Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 088 - Der Zeitlose

Silberband 088 - Der Zeitlose

Titel: Silberband 088 - Der Zeitlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
erschienen der Titicacasee, Ariquipa, Huancayo, Cusco und andere Städte.
    Alaska erkannte, dass dort unten einiges nicht stimmte. Etwas Entscheidendes hatte sich verändert. Er überlegte angestrengt. Wahrscheinlich kannte er die Lösung bereits, aber er weigerte sich unbewusst, sie anzuerkennen.
    Das Land – oder Alaska selbst – bewegte sich jetzt schneller, die Eindrücke wechselten so rasch, dass der körperlose Beobachter sie kaum noch verarbeiten konnte.
    Dann kam alles ruckartig zum Stillstand.
    Alaska blickte auf eine große Stadt, die er nicht auf den ersten Blick erkannte. In diesem Augenblick begriff er, was er die ganze Zeit über registriert, aber nicht akzeptiert hatte.
    Diese Stadt war verlassen!
    Kein einziger Mensch lebte hier.
    Das traf für alle Städte zu, die er bisher gesehen hatte.
    Ein eisiges Gefühl der Furcht hüllte Alaska ein. Er kam sich plötzlich wie gelähmt vor.
    Das Bild wechselte wieder.
    Die Erde drehte sich unter dem einsamen Beobachter hinweg. Kontinente erschienen und verschwanden, Städte und Felder lösten einander ab. Nirgends gab es Anzeichen von Zerstörung. Alles sah so aus, als wäre es gerade verlassen worden.
    Das war die vernichtende Konsequenz der Vision: Auf der Erde gab es keine Menschen mehr!
    In einem unerklärlichen Zusammenspiel seines Unterbewusstseins mit dem auf Derogwanien zurückgelassenen Körper hob Alaska Saedelaere den Kopf aus dem Zeitbrunnen. Die Vision endete sofort.
    Alaska wälzte sich herum und lag schwer atmend auf dem Rücken. Er hörte sich wimmern. Schließlich hob er den Kopf und sah Callibso zwischen den Statuen stehen. »Das ist nicht wahr!«, keuchte er. »Du hast mir ein Trugbild vorgegaukelt.«
    Callibso schüttelte traurig den Kopf und verließ seinen Platz. Er ging langsam zur Hütte hinauf.
    Alaska schloss die Augen und zwang seine Gedanken in geordnete Bahnen zurück. Angenommen, die Bilder, die er erblickt hatte, waren keine Täuschung?
    Als die SOL von Terra aus gestartet war, hatten rund zwanzig Milliarden Menschen auf dem Planeten gelebt. Sie konnten nicht einfach verschwunden sein. Anzeichen für ihren Verbleib hätten erkennbar sein müssen. Doch die Städte hatten auf Alaska den Eindruck gemacht, als wären sie von einer Sekunde zur anderen entvölkert worden.
    War das eine unerwartete Folge der Aphilie?
    Wieder drängten sich geschichtliche Vergleiche in seine Überlegungen. Waren nicht auch in ferner Vergangenheit ganze Völker spurlos verschwunden, ohne dass es eine Erklärung dafür gab?
    Eine Frage beschäftigte Alaska. War das, was er beobachtet hatte, schon eingetreten – oder stand es erst bevor? Der Zeitbrunnen hatte ihm vielleicht einen Abschnitt aus der Zukunft gezeigt.
    Alaska erhob sich und rannte hinter dem Puppenspieler her. Er holte ihn kurz vor der Hütte ein. »Callibso! Du bist mir eine Erklärung schuldig!«
    Er hatte den Eindruck, dass die Bewegungen der Puppe immer geschmeidiger und eleganter wurden. Callibsos Bewusstsein schien den künstlichen Körper allmählich auch in dieser Beziehung zu beeinflussen.
    »Ich hatte dich gewarnt«, erinnerte der Zwerg.
    »Wie konnte das geschehen?«, brach es aus dem Terraner hervor.
    »Es wird geschehen!«, korrigierte Callibso. »Schon in absehbarer Zukunft. Ich habe keine Erklärung dafür.«
    Alaska gab sich einen Ruck. »Ich muss sofort durch den Zeitbrunnen zur Erde. Vielleicht kann ich das Verhängnis abwenden.«
    »Ich dachte mir, dass du auf eine solche Idee kommen würdest. Sie ist undurchführbar. Natürlich kannst du auf die Erde gelangen, aber nur zu jenem Zeitpunkt, den du in deiner Vision erlebt hast. Eine andere Eintauchzeit gibt es nicht.«
    »Wie kann es zu diesem Verschwinden der Menschheit kommen?«, fragte Alaska.
    »Ich weiß nicht mehr als du«, gab Callibso zurück. »Ich habe die gleichen Bilder gesehen. Als ich Nachforschungen anstellen wollte, stieß ich auf die Sperre, die Beobachtungen vor dem Zeitpunkt des Verschwindens verhindert.«
    Alaska hatte den Eindruck, dass er die Wahrheit hörte. Er war völlig niedergeschlagen. Die ganze Zeit über hatte er gehofft, zur Menschheit zurückkehren zu können, aber jetzt stand ihm lediglich das Tor zu einer verlassenen Erde offen.
    Konnte ein einzelner Mensch allein auf der Erde leben?
    Schon der Gedanke daran war unvorstellbar.
    In der darauf folgenden Nacht erwachte Alaska von einem ungewohnten Geräusch. Es hörte sich an wie das Scharren unzähliger Füße auf hartem Boden.
    Als der

Weitere Kostenlose Bücher