Silberband 085 - Allianz der Galaktiker
lassen sich den Transmitterbausatz übergeben!«
Sequest Kosum-Vrange salutierte betont lässig. »Wird erledigt, Sir!« Langsam wandte er sich um und schritt die Rampe zur Schleuse hinauf.
»Sehen Sie nur, wie er durchs Gelände latscht, Sir!«, fauchte der Emotionaut erbittert. »Ich möchte ihn am liebsten in den …«
»Pst!«, machte Rhodan. Er beugte sich vor und flüsterte: »Früher haben Sie sich genauso aufgeführt, Kosum. Erinnern Sie sich noch, wie Sie Ihren Dienstvorgesetzten auf der MARCO POLO zur Weißglut gebracht haben?«
Plötzlich strahlte der Emotionaut. »Ich erinnere mich gut an die alten Zeiten«, gab er zurück. »Sie meinen wirklich, Sequest hätte das von mir geerbt?«
»Von wem sonst?«
Mentro Kosum schien um einige Zentimeter zu wachsen. »Dann wird Sequest hoffentlich auch meine anderen Qualitäten geerbt haben«, sagte er. Augenblicke später fragte er über Armbandfunk: »Sind alle an Bord?«
»Olw und ich sind hier«, dröhnte Tolots Stimme aus dem Empfang. »Soeben trifft Captain Kosum-Vrange ein und übernimmt den Transmitterbausatz von dem Roboter, der ihn gebracht hat. Aber von Gucky ist nichts zu sehen. Außerdem sollte Leutnant Harrox mitkommen.«
»Leutnant Harrox ist noch nicht an Bord?«, fragte Kosum verwundert. »Er war vorhin schon im Hangar.«
»Betritt gerade die Zentrale!«, meldete Tolot. »Sobald Gucky eintrifft, kann es losgehen.«
»Der Kleine teleportiert«, vermutete Rhodan und fügte hinzu: »Kommen Sie gesund zurück, Kosum! Das ist wichtiger als alles andere – und passen Sie auf Ihren Sohn und Leutnant Harrox auf. Für beide ist das der erste Einsatz mit möglicher Feindberührung.«
»Einmal müssen sie ja flügge werden.« Kosum lächelte. »Ich werde die Burschen wie meine Augäpfel hüten. Wenn sie Dummheiten machen, lege ich sie übers Knie.« Er wurde wieder ernst. »Sind Sie wirklich sicher, dass es auf der SOL nicht zur Katastrophe kommt, falls die Spezialistin der Nacht manipuliert worden ist?«
»Absolut sicher bin ich nicht«, antwortete Rhodan. »Aber wir können Vorsichtsmaßnahmen treffen. Verlassen Sie sich darauf, dass wir nicht leichtfertig handeln.«
Kosum zeigte eine Spur des früheren jungenhaften Grinsens, als er erwiderte: »Dann brech ich auf mit großer Macht, entführ die Königin der Nacht!« Er salutierte sehr lässig und schlenderte in absolut unsportlicher Haltung die Rampe hinauf.
»Sie können das noch besser als Ihr Filius!«, rief Perry Rhodan hinter ihm her.
Lachend verschwand Mentro Kosum in der Schleusenkammer.
Als der Emotionaut die Zentrale des Schnellen Kreuzers betrat, blickte er sich suchend um. »Wo ist Gucky?«, fragte er.
»Noch nicht eingetroffen«, antwortete Icho Tolot.
Mentro Kosum musterte die Männer der Kreuzerbesatzung, danach sah er sich die Teilnehmer des Einsatzkommandos genauer an. Er kannte bis auf Leutnant Harrox alle persönlich, wenn auch Olw noch nicht lange.
»Zur Information!«, erklärte er. »Lennyth soll ein etwa erdgroßer Planet sein, der in großer Entfernung eine blaue Riesensonne umkreist. Die Urbevölkerung ist beim Durchgang durch das betreffende Black Hole umgekommen. Die Zgmahkonen haben auf Lennyth mehrere Städte errichtet. In der größten Stadt soll sich der Tempel mit der Gruft befinden.« Er blickte den Spezialisten der Nacht fragend an.
»Das war zutreffend«, bestätigte Olw. »Wir müssen jedoch nach der Ankunft auf Lennyth besonders auf Drushbars achten. Sie können nicht nur lästig, sondern auch gefährlich werden.«
»Drushbars?«, fragte Kosum. »Davon höre ich zum ersten Mal. Was ist darunter zu verstehen?«
»Sie sind tierische Lebewesen mit extrem hoher Mutationsrate«, erklärte der Spezialist der Nacht. »Praktisch verändern sich die Drushbars mit jeder Generation, das sind ungefähr dreißig Tage Ihrer Zeitrechnung. Als ich zuletzt auf Lennyth war, lebten zirka sechzig verschiedene Generationen von Drushbars dort. Die gefährlichste Mutation hatte die Gestalt von durchsichtigen dünnen Schleimfäden, die durch die Luft trieben und die Atemöffnungen von Unvorsichtigen verstopften.«
»Das kann heiter werden!«, entfuhr es Sequest Kosum-Vrange.
»Reden Sie nicht, wenn Sie nicht gefragt sind, Captain!«, fuhr der Emotionaut seinen Sohn an.
»Das ist mir nur so rausgerutscht, Paps«, sagte der Captain treuherzig.
Mentro Kosum räusperte sich und verwarnte seinen Sohn mit einem strengen Blick. »Für die Dauer dieses Einsatzes bin ich nicht
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