Silberband 085 - Allianz der Galaktiker
findet – ich meine: mein Vater. Der erlaubt es auch nicht, glaube ich.«
»Wir sperren ihn in dem alten Bunker ein, da kommt nie jemand hin. Nur wir kennen das Versteck. Hoffentlich läuft er nicht gleich weg.«
Gucky hatte längst zu teleportieren versucht und erkannt, dass er bis auf die Telepathie alle Parafähigkeiten verloren hatte. Das waren die Auswirkungen seiner Gefangenschaft im Schutzschirm. Er wusste, dass er früher oder später wieder würde teleportieren können, aber wann … das war die große Frage. Wenn die Kinder ihn vor den Zgmahkonen verstecken wollten, so kam das seinen eigenen Wünschen entgegen. Im Augenblick gab es keine bessere Lösung für ihn.
Er rollte sich zurück und streckte mit fröhlichem Quietschen alle viere von sich. Dabei wackelte er noch immer mit den Ohren.
»Ist er nicht süß?«, fragte Myral und schüttete sich aus vor Lachen. »Ich glaube, er mag uns schon.«
»Hauen wir ab, ehe uns jemand mit ihm sieht!«, riet Squen besorgt und blickte sich nach allen Seiten um. »Tragen wir ihn?«
Gucky stolperte auf die Beine und reichte ihnen die Hände.
»Als ob er wüsste, was wir von ihm wollen«, wunderte sich Myral und nahm Guckys eine Hand. Squen nahm die andere.
Sie waren ein seltsam anzusehendes Gespann, die beiden kleinen Zgmahkonen und Gucky, der ungeschickt zwischen ihnen daherwatschelte und sich den Kopf darüber zerbrach, wie er aus dieser Klemme wieder herauskommen sollte. Ewig konnten die Kinder ihn nicht verstecken. Aber solange er nicht teleportieren konnte, war er auf ihre Hilfe angewiesen.
Der Bunker lag am Rand des Landefelds, nicht weit von der Siedlung entfernt. Er war völlig mit Gras überwuchert. Die Metalltür konnte nur von außen geöffnet und verschlossen werden. Sie machte noch einen soliden Eindruck.
»Hier können wir ihn jeden Tag besuchen, Myral. Außerdem kann er uns nicht weglaufen.«
Das könnte dir so passen, dachte Gucky und ließ sich gehorsam in den ehemaligen Bunker führen. Trotz seiner nicht eben beneidenswerten Lage musste er froh sein, so glimpflich davongekommen zu sein. In ein oder zwei Tagen, hoffte er, erhielt er seine Fähigkeiten zurück und dann ade, Kernoth!
»Wir kommen bald wieder«, versprach Myral und streichelte sein Nackenfell. »Wir bringen dir auch was zu essen mit.«
»Mohrrüben?«, fragte Gucky piepsig, aber natürlich verstanden sie ihn nicht.
»Der kann ja doch reden!«, wunderte sich Squen und schloss die Tür von außen ab, indem er ein Stück Holz durch den primitiven Riegelhalter schob.
»Unsinn, er hat nur gepiepst«, sagte Myral. »Nun komm schon, sonst suchen sie uns …«
Gucky hockte trübsinnig in seinem Gefängnis. Seine empfindlichen Augen gewöhnten sich langsam an die Dunkelheit, und bald vermochte er seine Umgebung wieder zu erkennen. Es gab nur zwei Räume in dem Bunker. Der eine war leer, in dem anderen standen einige halb zerfallene Einrichtungsgegenstände, die längst auf den Müll gehörten.
Er verzehrte mit Bedacht einige Konzentrattabletten, wobei er sich einzubilden versuchte, die köstlichsten Dinge zu sich zu nehmen. »Ausgerechnet Mohrrüben!«, sinnierte er vor sich hin. »Als ob es irgendwo im Universum heute noch Mohrrüben gäbe …!«
Eine Weile dachte er über Yaiskas Erlebnisse nach, dann schlief er ein.
Bis er erwachte, waren die Kinder nicht wieder erschienen. Wahrscheinlich fürchteten sie, bei einem Besuch ihres ›Spielzeugs‹ erwischt zu werden, und wollten einige Zeit verstreichen lassen.
Gucky stand auf und untersuchte die beiden Räume genauer. Vielleicht fand er doch eine Fluchtmöglichkeit, obwohl ihm damit auch nicht geholfen sein würde. Wohin sollte er sich wenden, wenn er wirklich aus dem Bunker entkommen konnte? Auf Kernoth gab es für ihn keinen sicheren Platz – höchstens diesen Bunker.
Das Problem löste sich von selbst, denn er fand keine Lücke, die groß genug gewesen wäre, ihn durchzulassen. Also setzte er sich wieder in seine Ecke und ließ die Ereignisse noch einmal an sich vorüberziehen. Der eigentliche Zweck des Flugs war nicht erreicht worden. Sicher, sie hatten Bewegungen der zgmahkonischen Raumflotte beobachten können, aber Sinn und Zweck nicht herausgefunden. Dafür waren die drei gefangenen Spezialisten der Nacht entdeckt worden, und er hatte Kontakt mit Yaiska aufnehmen können.
Na schön, dann war es eben nicht Galkon Erryog gewesen, der aus eigenem Antrieb die Wesensspürer entwickelt hatte, sondern eine
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