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Silberband 086 - Inferno der Dimensionen

Titel: Silberband 086 - Inferno der Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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selbst; es ist, als würde ein vollkommen Fremder denken. Ich kann noch nicht einmal begreifen, wie er überhaupt hierher gekommen sein mag, so weit von der Milchstraße entfernt.«
    Fellmer Lloyd warf einen Blick auf die Tonamer, die scheu und unbeweglich am Eingang verharrten. »Diese Frage dürfte im Moment zweitrangig sein«, sagte er. »Viel wichtiger ist es, den armen Kerl aus dieser Lage zu befreien. Er ist offenbar schwer krank, wir müssen versuchen, ihm zu helfen. Eine richtige Behandlung kann allerdings nur an Bord der SOL erfolgen. Also muss er dorthin gebracht werden, damit sich die Ärzte um ihn kümmern können.«
    »Du hast den Nagel an der Wurzel gepackt«, stimmte Gucky zu. Er watschelte auf die gläserne Kabine zu, doch mehrere Meter davor prallte er zurück, als sei er gegen eine unsichtbare Wand gerannt.
    »Eine energetische Sperre?«, fragte Fellmer alarmiert.
    Gucky schüttelte den Kopf. »Es ist zwar eine Barriere, aber sie wird nicht durch technische Hilfsmittel erzeugt, das kann ich spüren. Von ihr geht eine Aura des Lebendigen aus – ich glaube, dass es sich um eine telekinetische Mauer handelt. Das hat uns gerade noch gefehlt.«
    Unvermittelt erklang eine telepathische Botschaft in ihren Hirnen, die ihre geistige Blockade mühelos durchschlug.
    Warum stört ihr uns?, fragte die mentale Stimme in unverkennbar ablehnendem Ton. Wir wollen keine Fremden auf diesem Kontinent, habt ihr das nicht begriffen? Wir werden euch ebenso bestrafen müssen wie die unbotmäßigen Eingeborenen, deshalb steht ihr jetzt vor uns!
    Fellmer Lloyd und Gucky schauten sich an. Die wirren Gedankenimpulse waren von einem Augenblick zum anderen verschwunden. Was sie nun empfingen, zeigte die charakteristischen Gehirnströme eines Mausbibergehirns, aber sie waren unverhältnismäßig schwach ausgeprägt. Die eigentliche Initiative ging von einem – oder mehreren? – anderen Wesen aus, wobei das Gehirn des kranken Ilts nur eine Art Verstärkerfunktion erfüllte.
    Der Mausbiber in der Glaskabine war ein Objekt ohne eigenen Willen. Er befand sich in permanenter Trance, seine geistigen Fähigkeiten wurden missbraucht, während sein Körper dem allmählichen Verfall preisgegeben war. Dass er das über Jahrhunderte hinweg ausgehalten hatte, grenzte schon an ein Wunder.
    Gucky reckte angriffslustig den Kopf. Ihr wollt uns also bestrafen?, gab er verächtlich auf telepathischer Ebene zurück. Ihr müsst einen Vogel oder doch zumindest eine Maus haben, denn bei euch piept es ganz deutlich. Wer einen Notrufsender baut und ihn pausenlos senden lässt, muss zwangsläufig damit rechnen, dass er gehört wird – wenigstens das dürfte euch einleuchten. Das ist eine logische Konsequenz für jedes Wesen, das eins und eins addieren kann, und das könnt ihr doch wohl als Gottheit von Knosaur?
    Die Reaktion war nicht weniger heftig. Deine Allegorien sind uns nicht klar verständlich, aber wir begreifen ihren Sinn. Wir sind keineswegs dumm, wie du es uns unterstellen willst, sonst wären wir nicht hier. Im Gegenteil – wir waren zu klug, deshalb hat uns unser Volk verstoßen!
    Gucky zwinkerte Lloyd zu. Lass mich weitermachen! , hieß das. Ich werde die Brüder schon dahin bringen, wo ich sie haben will …
    Fellmer zwinkerte sein Einverständnis zurück, denn er kannte den Listenreichtum des Mausbibers zur Genüge.
    Schön, ihr seid also doch intelligent, gestand Gucky großmütig zu. Ich vermute sogar, dass ihr so etwas wie Wissenschaftler gewesen seid, die verbotene Dinge getan haben, was dann zu eurer Verstoßung führte. Doch das geht nur euch und euer Volk allein an, uns interessiert etwas ganz anderes: Warum verbergt ihr euch und benutzt einen meines Volks dazu, die Eingeborenen hier zu unterdrücken? Seid ihr zu feige, um euch zu zeigen?
    Etwas wie ein schmerzlicher Seufzer klang auf. Erst nach einer Weile folgte die Antwort: Wir können uns nicht zeigen, denn wir sind körperlos! Wir waren es nicht immer, vielmehr ist das die Folge von Experimenten, die wir auf unserer Heimatwelt vorgenommen haben. Wir strebten nach der Unsterblichkeit, die wir durch Loslösung des Geistes vom Körper erlangen wollten. Inzwischen haben wir sie, aber auch alle mit diesem Zustand verbundenen Nachteile. Allein durch eine Mentalsymbiose mit einem dazu geeigneten Wesen können wir unsere Umgebung wahrnehmen und wirklich leben …
    Das klang verzweifelt und erschütternd, doch irgendwie hörte der Mausbiber einen Unterton heraus, der ihn zur

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