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Silberband 086 - Inferno der Dimensionen

Titel: Silberband 086 - Inferno der Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Hier war förmlich greifbar, dass sich hinter ihr etwas oder jemand von höchster Bedeutung befinden musste. Fellmer Lloyd tastete nach seinem Paralysator, zog die Hand aber unwillig wieder zurück, als ihm die Sinnlosigkeit dieser Bewegung bewusst wurde. Sie mussten körperlich wie geistig wehrlos vor die Gottheit treten, daran führte kein Weg vorbei …
    Fast lautlos glitt auch diese Tür vor ihnen auf, und die Mutanten schritten zögernd durch die Öffnung. Die Tonamer folgten ihnen in stoischem Gleichmut. Tatsächlich war die Grenze ihrer Aufnahmefähigkeit bereits erreicht, sie konnte auch die Aussicht, vor einen fremden Gott zu treten, nicht mehr schrecken.
    Gucky stieß einen schrillen Schrei aus, der gleichermaßen aus Erstaunen und Entsetzen geboren war. Seine Augen weiteten sich in ungläubigem Nichtverstehen …
    An Bord der KLONDIKE machte sich die Langeweile breit. Der Leichte Kreuzer hatte die sechste Umrundung des Planeten vollendet, und es gab für die Besatzung praktisch nichts zu tun. Der Kommandant hatte inzwischen die Alarmbereitschaft aufgehoben. In der Zentrale hielten sich nur er selbst, der Pilot und zwei weitere Männer auf.
    Leutnant Bergol gähnte unterdrückt, ging zum Kaffeeautomaten und zapfte zwei Becher ab. Einen reichte er dem Captain, dann ließ er sich wieder in seinem Sessel nieder. Missmutig blickte er auf das Sektorenholo mit dem Bild des unter dem Schiff dahingleitenden Planeten, während er den heißen Kaffee in kleinen Schlucken trank. Ihm ging das sture Warten an die Nerven. Schließlich warf er den Becher in den Abfallschacht und schaute Bram Horvat an. »Ich will ja nicht unken, Captain, aber mir gefällt es nicht, dass sich die Mutanten nicht gemeldet haben. Wir hätten mit ihnen regelmäßige Routineberichte vereinbaren sollen. So kann da unten alles Mögliche passiert sein, und wir haben keine Ahnung davon.«
    Der Kommandant lächelte leicht, denn er kannte das ausgesprochen lebhafte Naturell seines Piloten. »Lloyd und Gucky sind Sonderoffiziere des Mutantenkorps und deshalb nicht an die üblichen Vorschriften gebunden, Cass. Sie arbeiten nach ihren eigenen Methoden, die in kein Schema passen, aber darauf basieren ihre Erfolge. Wenn sie sich bisher nicht gemeldet haben, hat das gar nichts zu bedeuten – sollte es ihnen irgendwie an den Kragen gehen, werden wir es schon rechtzeitig erfahren. Doch wir werden in Kürze wieder den Trapezkontinent überfliegen, dann können Sie die beiden anrufen, damit Ihr zartes Gemüt beruhigt ist.«
    »Okay, Captain«, knurrte Cass Bergol, dem der leichte Sarkasmus in Horvats Worten nicht entgangen war.
    Zehn Minuten später tauchte der Kontinent, schon weitgehend in der Nachtzone, in der Direktbeobachtung auf. Der Leutnant aktivierte das Normalfunkgerät, und gleich darauf blickte ihm Joop Bertoli entgegen. Bertoli kaute mit vollen Backen, schluckte eilig den Bissen hinunter und meldete sich vorschriftsmäßig.
    »Wie sieht es bei euch aus, Joop?«
    Der Korporal zuckte mit den Schultern. »Bei mir ist alles ruhig. In diese sumpfige Einöde verläuft sich kein Eingeborener. Lloyd und Gucky sind gleich nach der Landung zur Stadt geflogen, von dort aus haben sie sich einmal gemeldet. Sie haben mir mitgeteilt, dass sie bei dem turmartigen Gebäude niedergehen und dort mit ihren Nachforschungen beginnen wollten, mehr weiß ich nicht.«
    »Das ist inzwischen einige Stunden her«, bemerkte Bergol argwöhnisch.
    Bertoli grinste. »Kein Grund zu Sorge. Sollte es für die beiden brenzlig werden, sind sie in Sekundenschnelle wieder hier. Gucky ist schließlich ein erstklassiger Teleporter – oder sollte das deiner Aufmerksamkeit entgangen sein?«
    »Danke – Ende!«, brachte der Leutnant mühsam hervor, der wieder nur auf kaum verhüllten Spott gestoßen war. Ungehalten schaltete er das Funkgerät ab und versank in dumpfes Schweigen. Den Kommandanten zu unterrichten war überflüssig, denn Bram Horvat hatte alles mitgehört.
    Bald war der Kontinent wieder unter dem Horizont versunken.
    Im Shift beendete Joop Bertoli seine Abendmahlzeit, griff nach einer Zigarette und rauchte genussvoll vor sich hin. Zwei der bekanntesten Mutanten der terranischen Geschichte waren auf Jaghpur II im Einsatz – was konnte da schon groß passieren?
    Draußen wurde es dunkel. Der Korporal beschloss, sich ein kurzes Schläfchen zu gönnen. Er schaltete die Innenbeleuchtung des Shifts ab, stellte das Funkgerät auf Automatik und hatte damit seiner Ansicht nach

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