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Silberband 083 - Kampf um die SOL

Titel: Silberband 083 - Kampf um die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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es ebenfalls nur einem Zusatz aus lebender Materie verdankte, dass sie Emotionen empfand.
    Jetzt sah er in den Gängen und Hallen seines unmittelbaren Einflussbereichs fremde Wesen und deren Maschinen und verstand, dass nur ihre Gesamtheit ihm verwandt erschien. Weder die organischen Geschöpfe noch ihre Maschinen allein erzeugten in ihm das Gefühl der Vertrautheit. Erst beide zusammengenommen, die Wesen und ihre Maschinen, ergaben das, was er in seiner Ungewissheit bisher als ›Bruder‹ bezeichnet hatte.
    Er verstand nicht, wie sie den großen Saal mit den Kuppeln beider Lebenserhaltungssysteme hatten erreichen können. Zuerst war die Maschine gekommen, nach ihr die Lebewesen. Das alles war zu einem Zeitpunkt geschehen, als er den äußersten Gefahrenfall längst erklärt und sich mit hochenergetischen Schirmfeldern hermetisch von der Umwelt abgeriegelt hatte. SENECA verstand die Technik nicht, die seine Schutzschirme unwirksam machte.
    Von der Maschine und den Wesen, die von der Besatzung der SOL Kelosker genannt wurden, ging in verstärktem Maße jener beseligende, prickelnde Strom psychischer Energie aus, den er kurz nach der Landung auf Last Stopp erstmals gespürt hatte. SENECA fühlte, dass der Augenblick nahe war, in dem die Fremden und ihm doch so Verwandten zum ersten Mal gezielt Verbindung mit ihm aufnehmen würden.
    Da kam der Schock.
    Zwei Mitglieder der Besatzung befanden sich ebenfalls im Innern der stählernen Kugel, die sein ureigener Bereich war und die er nach außen hin wirksam abgeschirmt zu haben glaubte. Wie hatten sie das geschafft? Aus eigener Kraft oder indem sie sich eines keloskischen Hilfsmittels bedient hatten? Beide gehörten zum Kreis der autorisierten Personen, die jederzeit Zutritt hatten. Darauf vertrauten sie wohl, denn sie mussten wissen, dass er sie sofort entdeckt hatte. Sie folgten der Spur der Kelosker. SENECA konnte keine Gedanken lesen, doch aus logischen Überlegungen mühelos ableiten, dass die Absichten der beiden den Keloskern gegenüber wenig freundlich waren.
    Er musste handeln … unabhängig davon, dass Gucky und Galbraith Deighton zum Kreis der Privilegierten gehörten. Es ging darum, die verwandten Wesen in der Kuppelhalle zu schützen.
    SENECA alarmierte seine Roboter …
    Gucky materialisierte hinter der am weitesten vom Eingang entfernten Kuppel. Er hörte fremdartige Geräusche. Aus der Deckung heraus sah er die Kelosker. Dreizehn der plumpen Wesen bildeten neben einer der rot schimmernden Kuppeln einen Kreis und bewegten sich träge hin und her. Erst nach mehreren Minuten wich die Gruppe auseinander. Gucky sah, dass sie ein bizarres Gerät umringt hatten.
    Er wusste sofort, dass es sich um das Gadget handelte, das Vylma Seigns und Sunchex Olivier gefunden hatten. Es war deutlich größer als von Vylma beschrieben. Weil sich sieben kleinere Gadgets angelagert hatten. Das Artefakt stand in unmittelbarer Nähe einer der Kuppeln. Es bewegte sich nicht, doch Teile seiner Oberfläche leuchteten in kräftigen Farben, und aus der der Kuppel zugewandten Seite brach ein scharf gebündelter Lichtstrahl, der auf der Kuppel einen blutroten Fleck erzeugte.
    Verschiedenes, das er sich bisher nicht hatte erklären können, wurde Gucky schlagartig klar. Ohne Beweise dafür zu besitzen, war er nun überzeugt, dass es sich bei dem großen Gadget in der Tat um ein Vielzweckgerät handelte und dass eine seiner Funktionen die eines Transmitters war. Wahrscheinlich besaß es keine große Reichweite – er tippte auf ein paar hundert Meter bis höchstens einen oder zwei Kilometer –, sonst hätte es sich aus eigener Kraft an Bord begeben. Mit Hilfe seiner Transmittereigenschaften konnte es sowohl sich selbst als auch andere Objekte befördern. Zweifellos verfügte es zudem über eine gewisse eigene Intelligenz nach Art eines Rechners, war aber extern steuerbar.
    Die Kelosker mussten von Anfang an geplant haben, das Gadget an Bord der SOL zu schmuggeln. Das große und nahezu drei Dutzend kleine Artefakte waren mit keloskischen Transmittern von weit her nach Last Stopp gebracht worden. Diese Geräte funktionierten offenbar wie ein Fiktivtransmitter: Zum Ortswechsel wurde nur ein Gerät benötigt, nicht zwei wie sonst üblich. Wo das Transportfeld endete, schädigte ein Sekundäreffekt die umliegende Materie teilweise. Auf diese Weise waren die kreisrunden Lichtungen entstanden.
    Die Kelosker hatten befürchtet, dass die äußere Erscheinung des Gadgets seinen Verwendungszweck

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