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Silberband 084 - Eine Galaxis stirbt

Titel: Silberband 084 - Eine Galaxis stirbt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nicht warten, sonst kommen Tarjighon und seine Schergen dahinter, dass der Startbefehl und unsere Mission fingiert sind. Du musst selbst entscheiden, ob du mitkommen oder hier bleiben willst.«
    Keltraton zwang seine Panik nieder. Es gelang ihm, die Situation halbwegs nüchtern zu überdenken. Ihm wurde bewusst, dass er auf Hätvrinssan ausgespielt hatte. Auf der Regierungswelt würde er nichts mehr gegen die Missstände tun können. Aber wenn er sich auf einem anderen Planeten niederließ, gelang es ihm vielleicht, Freunde und Gleichgesinnte zu sammeln und eine Organisation aufzubauen, mit deren Hilfe er Veränderungen herbeiführen konnte.
    Er holte tief Luft. »Ich komme mit!«, erklärte er.
    Halb benommen ließ er sich die Rampe hinaufführen, die in der Personenschleuse der GANJOHA MASSO endete. Als er zurückblickte, sah er die Transportkapsel aus der Höhe wie ein winziges Insekt.
    Er wurde von seinen Begleitern in einen Antigravlift geschoben und schwebte zwischen ihnen nach oben. Sie erreichten die Steuerzentrale im Bug des Raumschiffs. Drei Techniker waren damit beschäftigt, ein Kommunikationssystem an den Ovaron-Behälter anzuschließen.
    Keltraton warf einen scheuen Blick auf das, was von dem ehemals großen Ganjo geblieben war. Es hatte mehr Ähnlichkeit mit einer halb zerfallenen Mumie als mit einem lebenden intelligenten Wesen.
    Hatelmonh führte seinen Freund zu einem Kontursessel. Nachdem er ihn angeschnallt hatte, ließ er sich in dem Sessel links daneben nieder und sagte: »Hier spricht der Kommandant! Wir starten in drei hundertstel Zeiteinheiten!«
    Keltraton spürte die Vibrationen, bevor er das dumpfe Grollen hörte. Er ahnte, was beides bedeutete, aber es kam ihm unwirklich vor, dass er in einem Raumschiff saß, dessen Kraftwerke hochgefahren wurden. Erneut wollte ihn die Panik überfallen. Doch diesmal ließ er sie gar nicht erst aufkommen. Er wandte sich um und blickte zu dem Behälter mit Ovaron.
    Er ist viele Male in ähnlichen Raumschiffen durch die Dunkelheit des Weltraums geflogen!, sagte er sich. Wenn er das durchgehalten hat, werde ich es ebenfalls schaffen.
    Doch als das dumpfe Grollen anschwoll und er jäh registrierte, dass das Raumschiff abhob und schneller werdend in den Himmel stieg, verlor er das Bewusstsein.
    Als Keltraton wieder zu sich kam, sah er das Gesicht von Jertaime, die sich über ihn beugte und eine Injektionspistole in der Hand hielt.
    »Wie fühlen Sie sich, Keltraton?«
    »Danke, schon viel besser.« Er blickte an Jertaime vorbei und sah auf einem großen Holoschirm zahllose helle Punkte in nachtdunkler Schwärze. Dazwischen schimmerten Nebelgebilde.
    Keltraton schluckte krampfhaft. »Ist das der Weltraum?«, fragte er mit belegter Stimme.
    »Ja.« Jertaime lächelte schwach. »Ich verstehe Sie sehr gut. Als ich zum ersten Mal den Weltraum sah, wäre ich auch fast vor Furcht gestorben.«
    Eine Hand legte sich auf Keltratons Schulter, und Hatelmonh sagte: »Ovaron verlangt nach dir, mein Freund. Es geht ihm nicht gut. Ich fürchte, er hat das zweimalige Abklemmen seines Lebenserhaltungssystems nicht vertragen. Seine Hirnwellenimpulse sind schwächer geworden.«
    Keltraton schnallte sich los und ging zu dem Behälter. Die Techniker hatten das Kommunikationssystem fertig angeschlossen. Es war eingeschaltet, so dass der ehemalige Ganjo alles hören konnte, was in der Zentrale gesagt wurde, und sich auch selbst mitzuteilen vermochte.
    »Keltraton?«, fragte die dunkle Stimme, als der Rechtswissenschaftler sich dem Behälter bis auf wenige Schritte genähert hatte.
    »Ich bin hier und höre Sie gut, Ovaron. Wie fühlen Sie sich?«
    »Mit mir geht es zu Ende.«
    Keltraton spürte, dass ihn die Verzweiflung zu übermannen drohte. Er musste alle Willenskraft aufbieten, um sich nichts anmerken zu lassen. »Wir werden alles tun, um Sie zu retten!«, erklärte er.
    »Ich glaube nicht, dass jemand mein Sterben aufhalten kann«, erwiderte Ovaron. »Es ist besser so, denn der Tod wird eine Erlösung von meinen Qualen sein. Aber ich bin froh, dass ich von Freunden umgeben bin, wenn ich sterbe. Keltraton …?«
    »Ja«, sagte der Rechtswissenschaftler zögernd.
    »Sie sind ein Ganjase aus der Oberschicht und haben eine Ausbildung genossen, die Sie befähigt, das Reich zu regieren – und Sie glauben an das Gute. Versprechen Sie mir, dass Sie alles tun werden, um die Missstände in Gruelfin zu beseitigen und eine Regierung zu bilden, die unser Volk aus der planetengebundenen

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