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Silberband 086 - Inferno der Dimensionen

Titel: Silberband 086 - Inferno der Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nichts zu sehen – umso eindeutiger konnte Kratt jedoch den Mann identifizieren, den der Roboter hatte verhaften wollen. Es war Leven Strout.
    Ziemlich verwirrt starrte Strout seinen Retter an. Der Zerlumpte hielt dem Blick ruhig stand, dann nickte er und sagte: »Also doch richtig eingeschätzt!«
    »Wie … was … wer bist du?«, stieß Strout hervor.
    »Joupje Termaar. Nützt dir das was?«
    »Warum hilfst du mir?«
    »Sagt wer, dass ich dir helfe? Ich habe nur nach Plan gehandelt.«
    Strout bekam sich allmählich wieder in den Griff. Er erinnerte sich an die erste Bemerkung, die der Zerlumpte gemacht hatte. »Wen oder was hast du richtig eingeschätzt?«
    »Dich! So verwirrt und durcheinander wie du kann nur ein Emotio-Narr dreinschauen. Richtig?«
    Leven Strout fühlte sich nicht beleidigt. In seiner Rolle als Aphiliker hatte er das Schimpfwort selbst oft gebraucht. »Richtig«, gab er zu. »Und nun?«
    »Wir verschwinden«, antwortete Joupje Termaar mit seiner hohen, meckernden Stimme. »Auf dem schnellsten Weg, denn hier wird es in Kürze von Spürhunden nur so wimmeln.« Er schritt voran und schien wie selbstverständlich anzunehmen, dass Strout ihm folgte.
    An das Kommunikationszentrum schloss sich ein verwilderter Park an, in den Jahren der Aphilie zum Dschungel verkommen. Der Zerlumpte fand dennoch zielsicher einen Trampelpfad durch das tropische Pflanzengewirr. Schließlich erreichten sie eine breite Ausfallstraße. »Bis hierher folgen sie uns mühelos«, sagte Termaar. »Hast du Geld für einen Mietwagen?«
    Strout zog mehrere Münzen aus der Tasche. Von der nächsten Rufsäule aus forderte Termaar einen Bodengleiter an. Sie fuhren aber nur zwei Kilometer weit, dann wechselten sie das Fahrzeug und nach weiteren zwei Kilometern wieder. Strout bemerkte, dass sie immer weiter in die Innenstadt gelangten. Der Verkehr wurde dünner, die Straße schmaler; die Gebäude ringsum gewannen an Unscheinbarkeit und verloren dabei an Höhe.
    Sie hatten die Grenze des Ghettos erreicht. Hier begann der Bereich, in dem selbst die Ordnungsorgane der Aphilie wenig Aussicht hatten, den menschlichen Dschungel zu durchforsten. Die Straße führte durch Bereiche, die kaum mehr als Trümmerfelder waren. Seit dem Ausbruch der Aphilie waren keine Instandhaltungsarbeiten mehr erfolgt.
    Der Wagen hielt unvermittelt an. »Was wollen wir hier?«, fragte Leven Strout ein wenig misstrauisch.
    »Dich verstecken«, antwortete der Zerlumpte ungerührt. »Oder glaubst du nicht, dass du wichtig genug bist, um die Behörden in Aufregung zu versetzen?«
    Dazu hatte Leven Strout seine eigene Meinung, die er Joupje Termaar aber nicht anvertrauen wollte. Er stieg ebenfalls aus und sah sich um. Die flimmernde Nachmittagshitze, der Anblick der Ruinen und die absolute Stille verbanden sich zu einem gespenstischen Szenario. Es schien auf der ganzen Welt niemand anderen mehr zu geben als ihn und den Zerlumpten.
    »Warum hilfst du mir eigentlich?«, wiederholte Leven Strout seine zweite Frage. »Du bist Aphiliker, oder doch nicht?«
    »Ich bin ein Erkenner der reinen Vernunft«, korrigierte Joupje Termaar. »Und ich sagte schon: Ich helfe dir nicht! Ich führe einen Plan aus.«
    »Welchen Plan?«
    »Den Plan der Logik.« Der Zerlumpte schien nicht weiter darüber reden zu wollen. Unvermittelt fügte er hinzu: »Komm jetzt, es wird Zeit!«
    »Wohin gehen wir?«
    »In ein Versteck, ich sagte es schon.«
    »Und dann?«
    »Das wirst du sehen!«
    Leven Strout überdachte seine Möglichkeiten. Die Zerstörung eines Ka-zwo war eine ernsthafte Angelegenheit. Die Behörden würden mit allen Mitteln nach dem suchen, der den Roboter auf dem Gewissen hatte. Das alleine bedrückte Leven Strout nicht, aber etwas anderes war zu bedenken: Die Ka-zwos standen stetig mit einem Personal-Überwachungs-Rechner in Verbindung. Der Vorfall war also aufgezeichnet worden.
    Chittagong würde einige Tage lang ein sehr heißes Pflaster sein. Leven Strout brauchte Hilfe. Termaar bestritt zwar, dass seine Handlungsweise Hilfeleistung sei, aber was auch immer sein Ziel sein mochte, Strout gewann den Eindruck, dass er einen Vorteil daraus ziehen konnte. »Ich gehe mit«, sagte er. »Aber ich bitte dich um eines: Ich muss so bald wie möglich ein wichtiges Gespräch führen. Wirst du daran denken?«
    »Ich werde es melden«, brummte Joupje Termaar. »Zu bitten brauchst du mich nicht, das hilft bei mir nichts.«
    Er schritt voran. Der Weg ging durch ein endloses Trümmerfeld,

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