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Silberband 086 - Inferno der Dimensionen

Titel: Silberband 086 - Inferno der Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Realism‹ umbenannt worden war. Der bärtige Riese, den Sylvia eindeutig als Prakhut Sassar identifizierte, stieg mit seinem Gefolge aus.
    Sylvia fuhr mit Ranjit zu ihrer Wohnung zurück, und dort berieten sie über ihr weiteres Vorgehen.
    »Sassar ist ein Immuner, nicht wahr?«, fragte Ranjit.
    »So behauptet man. Mit Sicherheit weiß das niemand.«
    »Gesetzt den Fall, es wäre wahr …«, sagte Ranjit, ließ den Rest des Satzes in der Luft hängen und blickte Sylvia vieldeutig an.
    »Was dann …?«
    »Dann hättest du es noch leichter.« Ranjit grinste. »Natürlich wirkst du auch auf Aphiliker. Aber bei denen weiß man nie so genau, wie sie reagieren. Die meisten steuern ohne Umwege auf das Ziel zu. Doch ein Immuner …«
    Sylvia stand auf. In ihren Augen lag ein gefährliches Funkeln. »Ich sage dir etwas, Ranjit.« Sie war wütend. »Wenn du noch ein einziges Mal andeutest, dass ich mich als Sex-Lockvogel betätigen soll, dann markiere besser vorher deine Knochen!«
    Singh warf wie Schutz suchend die Arme in die Höhe. »Ich werde es nie wieder zur Sprache bringen«, versprach er in halb gespieltem, halb ernsthaftem Entsetzen.
    Sylvia wandte sich zum Fenster um. Zuerst starrte sie nur blicklos hinaus, aber schließlich erregte die ungewöhnliche Aktivität im oberen Talbereich doch ihre Aufmerksamkeit. Schwere Lastengleiter kamen über die Berge. Die Fahrzeuge landeten bei dem noch im Bau befindlichen Komplex. Menschen, Roboter und technisches Gerät wurden ausgeladen. Die bisher eher beschauliche Szene erinnerte in ihrer hektischen Aktivität inzwischen an einen aufgeschreckten Ameisenhaufen. Ohne den Blick abzuwenden, rief Sylvia: »Ranjit, komm her!«
    Der kleine Mann mit dem Turban kratzte sich ausgiebig an der Stirn. »Da tut sich was«, murmelte er.
    »Da tut sich eine ganze Menge«, bemerkte Sylvia dazu.
    »Anscheinend wird die Fertigstellung vorangetrieben«, mutmaßte der Inder.
    »Ob sie von unseren Plänen Wind bekommen haben …?«
    »Das bezweifle ich. Wahrscheinlich war diese Schlussaktion von Anfang an geplant.«
    »Auf jeden Fall muss recherchiert werden«, entschied Sylvia.
    Ranjit Singh grinste matt. »Du meinst nicht etwa, dass wir wieder dort hinausstiefeln und uns die Sache aus der Nähe ansehen sollen, wie?«
    »Genau das meine ich!«
    »Das kannst du mir nicht antun«, jammerte Ranjit. »Du weißt, ich bin ein verlässlicher Kamerad … aber … aber …«
    »… einer der Mutigsten bist du nicht«, vervollständigte Sylvia den ins Stocken geratenen Satz. »Du bist im Gegenteil ein ganz erbärmlicher Hasenfuß.«
    »So würde ich es nicht ausdrücken«, maulte der Inder beleidigt.
    »Egal, wie«, wehrte Sylvia ab. »Nach Einbruch der Dunkelheit gehen wir.«
    Ranjit Singh wollte weiter protestieren, doch er wurde auf höchst überraschende Weise daran gehindert: Der Türsummer ertönte. Ranjit und Sylvia blickten einander fragend an. Sylvia fasste sich als Erste. »Wir reagieren ganz normal!«, zischte sie dem Gefährten zu und aktivierte die Überwachung. Draußen stand ein Mann mittleren Alters, der offensichtlich nicht aus der Gegend stammte. Er war europäischer oder nordamerikanischer Herkunft und trug den üblichen grauen Overall, den die Lehre der reinen Vernunft propagierte – im Gegensatz zu den einheimischen Trachten der meisten Talbewohner.
    »Was willst du?«, fragte Sylvia unfreundlich.
    »Ihr seid Sanja Fundal und Koblar Strekh?«
    »Steht an der Tür«, schnappte Sylvia.
    »Ich habe euch etwas Wichtiges mitzuteilen.«
    »Komm morgen wieder, wir haben heute keine Lust.«
    »Der Standortkommandant hat keine Zeit, zu warten«, beharrte der Mann.
    Das klang ernst. Wer war der Standortkommandant, und was hatte er mit Sanja und Koblar zu tun? Sylvia warf Ranjit einen fragenden Blick zu, aber der Inder zuckte nur hilflos mit den Schultern. Da entschied sich Sylvia auf eigene Faust, die Sache ernst zu nehmen. »Komm rein!«, forderte sie den Fremden auf und betätigte den Türöffner.
    Was dann kam, war mehr als eine Überraschung. Sylvia hatte die Überwachung ausgeschaltet, als die Tür sich öffnete. Nun stand der Durchgang offen, aber mehrere Sekunden vergingen, bis jemand erschien … und dann war es nicht der Mann, den sie eben noch gesehen hatte, sondern ein wahrer Riese von Gestalt, der sich bücken musste, um überhaupt unter der Tür hindurchzupassen, breitschultrig und mit langem Bart- und Haarwuchs. Prakhut Sassar …
    Andere Gestalten füllten plötzlich

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