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Silberband 085 - Allianz der Galaktiker

Titel: Silberband 085 - Allianz der Galaktiker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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entdecken, und mit der WHEEL ist er bestimmt nicht gelandet«, flüsterte sie.
    »Er ist anderswo niedergegangen, denn er wusste von der Bewachung hier. Hoffentlich zieht er sich bald zurück. Wir müssen auch verschwinden, ehe es hell wird. Wir können vorerst nichts anderes tun. Außerdem müssen wir etwas finden, was als Waffe zu gebrauchen ist. Hätten wir wenigstens ein Messer …!«
    »Werden wir die anderen befreien?«
    »Nicht in dieser Nacht. Helium wird die Wachen verdreifachen.«
    Sie liefen wieder stromaufwärts, an der Siedlung vorbei, bis sie eine Holzbrücke über den Fluss erreichten. Es dämmerte bereits, als sie auf die andere Seite gelangten und im Wald untertauchten. Von weiter flussaufwärts vernahmen sie das Tosen der Stromschnellen.
    Sie marschierten nach Norden und umgingen den Stausee mit dem Felsenufer und den Höhlen. Der Weg war steil und anstrengend, aber bei den ersten Sonnenstrahlen befanden sie sich bereits hoch über der Niederung und dem See.
    »Wir werden einige Stunden schlafen und erst danach weitergehen«, entschied Tifflor. Er sah, dass Elma total erschöpft war. »So schnell finden sie unsere Spuren im steinigen Gelände nicht. Außerdem wird unsere Fährte sie verwirren, weil wir zuerst flussabwärts gingen. Siehst du den überhängenden Felsen?«
    Die Frau nickte und akzeptierte, dass er das ungewohnte ›du‹ gebrauchte.
    »Eine Höhle vielleicht?«
    »Sieht so aus. Komm!«
    Es war keine richtige Höhle, aber der Felsen bot Schutz vor der Sonne und vor eventuellem Regen. Der Himmel hatte sich bewölkt, doch immer wieder brach Sahlenbeer durch dahinziehende Lücken hindurch.
    Julian Tifflor sammelte trockenes Gras und bereitete ein dürftiges Lager. Elma deutete auf ihren Magen, als sie sich ausstreckten.
    »Ich habe Hunger«, sagte sie.
    »Den müssen wir vorerst vergessen. Später werden wir versuchen, Früchte zu finden. Oder Tiere.«
    »Willst du die mit bloßen Händen fangen?« Elma kuschelte sich an ihn, obwohl es keineswegs kalt war.
    Das Tageslicht fiel schräg in den Höhlenspalt. Tiff schloss die Augen, um nicht geblendet zu werden. Obwohl er müde war, schlief er nicht sofort ein. Die Ungewissheit lastete zu sehr auf ihm, vor allem quälte ihn die Frage, ob er richtig gehandelt hatte. Würde man ihm später den Vorwurf machen können, er hätte die Freunde im Stich gelassen?
    Es hatte keinen anderen Ausweg gegeben. Ohne eigenes Verschulden war Major Serganow einige Minuten zu früh gelandet und hatte damit die gemeinsame Flucht aller Gefangenen vereitelt. Auch ihm war kein Vorwurf zu machen.
    Und die Cyborgs? Sie waren die Ursache allen Übels, aber auch sie handelten, wie sie es für richtig hielten. Sie taten das, was sie für logisch hielten, so unlogisch es dem menschlichen Gehirn erschien.
    Tifflor spürte die Wärme Elmas, die in seinen Armen eingeschlafen war. Sie fühlte sich bei ihm geborgen, und das tat ihm wohl.

4.
    Helium tobte vor Wut, als er von der Flucht der beiden Menschen erfuhr. Ihm ging es in erster Linie darum, dass der große Kugelraumer das Sonnensystem schnell wieder verließ. Und vier Gefangene waren immer noch besser als gar keine.
    »Wir verfolgen sie!«, drängte Neutron. »Mit dem ganzen Stamm!«
    »Das werden wir auf keinen Fall!«, widersprach Helium heftig. »Sie sind Fremde auf dieser Welt, wir sind Wonderfalger, vergiss das nie. Sie sind uns unterlegen. Darum wäre es nicht richtig, ihnen mit einer Übermacht zu folgen. Nur zwei sollen versuchen, sie wieder einzufangen, denn sie haben keine Waffen und kennen unsere Welt nicht. Verstehst du, wie ich es meine?«
    Neutron verstand. Er nickte. »Du hast Recht, Helium. Du wirst einen Mann schicken und ich einen. Von mir geht Xenon.«
    »Meson wird ihn begleiten«, beendete Helium die kurze Debatte.
    Beide Mucys erhielten Anweisungen, nahmen Vorräte und Waffen mit – und machten sich auf den Weg. Sie verstanden sich darauf, Spuren zu lesen und zu verfolgen. Trotzdem verging fast der ganze Tag, bis sie begriffen, dass die Flüchtlinge über die Holzbrücke zur anderen Seite des Flusses gegangen waren. In dem anschließenden felsigen Gelände kamen sie nur schrittweise voran, weil sich die Spuren immer wieder verloren. Erst als es dunkelte, erreichten sie die Felsspalte, in der Julian Tifflor und Elma Hermite gerastet hatten. Aber die beiden mussten schon vor Stunden weitergezogen sein und hatten einen beachtlichen Vorsprung erhalten.
    »Wir übernachten hier«, schlug Xenon vor.

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