Silberband 085 - Allianz der Galaktiker
bildete. Nur an einer Stelle sickerte Regenwasser durch, sammelte sich in einem kleinen Becken und floss dann ab. Der Höhlenboden war trocken.
Tifflor kroch zurück.
»Elma? Komm!« Er half der Frau und sagte, als sie sich gesetzt hatte: »Hier sind wir vorerst sicher und trocken. Zwanzig Meter weiter stehen Bäume. Ich gehe etwas Holz holen.«
»Es ist nass.«
»Vertrocknete Äste können ruhig nass sein, sie brennen trotzdem …«
Während er unterwegs war, untersuchte Elma die Höhle und tastete die Wände ab. Sehen konnte sie nichts, aber sie überwand ihre Furcht, möglicherweise ein Tier zu berühren, das ebenfalls vor dem Unwetter Schutz gesucht hatte.
Auf fünf oder sechs Quadratmeter und durchschnittlich zwei Meter hoch schätzte sie die Höhle. Einen zweiten Ausgang gab es nicht, doch es mussten kleinere Spalten vorhanden sein, denn die Luft war frisch. Der Rauch eines Feuers würde gut abziehen können.
Draußen war ein Geräusch. Julian kam zurück. Er schob ein Bündel durch den Eingang und folgte nach.
»Das wird für einige Stunden reichen, wenn wir sparsam damit umgehen. Den Feuerschein kann niemand sehen, denn wir hängen den Ausgang zu.«
»Womit?«
»Mit unseren Kombinationsjacken.«
»Die ziehe ich erst aus, wenn das Feuer brennt.«
Tifflor lachte leise und entzündete das Feuerzeug. »Es regnet in Strömen. Das Gewitter lässt zwar schon nach, aber es kommt Sturm auf. Ich bin froh, dass wir ein so prächtiges Versteck gefunden haben.«
Eine kleine Flamme zuckte auf, und wenige Minuten später erhellte das Feuer die Höhle. Die Feuchtigkeit auf der Rinde verdampfte schnell, das Holz selbst war trocken. Der Rauch zog irgendwo durch die Felsdecke ab. Schnell verbreitete sich eine angenehme Wärme.
»Nun fehlt nur noch ein Steak.« Tifflor verhängte den Ausgang. »Aber damit kann ich leider nicht dienen.«
»Dann schlafen wir eben mit leerem Magen. Willst du meine Jacke noch haben?«
»Nicht nötig, damit kannst du dich zudecken.«
»Sie reicht für uns beide.« Elma lächelte ihm zu.
Sie kratzten trockenes Moos von den Felsen und stellten damit eine weiche Unterlage her. Trotz Elmas Protest ging Tifflor noch einmal, um Holz zu holen. Nun würde das Feuer die ganze Nacht brennen, wenn jemand nachlegte.
Später, als es richtig warm wurde, zogen sie sich vollends aus, um ihre Kleidung zu trocknen. Auf ihrem provisorischen Mooslager sitzend, blickten sie in die flackernden Flammen, die Sicherheit und Geborgenheit ausstrahlten. Elma ließ sich auf die Ellenbogen zurücksinken und streckte die Beine aus.
»Glaubst du, dass einer von uns wach bleiben sollte?«
»Das wird nicht nötig sein, höchstens des Feuers wegen. Wenn es ausgeht, wird es schnell kalt.«
»Dann schlafe ich jetzt ein paar Stunden. Wecke mich, sobald du müde wirst.«
Julian Tifflor nickte und deckte die Frau mit ihrer Jacke zu. Der Stoff reichte oben und unten nicht. Er lachte. »Und damit wolltest du uns beide zudecken …«
Bald verkündeten tiefe Atemzüge, dass Elma eingeschlafen war. Tiff blieb ruhig sitzen und betrachtete sie. Er stellte fest, dass sie eine tadellose Figur hatte. Zudem war sie ein Kamerad, auf den er sich verlassen konnte.
Tifflor blieb noch drei Stunden wach und heizte gehörig ein. Holz wollte er keines mehr holen, weil er fürchtete, Elma aufzuwecken. Aber inzwischen hatten sich die Felsen der anderen Höhlenseite, unter der das Feuer brannte, so erhitzt, dass sie noch für Stunden genügend Wärme abgeben würden.
Vorsichtig legte er sich neben die schlafende Frau. Sie murmelte etwas im Halbschlaf und machte Platz.
Tifflor bewegte sich nicht mehr.
Da schlang sie ihre Arme um ihn und zog ihn näher zu sich heran.
Sie erwachten, als es dämmerte und kühl wurde. Das Feuer war erloschen, aber die Kleidung trocken. Elma zog sich fast ein wenig hastig an, nachdem sie sich notdürftig in dem kleinen Becken mit Regenwasser gewaschen hatte. Tifflor schaute ihr dabei mit einer faulen Trägheit zu, die Langschläfern eigen ist.
»Was ist mit dir?«, erkundigte sie sich. Angezogen fühlte sie sich wieder sicherer. »Aufstehen, auch wenn es kein Frühstück gibt!«
»Wie ist das Wetter?«
Elma warf ihm seine Jacke zu. »Die Sonne bricht durch die Wolken, es hat aufgehört zu regnen. Zieh dich endlich an!«
»Du wirst doch jetzt nicht zimperlich werden …?«
Julian Tifflor zog sich nun ebenfalls an und trat vor den Ausgang. Aufmerksam blickte er sich nach allen Seiten um. Dann kam er
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