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Silberband 084 - Eine Galaxis stirbt

Titel: Silberband 084 - Eine Galaxis stirbt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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richtigen Weg gegangen sei.
    Bei aller Anteilnahme für das Schicksal der Neuen Menschheit hatte sein Hauptinteresse indes seinem eigenen Volk gegolten. Doch die Spuren der Maahks waren in der Milchstraße so verwischt, als hätte es sie hier nie gegeben, und wir Menschen waren noch nicht wieder in der Lage gewesen, den Sprung nach Andromeda zu wagen.
    Jetzt endlich war es so weit.
    Der Austritt aus dem Linearraum stand unmittelbar bevor. Wir wussten nicht, was uns bei Lookout-Station erwartete, nicht einmal, ob die Laren den Weltraumbahnhof der Maahks besetzt hatten. Bisher hatte es als zu riskant gegolten, Raumschiffe zur Erkundung des Leerraums auszuschicken.
    Ich verließ mit Grek-24 das Deck mit den Unterkünften für Fremdwesen. Wir begegneten niemandem. Abgesehen davon, dass die PARACELSUS mit 2.000 Personen unterbesetzt war, hätten wir auch bei kompletter Besatzungsstärke lange allein durch die Korridore in diesem Sektor streifen können. Erst als wir den Antigravlift benutzten, tauchte plötzlich ein Mann auf. Er trug die Kombination eines Technikers und war noch ein ziemlich junger Bursche mit glattem Gesicht, der bislang wahrscheinlich nie Provcon-Faust verlassen hatte.
    »Und Vhrato wird kommen!«, rief er zu uns hoch. Ich ignorierte ihn. »Warum antworten Sie mir nicht, Ronald Tekener?«, rief er wieder – diesmal herausfordernd. »Haben Sie den Glauben an die Erlösung verloren? Oder stimmen die Geschichten über Sie gar nicht, die man auf Gäa erzählt? Ist es erstunken und erlogen, dass Sie auf Mars als Kalteen Marquanteur die baldige Ankunft Vhratos verkündeten?«
    Als wir an einem Einstieg vorbeikamen und das Licht aus dem Korridor auf ihn fiel, erkannte ich, warum sein Gesicht so glatt war. Er trug eine primitive Biomolplast-Maske.
    Damit hörte der Spaß auf. Wenn die Vhrato-Hysterie solche Formen annahm, dass sich Geheimbünde bildeten, deren Mitglieder aus der Anonymität heraus agierten, war das alarmierend.
    Ich nahm den nächsten Ausstieg und wartete, bis der Mann auf meiner Höhe war. Zugleich sprang ich wieder in den Schacht und riss ihm die Maske vom Gesicht. Ein Jungengesicht mit fanatisch glühenden Augen starrte mir entgegen. Er konnte tatsächlich nicht viel älter als zwanzig sein.
    »Haben Sie nichts Besseres zu tun, als bei Großalarm in dieser Maskerade herumzulaufen?«, herrschte ich ihn an.
    »Ich komme schon rechtzeitig auf meinen Posten im Maschinenraum«, erwiderte er trotzig. »Vorher muss ich aber erfahren, wo Sie stehen, Ronald Tekener! Glauben Sie daran, dass Vhrato bald kommen wird, um die Völker der Milchstraße vom Joch des Konzils zu befreien?«
    »Darüber können wir uns unterhalten, wenn Sie Ihren Beitrag zur Befreiung der Menschheit geleistet haben.« Während wir im Antigravlift aufwärts schwebten, warf ich einen Blick auf seine Erkennungsmarke. »Ambras Kotjin. Den Namen werde ich mir merken. Und jetzt machen Sie, dass Sie auf Ihre Station kommen!«
    Ich stieß ihn durch den nächsten Ausstieg. Er schrie vor Überraschung auf und rief mir eine Reihe von Verwünschungen nach. Sie hätten mich allesamt kalt gelassen, wenn er nicht auch Grek-24 beschimpft hätte.
    »… alle Mucys sind Synthos ohne Existenzberechtigung. Und diese Karikatur von einem Maahk bildet darin keine Ausnahme …«
    Sein Schimpfen verhallte, aber Grek-24 musste die Worte verstanden haben. Da Multi-Cyborgs sensibel reagieren konnten, wollte ich mich für das Benehmen des Technikers entschuldigen.
    Grek-24 überspielte die Situation. »Du hättest ihn nicht so hart anzufassen brauchen, Tek«, sagte er über die Sprechanlage seines Druckanzugs. »Bisher war ich der Ansicht, dass der Glaube an den Befreier Vhrato viel zur Kampfmoral der Menschen beiträgt. Trotz ihrer aussichtslosen Lage bleibt die Hoffnung auf Freiheit. Und selbst wenn der Vhrato ein Produkt abergläubischer Fantasie wäre, der Glaube an ihn macht die Menschen stark. So habe ich es bisher gesehen.«
    »Ganz deiner Meinung, Grek«, stimmte ich zu. »Aber bei manchen wirken Hoffnung und Glaube falsch, sie legen die Hände in den Schoß und warten auf ihre Befreiung. Und damit bin ich nicht einverstanden. Ich verstehe nicht, dass du für den Mann Partei ergreifst.«
    »Obwohl er mich einen Syntho genannt hat?« Er gab einen Laut von sich, der das maahksche Gegenstück zu einem Seufzer sein mochte. »Bin ich das nicht – ein synthetisches Geschöpf?«
    »Grek …« Ich verkniff mir alle weiteren Worte. Momentan war nicht

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