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Silberband 083 - Kampf um die SOL

Titel: Silberband 083 - Kampf um die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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den ich getötet habe«, ächzte Fretts. Ich sah seine Hände zittern.
    Mir wurde heiß und kalt zugleich. In was für einer Welt lebten wir eigentlich? Noch vor wenigen Minuten hatte ich Fretts verdächtigt, ein Aphiliker zu sein, weil er nicht über Gnaden Wennein gelacht hatte, während mir Orloff unverdächtig erschienen war. In Wahrheit war es umgekehrt gewesen.
    »Wenn Sie es nicht getan hätten, Felik, hätte er vielleicht uns alle umgebracht. Auf jeden Fall hätte er Bulls Plan durchkreuzt und den Start der PHARAO vereitelt. Sie mussten ihn aufhalten, es ging nicht anders.«
    Fretts erhob sich. »Ich wünschte, ich könnte für einige Minuten an die frische Luft«, sagte er. »Hier unten ist alles plötzlich so stickig.«
    Reginald Bull schickte Breslauer aus dem Raum, als ich eintrat. Ich hätte kaum gemerkt, dass Breslauer ein Roboter war, wenn ich es nicht gewusst hätte.
    Noch ehe ich etwas sagen konnte, traf auch Sopper ein. Er trug eine Mappe unter dem Arm, tippte lässig gegen seine Schläfe und sagte: »Du siehst überarbeitet aus, Mücke, du solltest nicht fortwährend auf Aphiliker-Jagd gehen.«
    Ich blickte ihn verblüfft an. »Woher weißt du …?«
    »Sag bloß, du hast wirklich wieder einen erwischt, Mücke?« Er verzog das Gesicht, und ich verstand, dass er nur gescherzt hatte.
    Reginald Bull saß hinter einem Arbeitstisch und brütete über Plänen von NATHAN. Er hatte keine Anstalten gemacht, uns zu unterbrechen, und wartete ab, bis ich etwas sagte.
    »Einer meiner Assistenten hat sich als Aphiliker entpuppt.« Ich schilderte kurz die Ereignisse. Der Mann, der jahrelang Regierungschef der von den Aphilikern beherrschten Erde gewesen war, fluchte inbrünstig. Ich hatte nicht erwartet, dass er über einen solchen Wortschatz verfügte.
    »Wir haben ein Untersuchungsprogramm aufgestellt und fast jeden Mann und jede Frau geprüft, aber uns ist niemand aufgefallen«, eröffnete er. »Wenn ich nun wenigstens die Frage beantworten könnte, ob wir alle Aphiliker erwischt haben, wäre ich schon zufrieden.«
    Was hätte ich antworten sollen? Weder Piet Opjendaken noch Aulan Orloff hatten einen Hinweis darauf gegeben, wie stark die Gruppe der Aphiliker war. So blieb die unangenehme Tatsache bestehen, dass wir uns auf ein gefährliches Abenteuer einlassen mussten, ohne zu wissen, ob wir uns auf die Rückendeckung verlassen konnten.
    »Kann er den Transmitter manipuliert haben?«, fragte Bull.
    Ich schüttelte den Kopf. »Fretts und ich haben ihm auf die Finger gesehen. Keiner von uns hätte das Gerät sabotieren können, ohne dass es den anderen aufgefallen wäre. Nein, Orloff kann noch nichts erreicht haben. Dennoch werde ich den Transmitter erneut untersuchen.«
    »Ich gebe Ihnen dafür eine Stunde, Mücke. Mehr Zeit bleibt nach Ansicht unserer Experten nicht. Wir müssen damit rechnen, dass die Gegenseite ihre Abwehrmaßnahmen intensiviert.«
    Ich zog mich zurück. Sopper gab Bull eine von ihm bearbeitete Datei mit Plänen des Mondgehirns NATHAN.
    Eine Stunde später meldete ich, dass der Transmitter einwandfrei funktionierte. »Dann kann es losgehen«, erwiderte Bull über Armbandfunk.
    Wenig später erschien mein Assistent Fretts im Transmitterraum. Auf einer Antigravplattform schob er ein umfangreiches Paket vor sich her, und als er es öffnete, lag eine komplette Kampfausrüstung vor mir.
    »Mr. Round sagte, dass Sie in NATHAN mit allem rechnen müssen«, erklärte er. »Deshalb benötigen Sie das hier. Schließlich ist die lunare Hyperinpotronik gegen Angriffe geschützt.«
    »Das ist mir klar«, antwortete ich einsilbig. Ich legte den Kampfanzug an. Er war überraschend leicht und belastete mich kaum, zumal ich das Gewicht mit Hilfe des Antigravs noch verringern konnte.
    Fretts reichte mir den Kombistrahler. Er lag gut in der Hand, die beste Waffe, die ich je gehabt hatte. Sie ließ sich von Impulsstrahl auf Narkosewirkung umschalten. Wir wollten schließlich kein Blutbad unter NATHANs Wachmannschaft anrichten. Kaum hatte ich den Strahler überprüft, als Reginald Bull und Sopper eintraten. Beide waren genauso ausgerüstet wie ich.
    Der Transmitter wies Grünwerte aus. Das bedeutete, dass auf Luna eine Gegenstation empfangsbereit war. Nur welche, wussten wir nicht.
    Reginald Bull ging als Erster. Sopper und ich folgten ihm dichtauf. Der energetische Sog erfasste mich; ich fühlte mich nach vorn gerissen, ohne den Boden unter den Füßen zu verlieren. Natürlich war das ein Täuschungseffekt, der

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