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Silberband 088 - Der Zeitlose

Silberband 088 - Der Zeitlose

Titel: Silberband 088 - Der Zeitlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ergab sich zwangsläufig von selbst. Hotrenor-Taak würde sich die vermeintliche Chance nicht entgehen lassen.
    Sorgte ich mich also umsonst?
    Natürlich wussten die Kelosker längst, was sie dem Laren als Strategie anbieten würden. Sie hatten alles mit Dobrak und SENECA-Shetanmargt an Bord der SOL errechnet. Die Kelosker wollten erreichen, dass sich das Konzil in der Milchstraße entzweite, was zwangsläufig zum Niedergang der larischen Macht führen musste. Dobrak hatte errechnet, dass diese Strategie nach spontanen Anfangserfolgen in etwa achtzig Jahren zum endgültigen Erfolg führen würde.
    Ich würde es also noch erleben, dass die Völker der Milchstraße sich wieder ihrer Freiheit erfreuen durften. Vielleicht besaß ich dann allerdings keinen menschlichen Körper mehr …
    Ich dachte an Thaleia. Doch ihr trauerte ich nicht nach. Wenn ich nicht rechtzeitig vor ihr geflohen wäre, hätte sie es bestimmt geschafft, mein Leben von Grund auf zu verändern.
    So betrachtet war unsere Trennung geradezu Balsam für meine Seele.
    Es war eben alles relativ.

9.
    Uns, o Laren, helfet, und lass, o Mars, das Verderben keine anderen treffen. Sei jetzt zufrieden, wilder Mars, bleibe hier an der Schwelle, du Grausamer. Die Semonen möge er alle der Reihe nach anrufen, und möge er, Mars, uns helfen. Triumpe, triumpe, triumpe, triumpe, triumpe!
    Lied der Arval-Brüder
    Nachdenklich betrachtete Hotrenor-Taak die Inschrift über dem Portal der tiefschwarzen Stahlplastikkuppel, die sich scharf gegen das funkelnde Gletschereis abhob. Er las die in Interkosmo gehaltene Inschrift, deren Buchstaben mit Howalgoniumkristallen durchsetzt waren, nicht zum ersten Mal. Seit der Lare mit seinen Truppen auf Rolfth gelandet war und die dort stationierten Menschen aus ihrem Stützpunkt vertrieben hatte, war er mehrmals zu der Kuppel gegangen und hatte darüber nachgegrübelt, was die Inschrift bedeutete.
    Vor allem beschäftigte ihn die Frage, wie die Menschen des Carsualschen Bundes, denen das Sonnensystem Ontry-Melonzus einst gehört hatte, den Namen seines Volkes in dieser Inschrift verwenden konnten, bevor er mit seiner Flotte die Milchstraße erreicht hatte.
    Diesmal hoffte er, das Rätsel lösen zu können.
    Er wandte sich um und winkte Serjus Villunek heran. Der Greis war ein gebürtiger Terraner, der sich verbotenerweise immer noch mit terranischer Geschichte beschäftigt hatte. Hotrenor-Taaks Spione hatten ihn auf dem Planeten Kerschatz bei seiner illegalen Arbeit ertappt und dem planetarischen Gerichtshof übergeben.
    Der Verkünder der Hetosonen sah in dem alten Mann nun eine willkommene Informationsquelle. Serjus Villunek zitterte, aber nicht vor Furcht, sondern vor Kälte. Zwar trug er warme Fellkleidung, aber in seinem Alter kam ein Mensch nicht mehr ohne Wärme aus – und Rolfth hatte in dieser Beziehung wenig zu bieten.
    Rolfth, der vierte Planet der gelbroten Sonne Ontry-Melonzus, war niemals wirklich bewohnt gewesen. Zum einen erhielt er nicht genug Wärme von seinem Muttergestirn, zum anderen hatte eine vor fünftausend Jahren begonnene Eiszeit seine Kontinente weitgehend mit mächtigen Gletschern überzogen.
    Die Menschen des Carsualschen Bundes hatten auf Pernath, dem dritten Planeten, gewohnt und auf Rolfth nur eine Forschungsstation sowie einen Stützpunkt mit Raumhafen eingerichtet. Da sich die Bewohner von Pernath erbittert gegen die Machtübernahme der Laren und der mit ihnen verbündeten Überschweren zur Wehr gesetzt hatten, war Pernath von einem Flottenverband der Überschweren verwüstet und die wenigen Überlebenden deportiert worden.
    Rolfth war zum Stützpunkt des Konzils geworden, weil die Hyptons hier ihre bevorzugten Umweltbedingungen vorfanden. Die fledermausähnlichen Intelligenzen aus der Galaxis Chmacy-Pzan stammten von einer kalten und unwirtlichen Welt.
    Für die meisten Menschen war es zu kalt, besonders an jenen Tagen, an denen die glasklare Luft sich kaum auf mehr als fünf Grad Celsius erwärmte.
    Villunek blieb neben Hotrenor-Taak stehen. Die hellblauen Augen in dem braunfleckigen Greisengesicht blickten auf die Inschrift. Seine Lippen verzogen sich zur Andeutung eines Lächelns.
    »Was sagen Sie dazu?«, fragte der Lare auf Interkosmo, das nach wie vor die allgemeine Verkehrssprache dieser Galaxis war. »Wie kamen die Menschen des Carsualschen Bundes dazu, uns um Hilfe zu bitten, als sie noch gar nichts von unserer Existenz wissen konnten?«
    Serjus Villunek klappte fröstelnd den breiten

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