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Silberband 086 - Inferno der Dimensionen

Titel: Silberband 086 - Inferno der Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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selbst war. Seine Züge waren starr und ausdruckslos, die Hautlappen hingen schlaff herab, seine Augen wirkten blicklos. Die primitiven, aber ungemein stabilen Schlösser – Lloyd hatte sich schon vergeblich daran versucht – kreischten misstönend, als er sie aufsperrte.
    »Mitkommen!«, befahl der Riese. In seiner Stimme lag mitleidlose Härte. Er war nicht mehr der vergleichsweise gutmütige Mann, den Erwisch mit Argumenten so weit gebracht hatte, dass er gemeinsam mit den Seeleuten fliehen wollte. Jetzt stand er voll unter parapsychischem Einfluss und würde bedenkenlos töten, wenn man sich seinem Willen widersetzte. Er trug ein Schwert bei sich, so groß und schwer, dass es ein normaler Mann kaum mit zwei Händen hätte handhaben können. Gegen Keschimm wirkten selbst die hochgewachsenen Tonamer klein und schwächlich, der kleinere, aber stämmige Fellmer Lloyd gar wie ein Zwerg. Gucky wurde neben ihm schier zur Bedeutungslosigkeit degradiert …
    Dennoch dachte gerade der Mausbiber an Widerstand. Er versuchte mit höchster Konzentration, seine telekinetischen Kräfte gegen den Riesen zum Einsatz zu bringen, erreichte aber nichts.
    Zu aller Überraschung wurden sie vom Folterriesen nicht zum Ausgang getrieben, sondern weiter in das Gebäude hinein. Sie gelangten an eine schwere hölzerne Tür, die Keschimm mühelos mit der Linken öffnete, während das Schwert in seiner Rechten die Gefangenen in Schach hielt. Hinter dieser Tür führte eine Steintreppe steil abwärts. Die Tonamer schreckten jäh zurück – nicht allein vor der Kühle, die ihnen aus dem anschließenden Gewölbegang entgegenwehte, sondern offensichtlich vor dem dort herrschenden schattenlos hellen Licht.
    Keschimm tippte die beiden nur an, und sie stolperten hastig die Treppe hinunter. Fellmer warf dem Ilt einen bezeichnenden Blick zu. Das künstliche Licht sagte ihnen bereits alles. Auf Grosocht war das Geheimnis der Elektrizität noch nicht entdeckt worden, also gehörte dieser Gang bereits zum Reich der geheimnisvollen Fremden. Dass sie von hier aus letztlich in die Juchte gelangen würden, stand für sie außer Frage.
    Keschimm warf hinter ihnen die Tür ins Schloss und stapfte wortlos hinter der kleinen Gruppe her.
    Der Tunnel verlief nicht gerade, sondern unregelmäßig gewunden. Nach einiger Zeit stieß Gucky Lloyd unauffällig an. »Hörst du es auch?«, raunte er dem Telepathen zu. »Was mag das sein?«
    Fellmer Lloyd zuckte mit den Schultern. Er hatte das Geräusch ebenfalls vernommen, konnte sich aber keinen Reim darauf machen. Es war ein dumpfes, rhythmisches Pochen wie von einer arbeitenden Maschine, in das sich zuweilen pfeifende und zischende Töne mischten. Es erfüllte den ganzen Gang, als schließlich eine große Tür aus bläulich schimmerndem Metall vor ihnen lag.
    Guckys Anspannung entlud sich in einem leisen Schnalzen, doch Keschimm achtete nicht darauf. Er hatte genug mit den beiden Tonamern zu tun, die zitternd zu fliehen versuchten. Doch der Riese packte zu, hob mühelos beide zugleich hoch und schob sie vor sich her.
    Als die Metalltür vor der Gruppe aufglitt, brach der Lärm mit voller Wucht über sie herein. Ein kurzer Gang wurde sichtbar und an dessen Ende eine weitere Treppe, die nach oben führte. Keschimm hielt abrupt an. »Allein weitergehen!«, befahl er. »Die Gottheit will euch sehen!« Dann wich er zurück, und augenblicklich schloss sich die Tür hinter ihm. Die vier Gefangenen waren allein.
    Mit einem schluchzenden Laut wirbelte Preschtan herum, sprang auf die Tür zu und hämmerte mit beiden Fäusten gegen das Metall. »Ich will hier raus!«, schrie er mit überschnappender Stimme. »Ich will zurück nach Baschra!«
    Im Gegensatz zu ihm hatte sich Erwisch nach dem Verschwinden des Folterriesen beruhigt. Fellmer Lloyd gab ihm einen Wink, beide packten den Tobenden und zogen ihn von der Tür weg.
    Preschtans dunkles Gesicht war bleich, die Hautlappen zuckten unaufhörlich. Er war vollkommen hysterisch, und so blieb Fellmer schließlich keine andere Wahl, als ihm mit der freien Hand ins Gesicht zu schlagen. Preschtans Schreie verstummten, für einen Augenblick sah es so aus, als wolle er zusammenbrechen. Dann klärte sich sein Blick wieder.
    »So ist es schon besser, Freund«, sagte Gucky. »Sieh mich an, ich bin viel kleiner als du, trotzdem habe ich keine Angst. Ihr beide wart doch scharf darauf, das Geheimnis von Knosaur zu enträtseln – jetzt habt ihr die Gelegenheit dazu, und wir werden euch

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