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Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln

Titel: Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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rechts.
    Der Tyr reagierte verwirrt, und während er nach dem verfehlten Opfer Ausschau hielt, wurden zwei seiner restlichen vier Augen ebenfalls von Messern durchbohrt.
    Dann warf Orlanda die Stange ihrem Bruder zurück und ging langsam auf den Tyr zu. Ihr Verhalten verwirrte die Bestie noch mehr, und die Verwirrung hielt gerade lange genug an, dass Harun aktiv werden konnte. Er schnellte sich wieder hoch – und diesmal landete er auf dem Rücken des Tyr und zog sein Schwert.
    Ich bewunderte Haruns Mut, hielt seinen Angriff aber doch für ein selbstmörderisches Unterfangen.
    Die Zwillinge bewiesen mir das Gegenteil. Sie handelten synchron, wie zwei aufeinander abgestimmte Kampfmaschinen.
    Orlanda schleuderte die letzten Dolche und durchbohrte mit ihnen die verbliebenen Augen des Tyr in dem Moment, in dem Harun das Schwert mit aller Kraft in den Körper der Bestie trieb.
    Durch den massigen Leib des Tyr ging ein heftiges Zucken. Harun wurde von seinem Rücken geschleudert und landete elegant in etwa acht Metern Entfernung.
    Der Tyr drehte sich im Kreis und beendete sein Leben mit heftigen Zuckungen.
    Harun hob seine Schwester auf die Schultern und eilte unter donnerndem Applaus aus der Arena …
    Ich wollte mich davonschleichen, aber eine riesige Hand packte mich am Gürtel und riss mich hart zurück. Als ich mich umwandte, blickte ich in das verzerrte Gesicht meines Herrn.
    »Das könnte dir so passen, Kalteen«, fuhr der Überschwere mich an. »Mich ruinieren und sich selbst vor den Folgen drücken.«
    »Wer konnte das ahnen, Herr?«, erwiderte ich jammernd. »Ich hätte selbst auf den Tyr gesetzt, wenn ich Geld dafür gehabt hätte. Aber die Zwillinge sind zu gut. Jeder kann sich einmal irren, Herr.«
    Vermallon setzte mich so hart ab, dass ich glaubte, meine Knochen krachen zu hören. Ich fühlte mich versucht, ihm die Faust auf die Nase zu schlagen, und zwar in dem Winkel, in dem ich sogar einen Überschweren töten konnte. Aber ich beherrschte mich. Eine solche Tat hätte meine Tarnung zerstört.
    »Du hast Recht, Kalteen«, schnaubte Vermallon. »Jeder kann sich irren. Aber jeder muss für seinen Irrtum selbst bezahlen. Also wirst du bezahlen.«
    »Ich habe kein Geld, Herr«, sagte ich. »Sie bezahlen mir zwar meine Unterkunft, meine Verpflegung und einige andere bescheidene Bedürfnisse, aber Sie zahlen mir kein Geld aus.«
    Plötzlich grinste der Überschwere. »Ein Sklave braucht kein Geld, er bezahlt seine Schuld mit dem Leben. Ich werde dich bei einem der nächsten Kämpfe in die Arena schicken und auf Sieg setzen – auf den Sieg deines Gegners, Sklave. Dann kannst du deine Schuld zurückzahlen.«
    Mein Stolz ließ nicht zu, um Gnade zu flehen. Außerdem war Vermallon von seinem Vorhaben nicht abzubringen. Doch wenn er glaubte, ich würde mich abschlachten lassen, damit er seinen heutigen Verlust wettmachen konnte, irrte er sich. Ich würde kämpfen, und meine reichhaltige Erfahrung in allen gängigen Kampfarten würde mir helfen, zu gewinnen.
    Lagot Vermallon packte mein linkes Ohr und verdrehte es. »Das schmeckt dir nicht, wie?«, fragte er. »Aber ich werde dir einige Tage Zeit geben, in denen du dich auf den Kampf vorbereiten kannst. Niemand soll von mir behaupten können, ich hätte einen untrainierten Sklaven in den Tod geschickt.« Er ließ mein Ohr los.
    »Das ist sehr großzügig, Herr«, erwiderte ich. »Wo soll ich mich während der Wartezeit aufhalten?«
    »Wo du willst, Kalteen«, antwortete der Überschwere. »Du bekommst Urlaub. Aber versuche nicht, dich zu drücken. Kein Sklave kann den Mars verlassen, und auf dem kleinen Planeten wird jeder Entflohene früher oder später aufgespürt.«
    »Ja, Herr«, sagte ich.
    »Verschwinde aus meinen Augen, bevor ich meine Großmut bereue«, donnerte Vermallon mich an. Ich gehorchte, wich den anderen Überschweren aus, als ich die Arena verließ, und machte mich auf den Weg zu Maldya.
    Maldya Haghira wohnte wie ich im Jassich-Viertel, einem der Ghettos für terranische Sklaven. Sie war 98 Jahre nach der Unterwerfung des Solsystems geboren worden und kannte die Zeit, als die Menschen ihr Schicksal noch frei gestalten konnten, nur aus mündlichen Überlieferungen.
    Ich hatte sie zum ersten Mal kurz nach meiner Ankunft auf dem Mars getroffen. Damals war sie in eine üble Situation geraten. Sie war nachts ins benachbarte Wohnviertel der Überschweren gegangen, um Medizin für ihre kranke Mutter zu besorgen. Als sie auf dem Rückweg eine Abkürzung

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