Silberband 087 - Das Spiel der Laren
entmaterialisierten, blitzte Rhodans Waffe auf. Der Thermoschuss hätte den Teleporter zweifellos getötet, wenn Ras nur den Bruchteil einer Sekunde länger gezögert hätte. Dennoch folgte ihm die Hitzewelle.
Sie rematerialisierten im Korridor zwischen der Hauptzentrale und der Messe. Der Junge schrie auf. Seine Hände und sein Gesicht waren feuerrot, die Haut platzte Blasen werfend auf.
Eumre und Sthomalkuch prallten fast mit Ras und dem Verletzten zusammen. Soeben verließen drei bewaffnete Offiziere die Zentrale, und zu allem Überfluss heulte der Alarm auf. Die Offiziere versuchten, den Teleporter aufzuhalten. Doch Ras Tschubai rettete sich und Tro durch eine weitere Teleportation über nicht mehr als zwanzig Meter hinweg. Von der neuen Position aus feuerte er über die Köpfe der Offiziere und der Firsts hinweg.
Tapper firs Eumre und Üpre firs Sthomalkuch reagierten als Einzige richtig. Sie rannten auf Tschubai zu. Tro lat Doune sank wimmernd auf die Knie. Ras Tschubai handelte, ohne zu überlegen, er nahm seinen Zellaktivator ab und hängte ihn dem Jungen um. Dann zog er Tro hoch.
Für Sekunden achtete er deshalb nicht auf die Männer der MARCO POLO, aber Sthomalkuch feuerte aus nur wenigen Metern Distanz mitten in die Gruppe der Offiziere hinein.
Ein scharfer Befehl Rhodans erklang aus der Messe heraus.
»Nehmen Sie Paralysestrahler! Ich brauche diese Kerle lebend.«
Das Schott stand offen, doch Rhodan ließ sich nicht blicken.
Ras Tschubai nutzte die wenigen Sekunden, die ihm blieben. Er kannte sich wie kaum ein anderer an Bord dieses Raumschiffstyps aus. Er teleportierte mit Tro lat Doune und brachte ihn in einen Vorratsraum drei Decks über der Zentrale. Wie erwartet hielt sich hier niemand auf. Der Raum enthielt noch nicht einmal Reste von Verpackungen. Aber das interessierte den Teleporter nicht. Er kehrte zu den Firsts zurück, packte sie und sprang mit ihnen zu Tro lat Doune. Als sie rematerialisierten, lag der Junge bewusstlos auf dem Boden.
»Wo sind wir hier?« fragte Üpre firs Sthomalkuch verwundert.
»Noch immer in der MARCO POLO«, antwortete der Teleporter. Er griff sich unwillkürlich an die Brust, fühlte aber den Zellaktivator nicht. Erst dann entsann er sich, dass er dem Jungen das Gerät überlassen hatte. Er kniete neben Tro lat Doune nieder und griff nach seinem Arm, um den Pulsschlag zu prüfen. Alles war so, wie es unter den gegebenen Umständen sein musste.
»Ist er … tot?« fragte Sthomalkuch bedrückt.
»Nein«, antwortete Tschubai. »Er ist nur verletzt und wird sich bald erholen. Ich habe ihm meinen Zellaktivator umgehängt.« Mühsam erhob er sich. »Ich nehme an, Sie können mir Auskünfte darüber erteilen, was hier geschehen ist«, sagte er.
Die Firsts blickten sich an.
»Wir hoffen, äh, dass Sie nicht von uns wissen wollen, wo sich das NEI verbirgt«, sagte Sthomalkuch stockend.
»Warum sollte ich das?«
»Weil das alles zu sein scheint, wofür man sich hier interessiert.« Sthomalkuch deutete auf Tapper. »Er wurde gefoltert. Mich hat man immer wieder gefragt und bedrängt. Und schließlich wollte Rhodan die Information als Beweis für unsere Loyalität.«
»Rhodan?« Ras Tschubai schüttelte den Kopf. »Das ist nicht Perry Rhodan. Dieser Mann ist ein Doppelgänger. Ebenso die anderen. Ich schwöre Ihnen, dass kein einziger Mensch an Bord dieses Raumschiffs wirklich ein Terraner ist.«
»Doubles?« Sthomalkuch grinste ungläubig. »Soll das ein Witz sein? Glauben Sie wirklich, die Laren würden ihren eigenen Stützpunkt vernichten, nur um uns ein solches Theater vorzuspielen?«
»Vielleicht wollten sie den Stützpunkt ohnehin aufgeben.«
Tapper firs Eumre nickte zögernd. »Ja«, sagte er zögernd, »das würde vieles erklären. Wir wissen, dass die Laren das NEI lieber heute als morgen vernichten wollen. Sie setzen alles daran, herauszufinden, wo es sich verbirgt. Warum sollten sie nicht einen Stützpunkt opfern, wenn sie damit ohnehin nichts mehr anzufangen wissen?«
»Tatsache ist, dass dies auch nicht die echte MARCO POLO ist«, sagte Ras. »Rhodan würde niemals auf mich schießen lassen. Er hätte sich nie so verhalten wie dieser Mann, der nur so aussieht wie er. Ich hatte von Anfang an ein unangenehmes Gefühl, als ich an Bord kam. – Erzählen Sie mir, was in den letzten Tagen vorgefallen ist!«
Die Firsts berichteten in aller Offenheit. Ras hörte zu. Hin und wieder kniete er neben Tro lat Doune nieder und untersuchte ihn. Befriedigt
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