Silberband 087 - Das Spiel der Laren
die Lippen zusammen und feuerte. Erst als es keinen weiteren Gegner mehr gab, schaltete er seinen Deflektor aus und aktivierte den Helmfunk.
»Alles klar, Volos! Wo steckst du?«
Auf der rückwärtigen Terrasse wurden die Umrisse eines menschlichen Körpers sichtbar. Terdenbeek hatte richtig reagiert und sich flach auf den Boden geworfen, als die Lichtexplosion ihn geblendet hatte.
Er konnte noch immer nicht richtig sehen, aber Kutting half ihm auf die Beine und führte ihn in den Geheimkeller. Dort aktivierte der alte Mann den Transmitter und stieß seinen Gefährten hindurch. Anschließend schaltete er die Selbstvernichtungsanlage mit einer Verzögerung von zwanzig Sekunden ein und betrat ebenfalls das Transportfeld.
Kerm Kutting sah nicht mehr, wie der Transmitter in einer begrenzten Kernreaktion verglühte und alle Spuren vernichtet wurden.
»Wiederholen Sie das!« befahl Hotrenor-Taak scharf.
Der falsche Perry Rhodan auf dem Monitor zögerte kurz, dann sagte er: »Wir haben die Eindringlinge nach kurzem Verhör wieder freigelassen. Es handelte sich nur um fanatische Vhrato-Anhänger, die als blinde Passagiere an Bord bleiben wollten. Ich …«
»Das genügt!« unterbrach der Lare schroff. »Sie haben versagt! Es war ein unverzeihlicher Fehler, die beiden laufen zu lassen. Sie hätten sie sofort liquidieren müssen.«
»Aber es wäre doch möglich gewesen, dass sie tatsächlich harmlos waren«, wandte Rhodans Doppelgänger ein.
»Begreifen Sie nicht, dass Ihre Mission viel zu wichtig ist, als dass Sie sich Sentimentalitäten erlauben könnten?« entgegnete Hotrenor-Taak aufgebracht.
»Ich habe alles getan, um sicherzustellen, dass die Männer keinen Schaden anrichten konnten.«
»Natürlich«, sagte Hotrenor-Taak sarkastisch. »Sie haben unfähige Männer an die Fersen der Eindringlinge geheftet.«
»Diese unfähigen Männer waren immerhin Ihre Agenten!«
»Sie waren Spione, keine ausgebildeten Kämpfer«, erklärte der Lare etwas ruhiger. »Die Entkommenen scheinen hingegen eine gründliche Kampfausbildung genossen zu haben. Andernfalls wären sie nicht mit fünf Männern fertig geworden, die sich in dem Haus verschanzt hatten. Wissen Sie, was das bedeutet?«
Der falsche Rhodan zuckte hilflos die Achseln.
»Die Eindringlinge müssen einer Organi sation ähnlich der USO angehören«, fuhr Hotrenor-Taak fort. »Ich nehme an, sie wurden von Atlan nach Tomalkeyn geschickt. Wahrscheinlich sind sie durch einen Transmitter entkommen. Die Frage ist, was können sie herausgefunden haben, das uns schaden könnte?«
»Praktisch nichts«, antwortete Rhodans Doppelgänger, obwohl er sich dessen nicht mehr sicher war. »Sie wurden schon kurz nach ihrem Eindringen ins Schiff gefasst.«
Hotrenor-Taak dachte nach, dann sagte er: »Das ist vorläufig alles. Sie hören wieder von mir.« Er schaltete den Hyperkom ab und wandte sich an den neben ihm sitzenden Maylpancer. »Eine solche Panne wäre dem echten Rhodan niemals unterlaufen.«
»Die beiden Spione können die Wahrheit nicht erkannt haben«, entgegnete Maylpancer. Er war über das Lob verstimmt, das der Lare dem ehemaligen terranischen Großadministrator zollte.
»Hoffen wir, dass Sie Recht haben«, gab der Lare zurück. »Auf jeden Fall müssen wir unseren Zeitplan raffen. Das Spiel muss so schnell über die galaktische Bühne gehen, dass unser Plan nicht mehr durchkreuzt werden kann.«
Als Kerm Kutting erwachte, erinnerte er sich an eine kleine Kuppelhalle, an Männer in Raumkombinationen, besorgte Bemerkungen und an einen Medoroboter, der ihm gegen seinen Widerstand eine Injektion verabreicht hatte. Der USO-Spezialist musterte das Pneumobett, in dem er lag, das Überwachungsgerät – und er wusste, dass er sich in der Krankenstation eines Raumschiffs befand.
Er verzog das Gesicht zu einer ärgerlichen Grimasse. Wie kamen die Leute an Bord dazu, ihn in die Krankenstation zu sperren? Er war zwar alt und hatte hin und wieder einige Wehwehchen, aber hinfällig war er noch lange nicht.
Er streckte die Hand aus und schaltete den Interkom ein. »Wen wünschen Sie zu sprechen, Sir?« fragte eine künstliche Stimme.
»Den Chefarzt, den Schiffskommandanten und den USO-Spezialisten Terdenbeek!« sagte Kutting. »Aber schnell, wenn ich bitten darf!«
Eine halbe Minute später stabilisierte sich das Abbild eines Mannes in mittleren Jahren. »Chefarzt Jintroff!« stellte er sich vor. »Wie geht es Ihnen, Sir?«
»Mir geht es gut«, polterte Kerm. »Aber
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