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Silberband 088 - Der Zeitlose

Silberband 088 - Der Zeitlose

Titel: Silberband 088 - Der Zeitlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Domizil. Kanube bestand drauf, dass er mit Vorräten gefüllt wurde.
    »Das Wetter ist unberechenbar«, erklärte er. »Es ist möglich, dass wir oft tagelang nicht ins Freie können. Hier im Cherryl-Haus gibt es keine Lebensmittelmärkte. Deshalb ist es besser, wenn wir uns absichern.«
    Auf dem Dach entfachten die Männer ein großes Feuer, das sie mit brandsicheren Kunststoffplatten gegen Wettereinflüsse absicherten. Das Feuer sollte ständig in Gang gehalten werden, denn Kanube hielt es nicht für ausgeschlossen, dass eines Tages ein Überlebender mit einem Gleiter über der Stadt kreisen würde. Er sollte das Signal sehen.
    Während sie die Platten aufstellten, glaubte Kanube zu spüren, dass Speideck etwas auf dem Herzen hatte. Er befürchtete, dass es Marboo betraf, denn die Blicke, mit denen der Boxer die Frau betrachtete, ließen keinen Zweifel an seinen Gefühlen aufkommen. Bisher hatte Speideck den Afroterraner als Anführer anerkannt und sich zurückgehalten.
    Kanube beschleunigte das Arbeitstempo, denn er wollte ein peinliches Gespräch umgehen. Es war später Nachmittag, für einen kurzen Augenblick riss die geschlossene Wolkendecke auf.
    »Wann werden wir funken?«, wollte Speideck wissen.
    »Morgen«, erwiderte Kanube wortkarg. Er hatte inzwischen alle Geräte untersucht und eines davon ausgewählt.
    Nach Abschluss der Arbeiten warf Kanube noch zwei Brennstäbe aufs Feuer. Er hatte sie aus einem Sportgeschäft in den oberen Etagen des Cherryl-Hauses besorgt.
    »Es dürfte genügen, wenn wir alle drei Tage nach dem Feuer sehen«, sagte er.
    »Wie stehen Sie zu Marboo?«, fragte Speideck unvermittelt.
    Kanube schloss unwillkürlich die Augen. Er hatte mit dieser oder einer ähnlichen Frage gerechnet. Plötzlich begriff er, dass er Angst davor hatte, Speideck könnte Marboo für sich gewinnen. Er wollte die Frau auf keinen Fall verlieren. Es erschien ihm unerträglich, dass er gegenüber Speideck nicht auf ein besonderes Verhältnis zu Marboo verweisen konnte. Deshalb fühlte er sich unterlegen, und das machte ihn zornig.
    »Wie soll ich das verstehen?«, fuhr er den großen Mann an.
    »Sie wissen es«, gab Speideck zurück. »Ich glaube nicht, dass Sie einen Anspruch haben. Es gibt nichts, worauf ich Rücksicht nehmen müsste.«
    Kanube war sprachlos. Er fühlte, dass ihm das Blut in den Kopf stieg.
    Speideck lächelte ihm zu. »Ich wollte keinen Ärger heraufbeschwören, deshalb habe ich vorher mit Ihnen gesprochen.«
    »Mhm«, brummte Kanube. Er war einfach nicht fähig, sich zu äußern.
    Speideck verließ das Dach. Kanube wusste, dass er den Zeitpunkt für einen Protest versäumt hatte. Er folgte Speideck und stellte erleichtert fest, dass Marboo nicht im Ausstellungsraum war. Sie hatten diese Halle als gemeinsamen Aufenthaltsraum ausgewählt. Hier befand sich auch das von Kanube ausgewählte Funkgerät.
    Speideck zog sich in seine Unterkunft zurück.
    Für Kanube erhob sich die Frage, ob es überhaupt noch einen Sinn hatte, länger bei den beiden anderen zu bleiben. Wenn Speideck Erfolg haben sollte, konnte Kanube nur noch die Rolle des Außenseiters spielen. Das kam ihm unerträglich vor.
    Am liebsten wäre er sofort aufgebrochen, doch er entschied sich, bis zum nächsten Morgen zu warten und die beiden anderen in der Bedienung der Funkanlage zu unterweisen. Sie sollten eine Chance haben, mit anderen Menschen Kontakt aufzunehmen.
    Kanube selbst wollte Terrania City verlassen.
    Am nächsten Morgen frühstückten alle drei gemeinsam. Kanube beobachtete Marboo aufmerksam, konnte aber keine Veränderung an ihr feststellen. Sie verhielt sich so natürlich wie immer. Wahrscheinlich hatte Speideck noch keinen Vorstoß unternommen. Der Boxer machte Marboo während des Essens Komplimente, die sie mit einem Lächeln quittierte. Kanube starrte düster nur auf die Teller.
    Noch bevor die anderen fertig waren, stieß er abrupt seinen Stuhl zurück, wischte mit dem Handrücken über den Mund und sagte: »Lasst uns anfangen!«
    Marboo sah ihn erstaunt an. »Ich kenne niemand, der so viel Zeit hätte wie wir, Sante.«
    »Trotzdem. Ich will nicht länger warten.« Er stampfte zu der Funkanlage und schaltete sie ein. »Sie ist einfach zu bedienen, zumal wir nur banale Rufsignale abstrahlen wollen. Sobald wir funken, muss ständig jemand in der Nähe des Geräts sein, um mögliche Antworten zu registrieren.«
    Er justierte die Schaltungen, dann erklärte er Marboo und Speideck, was sie wissen mussten.
    »Es ist

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