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Silberband 086 - Inferno der Dimensionen

Titel: Silberband 086 - Inferno der Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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vorbei an Ruinen, die bis auf die untersten Stockwerke eingestürzt waren, zu einem Stück Straße, das nicht mehr als zweihundert Meter lang war und an beiden Enden von aufgehäuftem Schutt begrenzt.
    Termaar stemmte sich mit der Schulter gegen ein unregelmäßig geformtes Trümmerstück von Mannsgröße. Der Stein glitt zur Seite und gab ein Loch im Boden frei, in dem eine schiefe Treppe nach unten führte.
    Der Zerlumpte ging voran. Die Treppe mündete in einen Raum, dessen Umrisse Strout allerdings erst erkannte, als Termaar zur Seite griff und die Beleuchtung einschaltete, die aus behelfsmäßig angebrachten Leuchtkörpern bestand. Immerhin bedeutete das Vorhandensein der Lampen, dass der Raum oft benützt wurde.
    »Warte hier!«, sagte Termaar.
    »Wie lange?«
    Der Zerlumpte trat ganz nahe auf Leven Strout zu. Mit einer Geschicklichkeit, die der Agent ihm weder zugetraut noch von ihm erwartet hätte, griff er nach dem Schocker in Strouts Gürtel. »Nicht lange«, sagte er und trat wieder zurück. Die Mündung der Waffe ruckte in die Höhe. Leven Strout hörte ein kurzes Summen, dann traf ihn ein fürchterlicher Schlag, der ihn augenblicklich lähmte und sein Bewusstsein ausschaltete.
    Temporäre Suspension war ein medikamentös erzeugter Zustand. Er dämmte die menschlichen Lebensfunktionen bis auf ein Minimum ein und war, grob gesagt, dem Scheintod vergleichbar. Die Dauer des Zustands hing von der Menge des Medikaments ab, die sich sehr genau dosieren ließ.
    Ranjit Singh und Sylvia Demmister verabreichten das Medikament ihren unfreiwilligen Gastgebern in einer Dosis, die den inaktiven Zustand genau sechs Tage lang aufrechterhalten würde. Danach würden die beiden wieder zu sich kommen und – abgesehen von einer fehlenden Erinnerung – keinen Schaden davongetragen haben.
    Sanja und Koblar hatten ein Fahrzeug in der Tiefgarage geparkt. Mit diesem Bodengleiter holte Sylvia die wichtigsten Ausrüstungsgegenstände, darunter den Mikrorechner für die Manipulation der PIK, aus dem Versteck in den Bergen.
    Personal-Identifizierungs-Kodegeber wurden unter der Haut getragen. Jedem Mitglied der aphilischen Gesellschaft wurden sie im frühesten Säuglingsalter, schon bei der Einlieferung in die Wärmekapsel, implantiert. Die PIK, die mittlerweile in den Werkstätten der OGN gefertigt wurden, waren flexiblere Geräte als die Standard-PIK der aphilischen Überwachung, sie konnten ein- und ausgeschaltet und auf beliebige Impulsfolgen justiert werden. Dementsprechend wurden sie, wenn man sie überhaupt im Körper trug, an leicht zugänglichen Stellen und nur durch dünne Hautschichten verborgen, angebracht. Ranjit und Sylvia trugen ihre PIK lose bei sich. Mit Hilfe des Mikrorechners ermittelten sie die Impulsfolge und die Frequenz der Kodegeber der Bewusstlosen und programmierten danach den Kleinstrechner so, dass er das Ein- und Ausschalten ihrer PIK übernahm. Dabei kam es darauf an, dass beim Umschalten vom einen auf den anderen PIK nicht der geringste Zeitfehler entstand. Selbst eine Abweichung von nur einer Mikrosekunde wäre vom zuständigen Überwachungs-Rechner festgestellt und moniert worden.
    Erst nach dieser mühseligen Arbeit konnten sich die Späher ihrer eigentlichen Aufgabe zuwenden. Zunächst ging es darum, die Lage in der Stadt auszukundschaften. Ein derart umfangreiches und ehrgeiziges Projekt musste Spezialisten der Regierung in großer Menge auf die Beine gebracht haben, nicht nur die paar Konstruktionsarbeiter für die Überwachung der Bauroboter. Von diesen Spezialisten war anzunehmen, dass sie sich in der Stadt aufhielten.
    Als Leven Strout wieder zu sich kam, hockten drei zerlumpte Gestalten vor ihm und musterten ihn aufmerksam. Den Aufgeschwemmten, Kurzatmigen erkannte er sofort wieder: Das war Joupje Termaar. Die anderen beiden, ein hoch aufgeschossener Dürrer, dessen Gesicht die Züge eines Totenschädels aufwies, und ein kleines, in sich zusammengesunkenes Männchen mit einem grotesk verwachsenen Arm, waren ebenfalls Getto-Bewohner.
    Strout entsann sich, dass er seit Termaars dreistem Zugriff waffenlos war. Trotzdem fühlte er sich allen drei Jammergestalten überlegen. Er stützte sich auf die Ellbogen und musterte sie der Reihe nach.
    »Wir mussten sichergehen, dass du dich ruhig verhältst, verstehst du?«, sagte Joupje schrill.
    »Weil du die Verhältnisse hier nicht kennst«, fügte der Totenschädel mit bemerkenswertem Bass hinzu.
    Und der Verwachsene erklärte: »Chittagong ist ein

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