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Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln

Titel: Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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kann niemand mit letzter Gewissheit sagen. Darüber hinaus müssen Sie die strategischen Schwerpunkte des Konzils in der Galaxis aufspüren. Leider haben sich unsere Hoffnungen auf die Untersuchungskommission der Greikos nicht erfüllt. Wir sind daher zu dem Schluss gekommen, dass wir auf lange Sicht wieder gegen das Konzil antreten müssen. Aber das ist nicht Ihre Aufgabe.«
    »Für das alles werde ich viel Zeit benötigen, Lordadmiral. Jede kämpferische Auseinandersetzung wäre da fehl am Platz.«
    »Richtig, Oberst. Aber die schwierigste Aufgabe habe ich Ihnen noch nicht genannt. Sie müssen ins Solsystem vorstoßen und einen Mann abholen, der seit Jahren als geheimer Beobachter für uns arbeitet. Sein Name ist Kalteen Marquanteur.«
    Atlan trank einen Schluck Kaffee. Dabei überlegte er kurz, ob er dem Oberst erklären sollte, dass sich hinter dem Namen Marquanteur sein früherer Stellvertreter, der Zellaktivatorträger Ronald Tekener, verbarg. Er verwarf den Gedanken sofort wieder. Tabhun durfte nur die unbedingt nötigen Informationen haben. Was er nicht wusste, konnte er im Fall eines Misserfolgs auch nicht verraten.
    Atlan erhob sich. »Ich hoffe, damit ist alles geklärt. Sie erhalten alle die Unterlagen schriftlich. Vernichten Sie das Material, sobald Sie es durchgearbeitet haben.« Er reichte dem Kommandanten die Hand. »Und hüten Sie sich vor den Überschweren. Leticron wartet vermutlich nur darauf, dass wir gegen den Status quo verstoßen.«
    »Vielen Dank«, sagte Kaiser Karl. »Es ist nicht nötig, dass Sie mich begleiten. Ich finde mich schon zurecht.«
    »Gleich rechts um die Ecke, dort ist es.« Die alte Dame blickte Karl wartend an. Sie hoffte, dass er sie auffordern würde, ihm Gesellschaft zu leisten.
    »Ich finde es wirklich allein.« Er verneigte sich linkisch und humpelte weiter. An der Gebäudeecke blickte er zurück. Die Frau stand wie angewurzelt immer noch auf dem gleichen Fleck. Sie winkte und bedeutete ihm, dass er nach rechts gehen sollte. Kaiser Karl eilte weiter.
    Das Hochhaus ruhte auf einem kantigen Sockel und schraubte sich wie eine Spirale bis zu den tief hängenden Wolken hinauf. Kaiser Karl stand vor einer halbhohen Mauer aus nordgäanischem Kalkgestein. Zwanzig Meter entfernt parkte ein großer Reparaturgleiter. Robeyn Woys, der Ingenieur, verließ gerade die Materialkammer der Maschine und eilte ins Gebäude. Zwei weitere Männer verschwanden mit ihm.
    Kaiser legte die Hände auf die Mauerkrone, zog sich hinauf und schwang sich auf die andere Seite. Eilig lief er auf den Gleiter zu, kletterte in den Laderaum und drückte sich hinter einem positronischen Konvertertester an die Wand. Er zog die Beine an und umschlang sie mit beiden Armen. Dann wartete er. Minuten verstrichen, bis sich Stimmen näherten. Karl erkannte Robeyn Woys. Er versuchte, jetzt weniger hastig zu atmen. Der kurze Lauf hatte ihn doch mehr angestrengt, als er zugegeben hätte.
    Die Männer blieben vor dem Laderaum stehen. Sie redeten über Belanglosigkeiten. Kaiser schwitzte. Er schnaufte immer noch und fürchtete, sich zu verraten.
    Plötzlich wurde es still draußen.
    Kaiser Karl versteifte sich. Hatten die Männer ihn entdeckt? Dann war seine letzte Chance verspielt, auf die DOOGEN zu gelangen.
    Endlich fiel die Tür zu. Karl hörte, dass die Männer um den Gleiter herumgingen. Erleichtert streckte er die Beine aus.
    Die Maschine hob ab.
    Minuten später drangen die Geräusche eines startenden Raumschiffs herein. Das war der Moment, in dem Karl erstmals an seinen in aller Eile zusammengetragenen Informationen zweifelte. Hatte er sich geirrt, wurde der Gleiter gar nicht an Bord der DOOGEN erwartet?
    Irgendwo in der Nähe glitt ein großes Schleusenschott auf. Kaiser Karl lauschte angestrengt. Also doch! Alle Anzeichen deuteten darauf hin, dass der Gleiter an Bord eines Schiffs einflog. Das konnte nur die DOOGEN sein. Kaum spürbar setzte die Maschine auf.
    Kaiser Karl wartete, bis sich die Männer entfernten, dann kroch er zur Tür und öffnete sie einen Spaltbreit. Er befand sich wirklich in einem Hangar. Nur zwanzig Schritte entfernt stand eine Space-Jet.
    Lautlos schob er sich nach außen und spähte um die Ecke. Niemand war zu sehen. Er eilte auf die andere Seite – und fuhr erschrocken zurück. Kaum drei Meter vor ihm kniete ein Mann auf dem Boden vor einem quadratischen Loch und arbeitete an mehreren Steckverbindungen. Er wandte ihm den Rücken zu.
    Kaiser Karl prallte zurück, duckte sich wieder

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