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Silberband 083 - Kampf um die SOL

Titel: Silberband 083 - Kampf um die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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lächelndes Gesicht. Sie hatte Mühe, sich zu erinnern: Ein Arzt, dachte sie, ein ziemlich junger Mann, hellbraune Haut, vermutlich an Bord geboren.
    »Wie geht es dir, Schwester?«
    Sie nahm ihm die vertrauliche Anrede nicht übel. Unter den an Bord der SOL Geborenen hatten sich neue Umgangsformen entwickelt, die auch auf die ältere Generation übergriffen. Bruder, Schwester, Sohn und Tochter waren Anreden, die ohne tiefsinnige Bedeutung gebraucht wurden, allein in der Absicht, die eigene freundliche Gesinnung zum Ausdruck zu bringen.
    »Ich kann mich nicht beklagen«, antwortete Vylma und versuchte ein Lächeln. »Ihr hattet Mühe mit mir, nicht wahr?«
    »Ein wenig.« Der Arzt wurde ernst. »Das Ding hat dich ziemlich bös zugerichtet.«
    »Das Ding?«, grübelte sie. »Was für ein Ding?«
    »Das wollten wir eigentlich von dir hören, Schwester. Bisher hat niemand eine Ahnung, was dir auf dem C-Deck zugestoßen sein könnte.«
    Vylma schüttelte leicht den Kopf. »Ich weiß es auch nicht. Ich sah einen Schatten auf mich zukommen, riesengroß … und dann war alles aus.«
    »Seit ein paar Wochen ist der Teufel los, und von Tag zu Tag wird es schlimmer.« Der junge Arzt seufzte. »Mich nimmt niemand ernst, weil ich nur Mediziner bin, aber ich behaupte, das hat mit den Gadgets zu tun, die in immer größerer Zahl an Bord gebracht werden.«
    »Gadgets …?«, wiederholte Vylma verstört. »Imer größere Zahl …?«
    »Du weißt doch …«
    »Sei still!«, fuhr sie den Mediziner an.
    Das war es, worüber sie während des Erwachens nachgegrübelt hatte. Die Zahl der Gadgets! Schlagartig erinnerte sie sich, warum der Gedanke sie derart intensiv beschäftigt hatte. Sie stützte sich auf die Ellbogen und drückte den Oberkörper in die Höhe. »Ich muss mit jemand von der Bordsicherheit sprechen!«, drängte sie. »Sofort!«
    »Auf nichts warten die sehnsüchtiger«, sagte der Arzt. »Jeden Tag liegen sie mir in den Ohren, wann du endlich verhörfähig sein wirst. Aber ich weiß nicht, ob das schon …«
    »Ich bin kräftig genug«, unterbrach sie ihn. »Außerdem ist jeder Aufschub gefährlich!«
    Zweifel spiegelte sich auf seinem Gesicht. »Ich brauche erst die Zustimmung der Diagnostik.«
    »Lass das!«, herrschte Vylma ihn an. »Du bist verantwortlich, wenn du nicht sofort jemanden rufst …«
    Das gab den Ausschlag.
    Es war nicht irgendein Offizier, der die Medostation betrat, sondern Galbraith Deighton höchstpersönlich.
    »Meine Angelegenheit ist zwar wichtig«, Vylma wurde verlegen, als sie den Mann erkannte, »aber ob Sie sich selbst bemühen müssen, da bin ich nicht so ganz sicher.«
    Deighton ließ sich auf einem Stuhl nieder. »Zerbrechen Sie sich darüber nicht den Kopf. Ich höre mir einfach an, was Sie zu sagen haben, und danach entscheiden wir.«
    Vylma nickte knapp. »Es geht wohl um die Gadgets. Wie viele wurden inzwischen gefunden?«
    »Dreiunddreißig während der letzten vier Tage.«
    »Und vorher?«
    »Höchstens eine Hand voll … vier oder fünf.«
    »Finden Sie das nicht merkwürdig?«
    »Nein. Schließlich haben wir mit der organisierten Suche erst vor vier Tagen begonnen. Die Peilgeräte stehen uns auch erst seit kurzem zur Verfügung.«
    »Das ist richtig«, gestand Vylma zu. »Es gab zuvor keine Suchaktion. Aber die Gegend wurde während der Suche nach Nahrungsmitteln und Rohstoffen auf den Kopf gestellt. Ist es da nicht wahrscheinlich, dass wenigstens einige Artefakte schon eher hätten entdeckt werden müssen?«
    Galbraith Deighton wiegte den Kopf. »Zugegeben, das ist ein bislang vernachlässigter Denkansatz.« Er musterte Vylma aufmerksam. »Ich vermute, Sie haben sich eine Erklärung zurechtgelegt?«
    Vylma Seigns wich seinem forschenden Blick aus. »Das mag sein. Aber zuvor möchte ich auf etwas hinweisen.«
    »Bitte …«
    »Das Tal der roten Würmer ist keine unbekannte Gegend. Unsere Abteilung hat schon wenige Tage nach der Landung von den dort lebenden Würmern erfahren. Ich erinnere mich, dass die biologische Sektion den Auftrag erhielt, das Phänomen zu erforschen. Im Verlauf der Untersuchungen wurde das Tal bis in den hintersten Winkel kartografiert und abgesucht. Es wäre merkwürdig, wenn die Lichtung mit dem großen Gadget unbemerkt geblieben wäre.«
    »Weiter!«, drängte Deighton.
    »Ich bin überzeugt, dass die Biologen die Lichtung kennen, zumal sie nahe am östlichen Abstieg liegt. Falls jemand das Gadget gesehen hätte, wäre der Fund gemeldet worden. Das

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