Silberband 087 - Das Spiel der Laren
wieder materiell stabil. Drei Offiziere wandten ihm den Rücken zu und hatten ihn deshalb noch nicht bemerkt, zwei andere Männer kamen in diesem Moment aus dem Kernbereich der Zentrale.
Ras Tschubai duckte sich. Ihm stockte der Atem. Die beiden Männer kannte er nur zu gut. Es waren Perry Rhodan und der Emotionaut Senco Ahrat!
Ihn schwindelte. Wie kam der Emotionaut an Bord der MARCO POLO?
Die Antwort auf diese Frage gab er sich Sekunden später selbst, und sie traf ihn wie ein Keulenschlag. Senco Ahrat hatte von Duc Sanc die volle Wahrheit erfahren und ging nun von der Voraussetzung aus, dass er – Ras Tschubai – nicht mehr fähig war, diesen Einsatz so durchzuführen, wie es notwendig war. Senco Ahrat hatte ihn demnach fallen lassen.
Obwohl Ras wusste, dass der Emotionaut richtig gehandelt hatte, war er zutiefst enttäuscht. Niemand glaubte mehr daran, dass er sich erholen würde.
Er stöhnte gequält, als eine Schmerzwelle durch seine Brust raste. Die Offiziere vor ihm wirbelten herum. Fassungslos blickten sie ihn an, da sie ihn vorher nicht bemerkt hatten. Dann aber wollten sie ihn packen.
Tschubai reagierte instinktiv. Er floh auf seine Weise und materialisierte in einem Raum in der Nähe. Hier sah er sich vier eigenartig gekleideten Männern und einem rothaarigen Jungen gegenüber. Die Männer trugen hohe, spitze Mützen, auf deren Schirmen ihre Namen verzeichnet waren.
»Das ist Ras Tschubai!« rief der Junge, während die anderen erschrocken zurückwichen. »First, wenn er teleportieren kann, muss er echt sein. Dann können wir ihm vertrauen.«
Der Mutant begriff augenblicklich, dass sich diese Männer und der Junge in einer ähnlichen Situation wie er selbst befanden. Er öffnete seinen Helm und klappte ihn zurück.
»Sie haben gezweifelt?« fragte er. »Warum und woran?«
»Vorsicht, Sir!« Üpre firs Sthomalkuch schrie auf, als er sah, dass zwei der Wachen ihre Waffen auf den Mutanten richteten.
Tschubai wirbelte herum. Erst jetzt nahm er die acht Männer bewusst wahr, die sich im Hintergrund gehalten hatten. Von ihnen drohte Gefahr. Alles war anders, als es eigentlich hätte sein dürfen. Kein Besatzungsmitglied der MARCO POLO hätte ihn je bedroht. Wenn diese Männer zu ihren Waffen griffen, dann konnte dies nicht die MARCO POLO sein.
Zwei von den Enjockern rannten auf die Wachen zu. Obwohl sie unbewaffnet waren, schienen sie keine Furcht zu kennen. Die Uniformierten aber nahmen keine Rücksicht. Sie dachten gar nicht daran, sich auf einen Faustkampf einzulassen, sondern feuerten ihre Strahler ab. Beide Enjocker brachen tot zusammen.
Ras Tschubai stand wie erstarrt. Seine Gedanken überschlugen sich. Wäre er gesund gewesen, hätte er alles viel schneller und klarer erfasst, jetzt aber hatte er Mühe, sich zu konzentrieren.
»Nicht schießen!« befahl er. »Was fällt Ihnen ein?«
Die Wachen zielten auf ihn. Eine der Türen öffnete sich. Perry Rhodan und Senco Ahrat kamen herein. Spontan wandte sich Ras ihnen zu. Der Emotionaut blickte ihn kurz an, beachtete ihn aber nicht weiter. Diese Haltung passte nicht zu Senco Ahrat.
»Was ist hier los?« fragte Rhodan. Dem Mutanten fiel auf, dass er sich keineswegs erregt über die beiden Toten zeigte. Der Vorfall war ihm sichtlich gleichgültig.
In dem Moment fiel es Ras wie Schuppen von den Augen. Er durchschaute die teuflischen Zusammenhänge und reagierte entsprechend. Er teleportierte hinter Rhodan und rammte ihm die Fäuste in den Rücken. Der Terraner stolperte in die Messe hinein. Senco Ahrat folgte ihm und stürzte zu Boden.
»Waffen weg!« befahl der Mutant und richtete seinen Strahler auf die Wachen. Diese senkten zumindest ihre Waffen.
Üpre firs Sthomalkuch schüttelte den Kopf. »Ich glaube, ich bin in einem Irrenhaus gelandet«, sagte er. »Bisher dachte ich immer, Rhodan und Ras Tschubai wären Freunde. Wem kann man eigentlich noch vertrauen?«
Er riss einem der Wachen den Energiestrahler aus der Hand und ging zu Tschubai hinüber. Tro lat Doune tat es ihm gleich. Auch er beschaffte sich eine Waffe. Nur Tapper verzichtete darauf.
»Erschießt sie!« befahl Rhodan in diesem Moment. »Sie dürfen das Schiff nicht verlassen!«
Tapper ließ sich einfach fallen. Sthomalkuch feuerte auf einen der Posten, der seine Waffe bereits auf ihn richtete, und tötete den Mann.
Ras Tschubai griff nach dem Jungen und zog ihn an sich, aber Tro lat Doune sträubte sich. »Bleib bei mir!« sagte der Teleporter rasch.
Als sie gemeinsam
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