ortungsoffizier. Nur noch ein Meer von Sternen füllte die Projektionsfläche. Die Ortungen zeigten allein die Überreste der vernichteten Walzenraumer an.
    »Verstehen Sie das, Sir?«, fragte Major Eastro. »Gibt es diesen Vhrato wirklich?«
    »Ich kann Ihnen keine Antwort geben. Ich weiß nicht mehr als Sie.«
    »Dieses Raumschiff hat die Übermacht in die Flucht geschlagen. Es verfügt über eine Bestückung, die alles bisher Bekannte in den Schatten stellt.«
    »Wenn Sie damit behaupten wollen, das sei ein ausreichender Beweis für die Existenz Vhratos, dann muss ich Ihnen widersprechen.« Tabhuns Gestalt straffte sich. »Wir fliegen nach Fretiklia, um den Siedlern Hilfsgüter und einige Spezialisten zu überlassen. Danach kehren wir nach Gäa zurück. Das Eingreifen dieses Geisterschiffs ist immerhin so überraschend, dass Lordadmiral Atlan informiert werden muss.«
    Oberst Vancon Tabhun betrat die Medostation der DOOGEN. Der Bordarzt arbeitete an einer Analyse.
    »Wie steht es um ihn?«, fragte Tabhun.
    »Schlecht«, entgegnete der Mediziner. »Er wird nicht durchkommen.«
    »Das habe ich befürchtet. Bitte führen Sie mich zu ihm.«
    Wenig später stand Tabhun am Bett in der Krankenkabine Kaiser Karls. Der Greis war mit einem Lebenserhaltungssystem verbunden. Sein Gesicht war eingefallen, die Augen lagen tief in den Höhlen. Sie blitzten jedoch vergnügt auf, als der Oberst sich auf die Bettkante setzte.
    »Hallo, alter Sternenräuber«, sagte der Verletzte mit heiserer Stimme. »Ist es schon so weit?«
    »Du wirst wieder auf die

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