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Silberband 083 - Kampf um die SOL

Titel: Silberband 083 - Kampf um die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mit den tatsächlichen Vorgängen der Ent- und Rematerialisierung überhaupt nichts zu tun hatte.
    Im selben Sekundenbruchteil verließen wir das Empfangsgerät auf dem Mond und sahen uns sieben Aphilikern gegenüber. Sie waren überrascht und hatten unseren Narkosestrahlern nichts entgegenzusetzen.
    Von dieser Sekunde an schien alles zeitlupenhaft langsam abzulaufen. Ich erwartete, dass die Aphiliker zu Boden stürzen würden, aber ich hatte den Eindruck, als ob sie das nicht täten. Meine aufgepeitschten Nerven täuschten mich. Ich glaubte zu sehen, dass die Männer sich langsam um sich selbst drehten, dass ihnen dabei die Beine einknickten, dass sie versuchten, Gegenmaßnahmen einzuleiten, das aber nicht schafften. Ich sah, dass einige von ihnen schreien wollten, doch ich vernahm keinen Laut. Qualvoll schien sich die Zeit zu dehnen, bis ich erleichtert erkannte, dass unsere erste Aktion ein voller Erfolg war.
    Wir hatten die Transmitterbesatzung überrumpelt, ohne Alarm auszulösen.
    »Das besagt gar nichts«, stellte Reginald Bull fest. »Machen Sie sich keine falschen Hoffnungen.«
    Es gelang mir, unsere Situation etwas nüchterner zu sehen. Wir mussten herausfinden, wo genau wir uns befanden.
    Bericht Attra Rauent:
    In der Zentrale der PHARAO herrschte angespannte Ruhe. Die Aktion NATHAN war angelaufen. Roi Danton unterhielt sich leise mit den Frauen von Ovarons Planet. Gnaden Wennein kam zu mir. Als er vor mir stand, befanden sich unsere Augen auf gleicher Höhe, obwohl ich in einem niedrigen Sessel saß. Er strich sich bedächtig über den fast kahlen Schädel. Sein Mund verzog sich zu einem genüsslichen Lächeln.
    »Mensch, Attra«, sagte er, und seine Augen leuchteten. »Kannst du dir vorstellen, wie das ist? Ein ganzer Planet wie ein Paradies.«
    »Meinst du?«
    »Tu nicht so distanziert, Attra. Ich höre dich schon Süßholz raspeln. Du wirst einer der Ersten sein, die …«
    »Ich gehöre zur Mannschaft der PHARAO und werde voraussichtlich keine Gelegenheit haben, mich auf Ovarons Planet zu amüsieren. Du aber …«
    »Ich werde! Darauf kannst du dich verlassen, Attra.«
    »Wirklich? Hoffentlich täuschst du dich nicht.«
    Forschend blickte er mich an. »Was soll das heißen?«
    »Oh, ich erinnerte mich gerade daran, dass du neuerdings verheiratet bist.«
    »Ach so. Ich dachte schon, du meinst etwas Ernstes. Mann, hast du mir einen Schreck eingejagt.«
    »Dann glaubst du also, dass deine Frau nichts dagegen hat, wenn du auf Ovarons Planet bleibst?«
    Er lachte. »Sie würde mich totschlagen, wenn sie wüsste, was ich dort treiben werde. Aber glücklicherweise bin ich in der PHARAO, und sie bleibt in Porta Pato. Das ist genauso, als wäre ich bereits auf Ovarons Planet.« Er stemmte eine Faust lässig in die Seite und versuchte, seinem Gesicht einen überlegenen Ausdruck zu verleihen. Offensichtlich erwartete er, dass ich ihm meine Hochachtung für einen Streich aussprach, den er für gelungen hielt.
    »Sag mal, Gnaden, tust du nur so oder weißt du es wirklich nicht?«
    »Was sollte ich wissen?«
    »Wir hatten eine kleine Umbesetzung in der Mannschaft.«
    »Ja und? Was geht das mich an?«
    Ich ließ ihn noch etwas zappeln. Seine Selbstsicherheit bröckelte, und seine Augen wurden schmal.
    »Der Kommandant erhielt in letzter Minute eine Anforderung aus Porta Pato. Dr. Ephet Kistz wurde abberufen. Für ihn kam eine Frau an Bord. Ich dachte, das wäre dir mitgeteilt worden?«
    Er blickte mich an, als hätte ich ihm soeben erklärt, Ovarons Planet wäre geplatzt. »Attra«, stöhnte er erblassend. »Willst du mich umbringen?«
    »Gnaden, was ist denn? Ich dachte, du seist glücklich verheiratet und würdest dich freuen, wenn …«
    Er wippte nervös auf den Fußballen und versuchte, etwas zu sagen. Doch kamen nur unverständliche Laute über seine Lippen. »Mei… meine Frau an Bord?«, brachte er schließlich heraus. »Das halte ich nicht aus.«
    Er kehrte wankend zu seinen Funkgeräten zurück. Ich glaubte, spüren zu können, wie weich ihm die Knie geworden waren. Nur mit Mühe blieb ich ernst. Gnaden Wenneins Träume von großartigen Liebesabenteuern schienen endgültig beendet zu sein. Ich ahnte aber, dass er noch nicht aufgeben würde. Auf Ovarons Planet würde er mit Sicherheit einen Ausbruchsversuch unternehmen, vorausgesetzt, er war bis dahin noch nicht von seiner besseren Hälfte zerquetscht worden.
    Gnaden schluckte mühsam. Er brauchte mehrere Anläufe, bis es ihm endlich gelang, die Frage

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