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Silberband 086 - Inferno der Dimensionen

Titel: Silberband 086 - Inferno der Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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werden müssen, und das machte alles von vornherein aussichtslos.
    Ganz anderer Art waren die Vorbehalte der Gegenseite. Bei der Belagerung von Porta Pato war die große Mehrzahl der Immunen nach Ovarons Planet versetzt und damit in Sicherheit gebracht worden. Mit Bull war lediglich eine Kernmannschaft auf der Erde geblieben, rund dreihundert Männer und Frauen, unter diesen zumeist erfahrene Kämpfer und Wissenschaftler, die als Koryphäen ihres Fachgebiets galten.
    Auch in Reginald Bulls Umgebung hatte sich zunächst die Ansicht durchgesetzt, dass der Sturz in den Schlund das Ende der Erde und damit der Menschheit bedeuten müsse. Die Wissenschaftler der OGN hatten sich jedoch nicht damit begnügt, das Offensichtliche ohne weitere Prüfung zu akzeptieren. Bei ihren Überlegungen waren die Experten bald auf die Erkenntnis gestoßen, dass es keinen Anlass für die Befürchtung gab, die Erde würde beim Durchgang durch den Schlund ein anderes Schicksal erleiden als ein transitierendes Raumschiff. Nach unzähligen Berechnungen und Simulationen lag die Wahrscheinlichkeit, dass Erde und Menschheit den Durchgang durch den Schlund ohne physischen Schaden überleben würden, bei knapp neunzig Prozent.
    Ironside und Bull hatten eigentlich nur einen Grund, mit Casalle eine Zusammenarbeit einzugehen: Die Menschheit steigerte sich in eine Panik hinein, die mit logischen Argumenten nicht mehr beherrschbar sein würde. Erst wenn die Menschen sahen, dass ihre Rettung eingeleitet wurde, würden sie – hoffentlich! – wieder zur Vernunft kommen. Für dieses Ziel lohnte sich das Risiko, mit den Aphilikern zu paktieren.
    Zu Reginald Bulls engsten Mitarbeitern gehörten Sylvia Demmister und Sergio Percellar sowie der Arzt Oliveiro Santarem, der Semantiker Sulliman Cranoch und schließlich Ranjit Singh.
    Cranoch war zum Leiter der Delegation bestimmt worden, die von nun an die Interessen der Logik des Glaubens in Terrania City vertreten sollte. Die Mitglieder der Delegation waren, mit Ausnahme Cranochs, allesamt Aphiliker der LdG. Unter ihnen befanden sich Joupje Termaar und Artur Prax.
    Am Morgen des Tags, an dem die Delegation abreisen sollte, suchte Sylvia Demmister nach den beiden Aphilikern, um sich von ihnen zu verabschieden. Seit dem Einsatz in Parkutta, als Termaar und Prax ihr und Ranjit das Leben gerettet hatten, verband Sylvia mit den beiden ungleichen Gestalten etwas, das sie Freundschaft genannt hätte, wenn der Begriff für Aphiliker von Bedeutung gewesen wäre. Sie versuchte, Joupje und Artur über Interkom zu erreichen. Als sie damit keinen Erfolg hatte, machte sie sich aufs Geratewohl auf die Suche. Die beiden Aphiliker bewohnten jeder ein kleines Appartement entlang des Seitengangs, an dem auch Vater Ironside und Reginald Bull untergekommen waren. Artur Prax' Wohnungstür war verriegelt. Der Zugang zu Joupje Termaars Unterkunft glitt jedoch selbsttätig auf, als Sylvia sich näherte.
    Schon im Vorraum hörte sie merkwürdige Stimmen. Sylvia stutzte und horchte. Es waren eindeutig Joupje und Artur, die sich unterhielten. Aber wie sprachen sie miteinander und welch seltsamen Klang hatten ihre Stimmen? Verwirrt öffnete Sylvia die Tür zum Wohnraum. Unter der Öffnung blieb sie stehen.
    Termaar und Prax hockten auf dem Boden, hatten die Beine angezogen und hielten die Knie mit den Armen umschlungen. Sie starrten vor sich hin, den Blick leicht angehoben, und hatten träumerische Augen, wie sie noch niemand an einem Aphiliker gesehen hatte. Sylvias Eintritt schienen sie überhaupt nicht wahrzunehmen. Ihre Unterhaltung bestand aus einzelnen, abgerissenen Sätzen. Eigentlich war es gar keine Unterhaltung. Es hörte sich an, als betrachteten sie ein Bild, das Sylvia verborgen blieb.
    »Die strahlenden Gesichter der Kinder …«, schwärmte Joupje Termaar, dessen gewöhnlich schrille Stimme einen samtenen Unterton hatte.
    »Wie sie lachen und sich vergnügen«, fügte Artur Prax hinzu.
    »Überall Fröhlichkeit!«
    »Nirgends Schmerz!«
    Sylvia trat unsicher auf die beiden Männer zu. »He, Joupje … Artur!«, rief sie halblaut.
    »Sieh nur diese helle und kräftige Sonne!«, jauchzte Joupje.
    »Wie sie wärmt und mit ihren Strahlen bis in den hintersten Winkel dringt!«
    »Du … ich glaube, das ist unsere Sonne.«
    Artur Prax blickte voller Andacht. »Ja, das ist unsere Sonne«, bestätigte er.
    Sylvia zog sich leise zurück. Draußen, gegenüber der Wohnungstür, war ein Interkomanschluss. Sie ließ sich Oliveiro

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