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Silberband 084 - Eine Galaxis stirbt

Titel: Silberband 084 - Eine Galaxis stirbt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dafür verantwortlich sind«, antwortete Chachmere. »Die Wissenschaftler stehen dagegen vor einem Rätsel.«
    »Wie viele sind bei euch im Gewölbe noch normal?«
    »Zwei Dutzend. Die anderen wurden überwältigt, bevor sie Schaden anrichten konnten. Ich glaube, hier sind wir sicher. Irgendetwas scheint die Amokläufer davon abzuhalten, hier einzudringen …«
    Es entstand eine kurze Pause, die Betty benötigte, um Chachmeres Körper zu übernehmen, dann fuhr die Stimme des Xenologen in verändertem Tonfall fort: »Tek, die toten Maahks sind für diesen Wahnsinn verantwortlich. Ich fühle das. Ihre undefinierbare Aura greift die Psyche unserer Leute an. Wir müssen Lookout-Station räumen.«
    »Das habe ich inzwischen angeordnet. Aber alle, die immun gegen die Beeinflussung sind, sollen hier bleiben. Wir müssen das Geheimnis der toten Maahks enträtseln. In welcher Verfassung befindet sich Grek-24?«
    »Er ist erschüttert – aber gegen die Beeinflussung immun.«
    »Ich komme auf dem schnellsten Weg zu euch. Ich möchte …«
    »Tek, es war ein Trugschluss, als ich glaubte, dass wir hier sicher sind. Einige Männer stürmen das Gewölbe … Sie rufen den Namen des Vhrato …«
    Ich hörte das Geschrei und konnte mir denken, dass es sich bei den Eindringlingen um Ambras Kotjin und seine Sekte handelte. Sie riefen: »Der Vhrato ist in uns Fleisch geworden. Er bringt die Erlösung durch den Tod!«
    Als ich den Wanddurchbruch zum Gewölbe erreichte, blieb ich wie angewurzelt stehen. Ich hatte mich nicht geirrt, bei den Eindringlingen handelte es sich wirklich um Ambras Kotjin und seine Freunde.
    Kotjin hatte seinen Impulsstrahler zu einer Art Zepter verfremdet, indem er technische Utensilien wahllos an den Waffenlauf und den Kolben geschweißt hatte. Verknotete Drähte baumelten herunter, an ihnen hingen Metallplättchen, die leise aneinander klirrten.
    Die Sichtscheibe seines Raumhelms war mit Leuchtfarbe bemalt, wie sie die Wissenschaftler in Lookout-Station für Markierungen verwendeten. Erst auf den zweiten Blick erkannte ich, dass die Zeichnung den Schädel eines Maahks darstellte.
    Die anderen hatten ihre Helme ebenfalls mit stilisierten Maahkgesichtern bemalt und ihre Waffen verfremdet. Sie schritten durch die Reihen der entwaffneten Wissenschaftler und berührten sie mit ihren rituell verformten Strahlern, als wollten sie jeden durch diese Berührung zu einem Auserwählten machen.
    Ich stand im Dunkeln, so dass sie mich nicht sehen konnten. Als Chachmere jedoch in meine Richtung blickte, trat ich schnell einen Schritt vor und gab mich zu erkennen.
    »Ich weiß nicht, was mit Betty ist«, hörte ich gleich darauf seine Stimme.
    Kotjins Reaktion ließ nicht auf sich warten. »Wage niemand, die geheiligte Stille dieses Augenblicks zu stören!«, rief er schrill. Drohend schwang er den unförmigen Strahler.
    Ich fragte mich, wieso Betty und Wuriu nicht einschritten. Jeder von ihnen hätte so lange Kotjins Körper übernehmen können, bis ein anderer ihn paralysierte.
    Kotjin schwebte zu einer Wabenzelle empor – und ich stellte erschrocken fest, dass Grek-24 darin lag. Für einen Moment befürchtete ich, er sei tot. Doch Kotjin sagte: »Du schläfst jetzt wie deine Brüder, Grek-24. Ich, Vhrato, habe dir diese Gnade gewährt. Solange meine Gedanken wach sind, darfst du leben und schlafen. Aber verlöschen meine Gedanken, wirst du zu nichts werden.«
    Ich ahnte die Bedeutung seiner wirren Worte. Nur Sekunden später sah ich die Mikrobombe, die zwischen die Lider eines der vier Augen des Maahks geklemmt worden war. Kotjin musste einen Individualzünder bei sich tragen, der die Bombe zur Explosion brachte, sobald sich seine Gehirnimpulse – etwa durch Paralyse – veränderten.
    Deshalb hatten sich die Wissenschaftler ohne Gegenwehr ergeben. Aus demselben Grund griffen die Altmutanten nicht ein. Wenn einer von ihnen Kotjin übernommen hätte, wäre die Bombe gezündet worden.
    Der Mann wirkte irr, als er aus der Höhe herabblickte. »Vhrato ist in mir an diesen Ort gekommen, um allen die Erlösung zu bringen – den Würdigen, die an ihn glauben, ebenso wie den Unwürdigen, die ihn schmähen. Während aber die Gläubigen die Herrschaft über das Universum antreten werden, bekommen die Unwürdigen das Totenreich zugewiesen. Grek-24 wird der Letzte sein. Wer macht freiwillig den Anfang? Er soll vortreten.«
    Mit Hilfe eines Traktorstrahls wäre es mir möglich gewesen, die Bombe von Grek-24 zu entfernen …

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