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Silberband 088 - Der Zeitlose

Silberband 088 - Der Zeitlose

Titel: Silberband 088 - Der Zeitlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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er von innen heraus erstarrte. Seine Beine knickten ein, er stürzte zu Boden. Bevor er das Bewusstsein verlor, sah er Callibso aufstehen und langsam talwärts gehen.
    Als Alaska erwachte, war es heller Tag. Stille herrschte. Callibso war nicht zu sehen, Puppen waren ebenfalls nicht in der Nähe. In der Stadt im Tal war es ruhig.
    Alaskas Glieder waren schwer wie Blei, aber nachdem er sie einige Zeit bewegt und massiert hatte, konnte er sie wieder bewegen. Trotzdem stand er noch unsicher auf den Beinen.
    Wo die Hütte gestanden hatte, befand sich nur noch ein großer Aschehaufen. Alaska untersuchte die gesamte Umgebung, aber er konnte nichts von den Dingen finden, die Callibso in der Hütte aufbewahrt hatte.
    Zugleich war er sicher, dass Callibso nicht mehr auf Derogwanien war.
    Auf dem Weg zum Zeitbrunnen war eine erloschene Fackel in den Boden gesteckt. Die daran befestigte dünne Folie bewegte sich leicht im Wind. Alaska löste sie von der Fackel.
    Die Folie war beschriftet. Callibso hatte ihm eine Botschaft hinterlassen.
    Zerstöre meinen Körper, sobald du ihn findest, las der Transmittergeschädigte. Ich will nicht in Versuchung kommen, noch einmal in ihn zurückzukehren.
    Alaska runzelte die Stirn. Bedeutete das, dass Callibso nicht durch den Zeitbrunnen gegangen war, sondern lediglich sein Über-Ich aus dem Puppenkörper zurückgezogen hatte?
    Der Zeitbrunnen ist justiert, las er weiter. Du kannst jederzeit über ihn deine Heimatwelt erreichen. Danach kannst du ihn nicht mehr benutzen. Er wird erlöschen.
    Das war alles.
    Alaska erschauerte.
    Callibso hatte ihm einen Weg nach Terra geöffnet, aber es war eine Sackgasse. Wenn er sich entschließen sollte, die verlassene Erde zu besuchen, würde er für immer dort bleiben müssen.
    So rätselhaft, wie Callibso in Alaskas Leben getreten war, hatte er sich auch wieder zurückgezogen.
    Saedelaeres Aufmerksamkeit wurde von einer Bewegung in der Nähe beansprucht. Er sah die Callibso-Puppe zwischen den Felsen herumtorkeln. Sie bewegte sich wie ein aufgezogenes Spielzeug, dessen Feder gerade ablief.
    Alaska dachte an die Botschaft, die Callibso ihm übermittelt hatte. Er ergriff einen Felsbrocken. Seine Hand schloss sich fest darum. Mit dieser Waffe näherte er sich der Puppe. Sie nahm ihn überhaupt nicht wahr.
    »Callibso!«, rief er.
    Das Ding reagierte nicht. Es hüpfte zwischen den Felsen hin und her, ohne dass in seinen Bewegungen ein Sinn erkennbar geworden wäre.
    Alaska schlich sich vorsichtig näher. Als sich eine günstige Gelegenheit bot, hob er den Arm und schmetterte der Puppe den Stein auf den Kopf. Sie brach zusammen. Ihre Arme und Beine zuckten, in ihrem Innern wurde ein Scharren hörbar.
    Alaska schlug noch ein paarmal auf sie ein, dann rührte sie sich nicht mehr. Vergeblich versuchte er, ihren Körper gewaltsam zu öffnen und einen Blick in ihr Inneres zu werfen. Sie war zu stabil. Er würde nie erfahren, ob sie ein Roboter oder irgendetwas anderes war.
    Er hoffte, dass er Callibsos Auftrag richtig ausgeführt hatte. Vielleicht war das Über-Ich des Puppenspielers in der Nähe und beobachtete ihn.
    Alaska nahm der Puppe den Zylinder vom Kopf, aber die Instrumente, nach denen er suchte, waren verschwunden. Er glaubte, ein spöttisches Kichern zu hören, und fuhr herum, aber da war niemand.
    Er suchte die Umgebung nach den Instrumenten und dem Anzug der Vernichtung ab, aber er fand nichts. Callibso hatte dafür gesorgt, dass sein Besitz nicht in fremde Hände geraten konnte.
    Alaska setzte sich auf einen Felsen.
    Er war allein und wusste nicht, was er tun sollte.
    Die folgenden Tage vergingen für den einsamen Mann wie ein Fiebertraum. Jedes Mal, wenn er einschlief, erschienen ihm Callibso und seine gesichtslosen Puppen, die ihm nach dem Leben trachteten. In einem anderen Traum sah er sich selbst über eine endlose Ebene wandern.
    Trotzdem waren die Tage fast noch schlimmer als die Nächte.
    Ihre Eintönigkeit belastete den Maskenträger mehr als alles andere. Nachdem er den Brunnen gereinigt hatte, spendete dieser wieder Wasser, sodass Alaska jederzeit trinken konnte. Neben ein paar verkohlten Schinken standen ihm kleine Früchte als Nahrung zur Verfügung.
    In der Stadt rührte sich nichts mehr. Die Puppen schienen ihre Häuser nicht mehr zu verlassen. Es gab keinerlei Anzeichen für eine Rückkehr Callibsos.
    Alaska begann sich damit abzufinden, dass er allein war.
    Der einzige Ausweg aus dieser Situation war der Zeitbrunnen. Ihn zu benutzen

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