Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 088 - Der Zeitlose

Silberband 088 - Der Zeitlose

Titel: Silberband 088 - Der Zeitlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Terraner zu. Alaska blieb dennoch stehen. Sein Misstrauen war von neuem erwacht. Was, wenn sich alles als Falle herausstellte? Wie sollte er sich zur Wehr setzen, wenn Callibso ihn mit in den Zeitbrunnen nahm und auf einen fernen Planeten verstieß?
    »Komm!«, forderte Callibso ihn auf. »Du wolltest deine Welt sehen, aber nun zögerst du.«
    Alaska setzte sich in Bewegung. Wieder beschlich ihn ein Gefühl, dass er sich unrichtig verhielt.
    »Ist es möglich, dass du deinen Wunsch zurückziehst?«, wollte Callibso wissen. »Ich würde es dir raten!«
    »Weshalb?«, fragte Alaska schroff.
    »Die Wahrheit könnte unerträglich für dich sein.«
    Saedelaere ging auf den Zeitbrunnen zu. Er handelte gegen seine innere Überzeugung, aber er wollte endlich weiterkommen. Derogwanien war ein Ort, an den er sich niemals gewöhnen konnte. Das Unheil lastete wie eine Aura über dieser Welt.
    Der Terraner blieb neben einer Statue am Brunnenrand stehen. Der steinerne Koloss hatte runde, drohend blickende Augen, eine scharfrückige Nase und schmale Lippen. Wer mochte für diese Statue als Modell gedient haben?
    »Du willst es also tatsächlich riskieren?«, drang Callibsos Stimme in seine Gedanken.
    Nein!, wollte der Maskenträger rufen und sich abwenden, aber er blieb stehen und nickte energisch. Callibso holte aus seinem Zylinder eines der fremdartigen Instrumente hervor und hantierte daran. Alaska vermutete, dass der Zwerg den Zeitbrunnen manipulierte, wenn er sich auch nicht vorstellen konnte, auf welche Weise das geschah.
    Eine sichtbare Veränderung trat nicht ein.
    Nach einiger Zeit brach Callibso seine Vorbereitungen ab. »Es ist so weit«, sagte er. »Du kannst in den Zeitbrunnen blicken.«
    »Wie soll ich dabei vorgehen?«
    »Du brauchst nur den Kopf hineinzustrecken. Du wirst eine Vision deiner Heimatwelt haben. Wenn du sie erreichen willst, musst du mit deinem gesamten Körper in den Zeitbrunnen eindringen.«
    Alaska ließ sich am Boden nieder, legte sich auf den Bauch und robbte an den Rand des Brunnens heran. Aus seiner jetzigen Position erschienen die steinernen Wächter übermäßig groß, sie blickten drohend auf ihn herab.
    Er drehte sich auf die Seite und schaute Callibso an, der abwartend dastand. »Ist es eine Falle?«, fragte er unruhig.
    »Nein«, versicherte Callibso mit Nachdruck. »Niemand zwingt dich. Außerdem«, er deutete auf seinen hässlichen Hut, unter dem er seine Instrumente verbarg, »hätte ich andere Möglichkeiten, dich zu vernichten, wenn ich das wollte.«
    Das leuchtete Alaska ein. Er setzte sich wieder in Bewegung. Wenige Augenblicke später befand sich sein Gesicht über der unergründlichen Oberfläche des Zeitbrunnens.
    Ein schwarzer Spiegel!, dachte Saedelaere.
    Alles in ihm krampfte sich zusammen, er spürte die Nähe von etwas Bedrohlichem. Unter dieser Oberfläche herrschte Zeitlosigkeit.
    »Wagst du es nicht?«, hörte er Callibso mit sanftem Spott fragen.
    Alaska sagte: »Ich kann mich nicht entschließen.«
    Doch seine Entscheidung war bereits gefallen. Er streckte die Arme seitwärts am Körper aus und tauchte den Kopf in das Nichts, als wollte er ihn über das Ufer eines Baches hinweg ins Wasser strecken.
    Mit einem Schlag erlosch die Umgebung, in der er sich aufgehalten hatte.
    Da war
    DIE VISION
    Alaska wusste nicht genau, wo er sich befand und auf welche Weise er sich in dieser ungewohnten Umgebung manifestierte. Er glitt dahin. Oder bewegte sich die Oberfläche eines Planeten unter ihm hinweg?
    Eine Zeit lang brachte er keinen vernünftigen Gedanken zustande denn er war allein mit sich selbst beschäftigt. Das Phänomen, körperlos beobachten zu können, war völlig neu für ihn. Er musste sich erst daran gewöhnen.
    Alaska schwebte über einem verlassen wirkenden Landstrich. Wenig später erkannte er die Region.
    Diese Hochebene lag in den Anden des ehemaligen Südamerikas. Alaska befand sich über dem Altiplano.
    Er versuchte, sich zu orientieren, aber das war von seiner rätselhaften Position aus nicht möglich. Alles schien in Bewegung. Städte, Dörfer und die in diesem Gebiet sehr zahlreichen Mess- und Kontrollstationen huschten vorüber. Einmal glaubte er, den besonders abgegrenzten Bezirk von Tiahuanaco zu erkennen.
    Der Anblick der Bodenstationen überzeugte Alaska davon, dass er sich in der Gegenwart befand. Das konnte bedeuten, dass er sich über jener Erde aufhielt, die im Mahlstrom stand.
    Die Erde der Aphiliker!
    Tiahuanaco verschwand. In einer endlosen Kette

Weitere Kostenlose Bücher