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Silberband 086 - Inferno der Dimensionen

Titel: Silberband 086 - Inferno der Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Selbst die strengen Gesetze der Aphilie vermochten einem Wahnsinnigen nichts anzuhaben. Der Mann wurde an die Grenze des Gettos gebracht und dort ausgesetzt. Er lief von selbst in die Ruinenwüste, als sei er dort zu Hause. Unklar blieb, woher Leven Strout – denn ein anderer konnte den Irren kaum für diesen Zweck missbraucht haben – die Mittel hatte, eine so vorzügliche Maske herzustellen.
    Weniger unklar war dagegen, dass der richtige Leven Strout Chittagong wohl längst den Rücken gekehrt hatte. Die Suche war nach der Festnahme des Irren vorübergehend abgebrochen worden.
    Als die Getto-Leute zurückkehrten, waren sie zu viert. Leven Strout stutzte zunächst, als er den vierten Mann ein wenig schwankend die Treppe herabsteigen sah und seine Gestalt sich gegen das schwach hereinfallende Licht wie eine Silhouette abzeichnete. Als er ihn dann vor sich stehen hatte, stockte ihm der Atem.
    Der Fremde war ihm wie aus dem Gesicht geschnitten. Er war sauber und trug einigermaßen gepflegte Kleidung. Er schwankte auch jetzt noch leicht, und in dem Blick, mit dem er Levens fassungsloses Staunen beantwortete, glitzerte weit hinten ein unsteter, undefinierbarer Funke.
    Strout wandte sich an Artur Prax. »Wer ist das?«
    »Das ist Namibb, der Verrückte«, antwortete der Totenschädel kalt.
    »Wie kommt es, dass er genauso aussieht wie ich?« Kaum dass er die Frage ausgesprochen hatte, wusste Strout, dass sie nicht besonders intelligent war. Prax störte sich nicht daran.
    »Er sieht nicht von Natur so aus. Wir haben ihn zurechtgemacht.«
    »… und neu eingekleidet«, meckerte Joupje Termaar.
    Strout brauchte nicht zu fragen, wozu das alles gut sei. Er kannte die Antwort. Namibb würde die Suchtruppen ablenken und sich fangen lassen. Danach würde die Suche abgebrochen werden. Das war der Zeitpunkt, zu dem er mit den beiden Getto-Männern die Stadt verlassen konnte.
    »Was werden sie mit ihm tun?«, fragte Leven Strout.
    »Die Aphiliker werden ihn laufen lassen«, antwortete Prax mit Bestimmtheit. »Mit Geistesgestörten haben sie nichts im Sinn. Wir kennen ihr Verhalten aus Erfahrung.«
    »Er trägt keinen PIK«, machte Joupje Termaar auf einen weiteren Vorzug des Wahnsinnigen aufmerksam.
    »Hat nie einen gehabt«, fügte Opa hinzu.
    »Wird er tun, was ihr von ihm verlangt?«, wollte Strout wissen.
    »Ohne Widerrede. Komm jetzt!«
    Der unterirdische Raum hatte einen zweiten Ausgang in der rückwärtigen Wand auf der Ebene des Kellerbodens. Opa ging mit einer Lampe voran. Ihm folgte Strout, der inzwischen seinen Schocker von Joupje Termaar zurückerhalten hatte. Hinter ihm kam Namibb, und den Abschluss bildeten Termaar und Prax.
    Der Gang schien endlos zu sein. Unterwegs wurde nur wenig gesprochen. Manchmal sagte der Irre einige Worte. Sie klangen sogar recht vernünftig. Strout konnte sich ausmalen, dass die Truppen der Aphiliker eine Zeit lang brauchen würden, bis sie dahinter kamen, dass Namibb wahnsinnig war.
    Der Marsch führte zu einer Stiege, die in einem von kahlen Mauern umgebenen Raum endete. Auf der anderen Seite dieses Raumes gab es eine Falttür aus Metallplastik. An der Decke flackerte eine alte Lumineszenzplatte. Den größten Teil der Bodenfläche beanspruchte ein Transportgleiter älterer Bauart. Auf seiner Ladefläche ruhte ein trommelförmiger Plastikbehälter mit der Aufschrift Non- toxic Insecticides .
    Vorsichtig öffnete Opa die Tür einen Spalt weit und lugte in die Dunkelheit hinaus. Dann winkte er. Joupje Termaar brachte Namibb zur Tür. Sie redeten kurz miteinander, dann ging der Irre in die Nacht hinaus. Opa folgte ihm eine halbe Minute später.
    Das Warten begann. Eine Stunde verstrich, in der kaum gesprochen wurde. Die zweite war fast schon vorüber, als Opa zurückkam. »Sie haben ihn«, erklärte er.
    »Es geht weiter nach Plan!«, verkündete Artur Prax. »Strout … du hattest eine Nachricht, die du von Opa übermitteln lassen wolltest.«
    Leven nannte Opa den Rufkode des Kontaktmanns in Karatschi. Zudem den Text: »Onyx trifft morgen mit der B-Fähre ein.«
    Opa sagte: »Das ist einfach, das kann jedermann verstehen.« Er meinte es nicht einmal ironisch. ›Onyx‹, ein vielfach gebräuchlicher Vorname, war eine von Strouts Kodebezeichnungen. ›B-Fähre‹ war die Tarnbezeichnung für eine Kommunikation. ›Trifft morgen ein‹ wies in verschlüsselter Form darauf hin, dass mit der genannten Kommunikation etwas nicht in Ordnung sei. In Klartext übersetzt, lautete der Spruch

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