Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 086 - Inferno der Dimensionen

Titel: Silberband 086 - Inferno der Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
hüteten, über Gebräuche oder religiöse Zeremonien ein vorschnelles Urteil zu fällen.
    »Wenn wir wenigstens ihre Gedanken espern könnten«, seufzte Gucky. Er beobachtete, wie sich die Vogelabkömmlinge in der vordersten Reihe erhoben und den Nachdrängenden Platz machten. »Ich komme mir schon direkt geistig taub vor, nur – verdammt, Fellmer, was ist auf einmal los? Hier stimmt doch etwas nicht … Ich glaube, die können uns sehen!«
    Wie Recht er mit dieser Annahme hatte, erwies sich sehr schnell. Hunderte von Tonamern drangen wild schreiend und mit geballten Händen auf Lloyd und ihn ein.
    Fellmer Lloyd verzog das Gesicht in ungläubigem Staunen. Er hatte festgestellt, dass die Mikrodeflektoren nicht mehr funktionierten. Mehr noch – alle Aggregate seines Raumanzugs waren von einem Augenblick zum anderen ausgefallen, und Gucky erging es keineswegs besser. Nicht nur für alle Augen sichtbar, sondern zugleich schutzlos standen sie da, während die wütende Menge auf sie eindrang.
    Das konnte den in unzähligen Gefahren erprobten Mausbiber aber noch längst nicht aus der Ruhe bringen. Fast erheitert zeigte er seinen Nagezahn und konzentrierte sich darauf, die anstürmenden Tonamer mit seinen telekinetischen Kräften zurückzuwerfen. Zumindest wollte er das tun, nur gelang es ihm nicht. Die aufgebrachten Eingeborenen kamen näher und umringten Lloyd und ihn. Erste Faustschläge hieben auf sie ein, deren Wucht jedoch von den Raumanzügen erheblich abgeschwächt wurde. Gucky griff nach Lloyds Hand, um sich und den Gefährten aus der Gefahrenzone zu teleportieren.
    Auch das glückte nicht, und für den Ilt kam das beinahe einer Katastrophe gleich. Er, der sich oft genug selbst als Retter des Universums bezeichnet hatte, war seiner Parakräfte beraubt.
    »Dämonen sind unter uns!«, schrien die Tonamer. Ihre Rufe wurden von den Translatoren übersetzt, obwohl die anderen Anzugsaggregate versagten.
    Es gelang Lloyd, seinen Paralysator zu ziehen und ungezielt abzudrücken. Aber auch damit erzielte er keine Wirkung. Die Waffe funktionierte nicht. Resignierend stieß der Mutant den Paralysator in die Tasche zurück.
    Das war seine letzte unbehinderte Bewegung, denn Gucky und er wurden schier von den Tonamern erdrückt. Wie Kletten hingen die Eingeborenen an ihnen, und das Geschrei der Menge schwoll noch weiter an.
    »Haltet die Dämonen fest, lasst sie nicht entkommen! Die Gottheit will es so.«
    Gucky war bereits unter den hochgewachsenen Eingeborenen verschwunden. Fellmer Lloyd setzte sich noch zur Wehr, erkannte aber schnell, dass er keine Chance hatte. Gib auf Kleiner!, dachte er intensiv. Gegen diese Übermacht haben wir rein körperlich nicht die geringste Chance.
    Er erhielt keine Antwort, obwohl er sich nur wenige Schritte neben dem Mausbiber befand, und das sagte ihm alles. Nur die jetzt überstark gewordenen Geistesimpulse des Unbekannten bedrängten ihn trotz aller Blockadeversuche. Für einen Moment trübten sich seine Sinne, und nur wie durch eine dicke Isolierschicht hindurch hörte er die aufklingenden dumpfen Hornstöße.
    Unsanft wurden beide Mutanten auf die Beine gestellt. Eine größere Zahl uniformierter Eingeborener nahm die Stelle der anderen ein, dann hallte eine laute Stimme über den Platz: »Die Dämonen sind in unserem Gewahrsam, die Gottheit selbst hat uns geholfen, sie zu überwinden! Lasst euch also nicht beirren, die Segnungen werden wie üblich fortgesetzt. Auch diese beiden Übeltäter werden in das Gefängnis gebracht, bis die Gottheit ihr Urteil über sie spricht.«
    Auch diese …?, dachte Fellmer Lloyd verwundert. Das bedeutete, dass vor ihnen schon andere hier gewesen waren. Joop Bertoli bestimmt nicht, er wartete weit entfernt im Shift und wunderte sich höchstens darüber, dass eine Meldung ausblieb.
    Die Stärke der fremden Mentalimpulse hatte inzwischen so weit nachgelassen, dass er wieder klar denken und sehen konnte. Ihre vorübergehende Zunahme hatte offensichtlich im Zusammenhang mit dem Angriff der Eingeborenen gestanden. Insgeheim hoffte Lloyd, dass nun auch die Technik seines Raumanzugs wieder funktionieren und seine Parakräfte zurückkehren würden, doch er wurde enttäuscht. Nur der Translator arbeitete nach wie vor. Es gab allerdings nicht mehr viel zu hören, denn nach den Worten des Uniformierten war auf dem Platz wieder Stille eingekehrt. Die ominöse Gottheit hatte ihre Untergebenen fest in ihrer Gewalt, auch wenn sie selbst nicht in Erscheinung trat.
    Der

Weitere Kostenlose Bücher