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Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln

Titel: Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Karl, Kaiser Karl mein Name.«
    »Möchten Sie einen Schluck Wasser?«
    »Nein, das nicht.«
    Der Ingenieur holte zwei Gläser Fruchtsaft. Karl nippte nur daran. »Schießen Sie los«, forderte Woys ihn auf. »Ich habe nicht allzu viel Zeit.«
    »Ich will Sie auch nicht lange aufhalten.« Mit einem Ausdruck von Missfallen musterte Kaiser sein Glas. »Sie sind Ingenieur und arbeiten im Wartungsteam der DOOGEN?«
    »Wir führen notwendige Reparaturen aus. Warum fragen Sie?«
    Kaiser Karl kratzte sich am Bein. Er streckte es aus und spannte die Muskeln an. Dann legte er es ächzend über das andere. »Verdammtes Biest.« Klatschend schlug er mit der flachen Hand auf den Schenkel.
    »Ist Ihnen nicht wohl?«
    »Doch, doch. Das Bein will nur nicht immer so wie ich. Es ist ein Organtransplantat, verstehen Sie? – Ach ja, ich wollte eigentlich fragen, ob Sie mich in Ihr Team aufnehmen.«
    »Sie?« Robeyn Woys reagierte ungläubig. Er blickte Kaiser abschätzend an und schüttelte den Kopf. »Sie machen zwar den Eindruck, als ob Sie in einer für Ihr Alter beachtlichen Form wären, aber das Team ist komplett.«
    »Ich zahle gut.«
    Woys' Augen weiteten sich. »Jetzt begreife ich. Sie erwarten, dass ich Sie an Bord bringe und dort zurücklasse? Nein, das kommt überhaupt nicht in Frage.« Der Ingenieur stand auf. »Unser Gespräch ist beendet.«
    »Hören Sie, Mister Woys, ich will doch nur …«
    »Nein.«
    »Lassen Sie bitte mit sich reden.«
    »Nein.«
    »Ihr letztes Wort?« Kaiser Karl erhob sich. Er musste sich an der Sessellehne abstützen. Dann hinkte er zur Tür. Dort blieb er stehen und schaute dem Ingenieur in die Augen. »Ich glaube, mir ist nicht gut.«
    »Ich würde eher sagen, Sie haben sich Mut angetrunken, bevor Sie zu mir kamen.«
    »Vielleicht können wir uns doch einigen?«
    Robeyn Woys schüttelte stumm den Kopf.
    »Dann jedenfalls danke für den Saft.« Der Alte tippte grüßend mit dem Zeigefinger an die Stirn und ging. Erst ein Stück weit entfernt blieb er stehen, schlug mit der flachen Hand auf sein rechtes Bein und fluchte.
    »Deinen Traum von den Sternen kannst du vergessen«, sagte er leise zu sich selbst.
    Lordadmiral Atlan erhob sich hinter seinem Arbeitstisch, als Oberst Vancon Tabhun gemeinsam mit einem Adjutanten eintrat. Er reichte dem Kommandanten die Hand.
    Tabhun ist nicht der richtige Mann für diesen Auftrag, meldete sich sein Extrahirn. Atlan war überrascht. Er konnte sich nicht erklären, weshalb der absolut nüchtern denkende Sonderteil seines Hirns zu dieser Feststellung gelangt war.
    Warum nicht?, dachte er zurück.
    Er ist zu schön.
    Das mindert seine Qualifikation nicht.
    Oberst Tabhun ahnte nichts von dem stummen Zwiegespräch Atlans mit sich selbst. Er setzte sich, als der Arkonide ihm Platz anbot. Atlan missachtete die Warnung seines Logiksektors, obwohl er sich sonst intensiv mit derartigen Bemerkungen auseinander setzte. Der Kommandant sah in der Tat ungewöhnlich gut aus. Das goldblonde Haar umrahmte ein schmal geschnittenes Gesicht mit klaren Linien, hellen Augen und einem etwas zu vollen Mund.
    »Oberst«, begann der Arkonide, »Sie wissen, dass sich die Situation in der Galaxis in den vergangenen einhundertzwanzig Jahren beruhigt hat. Nach dem Verschwinden der Erde ist alles anders geworden. Wir haben einen akzeptablen Status quo mit dem Konzil erreicht, und wir planen auch nicht, diese Situation entscheidend zu verändern. Die Neue Menschheit fühlt sich wohl auf Gäa. Dennoch können wir nicht dauerhaft auf Informationen aus der Milchstraße verzichten.« Atlan unterbrach sich, weil der Adjutant jedem Kaffee einschenkte. »In der Provcon-Faust sind wir vor dem Konzil sicher, weil niemand ohne Hilfe der Vincraner die Energiewirbel durchfliegen kann. Und die Vincraner stehen fest auf unserer Seite. Wir können uns also vorsichtig in die Galaxis hinaustasten, ohne allzu viel zu riskieren. Wie wir wissen, wurden inzwischen alle Strafplaneten aufgelöst. Das heißt aber nicht, dass in der Galaxis keine Terraner mehr leben, ob frei oder als Sklaven. Aber darüber liegen uns so gut wie keine Informationen vor. Ihre Aufgabe, Oberst Tabhun, wird es sein, in der Milchstraße Nachforschungen nach Terranern und Terra-Abkömmlingen anzustellen. Ebenso hinsichtlich der anderen galaktischen Völker. Über Arkoniden, Akonen, Springer, Aras, Blues sollte alles erfasst werden, was zu erfahren ist. Ich erwarte zwar nicht, dass diese Gruppen Schwierigkeiten bereiten werden, aber das

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