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Silberband 083 - Kampf um die SOL

Titel: Silberband 083 - Kampf um die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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willst. Aber wir haben nicht die Zeit, eine Mannschaft zusammenzustellen. Wer weiß, wie lange der Spuk dauert.«
    »Wir brauchen Waffen und Translatoren«, sagte Gucky zusammenhanglos.
    »Translatoren … wozu?«
    »Wegen der Waffen fragst du nicht?«, entgegnete der Mausbiber spitz. Er beschaffte sich eine Infrarotaufnahme des Gebiets mit der Lichtung. Nachdem er sich das Bild einige Zeit angesehen hatte, teleportierte er zusammen mit Deighton.
    Im gleichen Augenblick umfing sie die warme und feuchte Nacht des Dschungels. Ringsum rumorte es. Ein Raunen, Wispern und Summen erfüllte die Luft.
    »Ich schätze, dass wir noch dreihundert Meter vom Ziel entfernt sind«, flüsterte Gucky. »Gehen wir näher ran?«
    Deighton nickte knapp. Der Ilt ergriff seine Hand und teleportierte erneut. Diesmal entdeckten sie im Dickicht des Waldes einen fahl zuckenden Lichtschein.
    Geräuschlos drangen sie weiter vor, bis im Widerschein weiterer Blitze das Unterholz lichter wurde. Augenblicke später erreichten sie den Rand der Lichtung. Gucky erklärte das Gelände für leer.
    »Wahrscheinlich sind wir zu spät gekommen«, bemerkte Galbraith Deighton.
    »Das ist eine Möglichkeit«, gab der Mausbiber zu. »Aber vorerst sollten wir uns noch in Geduld üben.«
    Deightons Erwiderung blieb unausgesprochen. Im Widerschein eines fahlen Blitzes bemerkten sie eine Gestalt, die aus dem Nichts erschienen sein musste; denn in dem Augenblick befand sie sich schon mitten auf der Lichtung, und selbst Gucky hatte sie nicht aus dem Dschungel kommen sehen.
    Auf die Distanz konnte Deighton gerade noch die Silhouette des Wesens wahrnehmen. Sie war so charakteristisch, dass er sofort wusste, was er vor sich hatte. Auf der Lichtung stand die eigenartigste intelligente Lebensform, der Terraner auf ihren Streifzügen durch das All bisher begegnet waren: ein Kelosker!
    Das Geschöpf bewegte sich auf vier Beinstummeln, von denen das hintere Paar länger war als das vordere, sodass der Kelosker ›bergab‹ zu stehen schien. Er war in dieser Position fast drei Meter lang und an die zwei Meter hoch, ein Gebilde von eindrucksvoller Wucht und Plumpheit. Einen der Tentakel, die aus den Schultern wuchsen, hatte er, um sicheren Halt zu finden, auf den Boden gestützt. Mit dem andern fuchtelte er in der Luft herum, als suche er etwas. Undeutlich waren die vier knöchernen Höcker zu erkennen, die den terrinenförmigen, breiten Schädel umsäumten. Das eine Schläfenauge glänzte matt, die anderen Sehorgane des Keloskers befanden sich nicht in Deightons Blickfeld. Das fremdartige Geschöpf trug hellgraue, grobe Kleidung, eben das, was keloskische Greifhände gerade noch herzustellen vermochten.
    Mit unbeholfen schwankendem Gang stampfte das Wesen auf den Südrand der Lichtung zu. Galbraith Deighton duckte sich. Er wollte den Kelosker nicht mehr aus den Augen lassen. Nur Guckys Behauptung, dass der Südrand der Lichtung aus einer geschlossenen und unversehrten Wand dichter Vegetation bestand, irritierte ihn. Es mussten, nach der Zahl der Blitze zu urteilen, schon ein Dutzend Kelosker hier angekommen sein. Wenn sie sich in derselben Richtung bewegt hatten wie dieser eine, wie hatten sie dann verschwinden können, ohne eine Bresche in den Dschungel zu schlagen?
    Die Frage wurde jäh beantwortet. Ein zweiter Blitz flammte auf, greller als der erste. Als Deighton wieder sehen konnten, war der Kelosker verschwunden.
    »Verdammt …«, fluchte der Terraner. »Wo ist er hin? Und was bedeutete dieser zweite Blitz?«
    »Vermutlich dasselbe wie der erste«, antwortete Gucky. »Da stand der Kelosker plötzlich auf der Lichtung. Und nun ist er wieder verschwunden. Unwahrscheinlich, dass diese Wesen Deflektoren verwenden, die beim Ein- und Ausschalten blitzen. Eher glaube ich an eine Art keloskischen Fiktivtransmitter.«
    »Woher kam der Kerl?«
    »Wahrscheinlich von einer der Keloskerwelten. Aber ich möchte viel lieber wissen, wohin er ging.«
    Abermals huschte ein Leuchten über die Lichtung. Der Vorgang wiederholte sich: Ein Kelosker stand auf der Lichtung, ebenso unbeholfen und mit einem Tentakel wedelnd wie sein Vorgänger. Nach wenigen Sekunden setzte er sich schwerfällig in Bewegung.
    Diesmal war Galbraith Deighton gewarnt. Er kniff die Augen zusammen, bevor der zweite Blitz aufflammte, und konnte wahrnehmen, dass das unförmige Geschöpf in der Tat spurlos verschwand.
    »Das war die Stelle, an der auch sein Vorgänger verschwand«, sagte Gucky hastig. »Der

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