Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 087 - Das Spiel der Laren

Titel: Silberband 087 - Das Spiel der Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
diesem Zweck soll jedes Mitgliedsvolk eine Delegation in das Versteck entsenden.«
    Falls Jotan Menc diese Information als sensationell empfand, dann verstand er es meisterhaft, desinteressiert zu wirken.
    »Eine Reihe von Frauen und Männern, denen die Koordinaten der Zuflucht bekannt sind, wurden ausgeschickt, um die Delegationen ans Ziel zu bringen«, fuhr Kalmeck fort.
    »Sie sind einer dieser Wissenden«, erriet Menc.
    »So ist es.«
    »Ich halte das für außerordentlich gefährlich«, sagte der Haluter. »Die Gefahr, dass einer der Eingeweihten den Laren in die Hände fällt erscheint mir groß.«
    Kalmeck lächelte, obwohl ihm nicht danach zumute war. Die Worte des schwarzhäutigen Riesen erinnerten ihn an die Sicherheitsmaßnahmen. Er hatte jedoch nicht die Absicht, Menc von dem Zistern-Ventil in seinem Gehirn zu berichten.
    »Die von Ihnen erwähnte Gefahr besteht zweifellos, aber jeder Verrat ist ausgeschlossen!«
    »Wie können Sie so sicher sein?«
    »Es wurden Vorsichtsmaßnahmen getroffen.«
    »Das ist schließlich auch Ihr Problem«, stellte Menc fest. Eine Pause trat ein. Kor Kalmeck fühlte sich von der Schwierigkeit seiner Aufgabe plötzlich erdrückt. Menc und Perlat mussten unter allen Umständen nach Gäa gebracht werden. Dort sollten sie von der Funktionsfähigkeit des NEI und der GAVÖK überzeugt werden.
    Das Bewusstsein, was alles von der Erfüllung dieses Auftrags abhing, drohte Kalmeck zu lähmen. Nur wenn Atlan die Haluter überzeugen konnte, würde dieses mächtige Volk der Menschheit im Kampf gegen das Konzil helfen. Kalmeck richtete sich im Sessel auf. »Ich hoffe, dass Sie bereit sind, sich von mir in das Versteck der Menschheit führen zu lassen.«
    Diesmal antwortete Perlat. »Warum sollten wir diesem Plan zustimmen? Schließlich gehören wir Haluter nicht zur GAVÖK.«
    »Deshalb brauchen wir auch keine Delegation zu entsenden«, fügte Menc hinzu.
    Sie werden alles ablehnen!, dachte Kalmeck. Er gab seiner Enttäuschung jedoch keine Gelegenheit zu wachsen. Schließlich hatte er nicht erwartet, dass alles reibungslos verlief.
    »Ihre Anwesenheit beweist, dass Sie die Entwicklung weiterhin beobachten«, stellte er fest. »Sie sammeln Informationen. Ein Besuch auf Gäa würde das Bild, das Sie sich inzwischen machen konnten, vervollständigen. Andernfalls brauchten Sie noch Monate, um alles in Erfahrung zu bringen.«
    Kalmeck hätte nie gedacht, dass ein Haluter kichern könnte, aber Menc tat es.
    »Unser Wissensdurst ist nicht so groß, wie Sie sich vielleicht vorstellen.«
    Kalmeck hätte sich fast hinreißen lassen und mit der Drohung, sofort an Bord der ZANTOS zurückzukehren, geantwortet. Er besann sich jedoch rechtzeitig, dass er keinen Menschen gegenüberstand.
    »Es war zweifellos ein genialer Schachzug, sich mit den Laren stillschweigend zu arrangieren«, lobte Menc die Politik Atlans. »Sie müssen sich jedoch im Klaren sein, dass die aktuellen Maßnahmen die Gefahr eines larischen Gegenschlags in sich bergen. Die Laren sehen die GAVÖK zweifellos als Affront an.«
    Kor Kalmeck nickte stumm. Er dachte in dem Moment an die gewaltigen Probleme im Vorfeld der Gründungskonferenz.
    »Sie sollten sich darüber klar sein, warum das Konzil noch stillhält«, bemerkte Perlat. »Den Laren ist die Existenz eines Verstecks irgendwo in der Galaxis bekannt. Sobald sie es aufgespürt haben, werden sie mit aller Härte zuschlagen.«
    »Das wissen wir.« Kalmeck nickte.
    »Die Anfangserfolge führen zu einer Fehleinschätzung der Lage seitens der Menschheit. Atlan sollte mehr Geduld haben und seine Gegenschläge noch eingehender und bedachter vorbereiten.«
    »In der Unterdrückung fällt es schwer, Geduld zu üben.«
    Menc verließ seinen Platz und diskutierte leise mit Lraton Perlat. Kalmeck hatte keine andere Wahl, als das Ergebnis dieser Unterhaltung abzuwarten. Von allen, die Delegationen nach Gäa bringen sollten, hatte er zweifellos die schwierigste Aufgabe. Schon während der Gründung der GAVÖK war erkennbar gewesen, dass die Haluter eine eigene Politik verfolgten. Sie hatten sich wieder zurückgezogen und sahen noch keinen Anlass für ihr Eingreifen. Aus Furcht vor dem Konzil resultierte diese zögernde Haltung aber gewiss nicht.
    Endlich sagte Menc: »Wir sind einverstanden. Perlatos wird Ihren Kommandanten informieren, dass Sie an Bord bleiben und unser Schiff in das Versteck der Menschheit führen werden.«
    Die spontane Entscheidung hätte Kalmeck erleichtern sollen, aber er

Weitere Kostenlose Bücher