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Silberband 088 - Der Zeitlose

Silberband 088 - Der Zeitlose

Titel: Silberband 088 - Der Zeitlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Pelzkragen hoch und rieb sich die in dicken Fäustlingen steckenden Hände. »Ich bin sicher, dass die Menschen des Carsualschen Bundes nichts von Ihrem Volk wussten, ja noch nicht einmal etwas von seiner Existenz ahnten, als sie diese Inschrift anbrachten.«
    »Aber sie haben den Namen meines Volkes ausdrücklich erwähnt – noch dazu in der richtigen Schreibweise«, entgegnete Hotrenor-Taak eine Spur zu heftig.
    »Sie haben nur zitiert«, erklärte Villunek. »Sehen Sie, unter der Inschrift steht in kleineren Schriftzeichen Lied der Arval-Brüder. Die Arval-Brüder aber lebten vor mehreren tausend Jahren auf der Erde, in einem Reich, das als das Römische Weltreich in die Geschichte eingegangen ist. Die fratres arvales waren Bauern und bildeten eine Bruderschaft, die ihre Tänze und Opfer einer alten agrarischen Gottheit, Dea Dia, darbrachte und nebenbei auch den Kriegsgott Mars verehrte.«
    »Das mag alles stimmen«, erwiderte Hotrenor-Taak ungeduldig. »Aber was hat der Name meines Volkes im Lied von Bauern zu suchen, die sicherlich nicht einmal ahnten, dass schon zu ihrer Zeit intelligente Lebewesen den Weltraum mit großen Raumschiffen durchstreiften?«
    »Sie haben den Namen nicht erfunden, sondern wahrscheinlich aus der nordischen Yinglingensage übernommen, die noch sehr viel älter ist als die Arval-Bruderschaft. Für die fratres arvales waren die Laren die Beschützer der Fluren und des väterlichen Bodens. Sie konnten ja nicht ahnen, dass es ausgerechnet Laren sein würden, die ihre fernen Nachkommen einmal von dem väterlichen Boden vertreiben und sogar die Erde zum Verschwinden zwingen würden.«
    »Wir Laren tragen keine Schuld an dieser Vertreibung!«, protestierte Hotrenor-Taak entrüstet. »Ich erinnere Sie daran, dass wir uns nicht in die inneren Angelegenheiten der Erde eingemischt, sondern Perry Rhodan sogar zum Ersten Hetran der Milchstraße ernannt haben, also zum Statthalter des Konzils für diese Galaxis. Die Menschheit hätte als bevorzugtes Konzilsvolk in Ruhe und Frieden leben können, wenn sie – und besonders dieser Rhodan – nicht so störrisch gewesen wäre.«
    »Wir Menschen lieben die Freiheit mehr als Ruhe und Frieden«, erwiderte der Greis mit dem Stolz, der ihm nach so vielen Jahren der Demütigungen noch geblieben war. »Auch Sie werden eines Tages einsehen, dass man den Freiheitswillen einer ganzen Galaxis nicht für alle Zeiten unterdrücken kann. Vielleicht waren Ihre fernen Vorfahren anders. Vielleicht besuchten sie die Erde, als es noch kein Konzil gab, und vielleicht halfen sie damals den Menschen, denen sie begegneten. Nur so kann der Name Ihres Volkes als Name von Schutzgöttern in die uralten Überlieferungen gekommen sein.«
    Hotrenor-Taak gestand sich ein, dass die Worte des alten Terraners ihn eigentümlich berührten und etwas in ihm weckten, was lange geschlummert hatte. Aber er drängte diese Gefühle als unrealistische Sentimentalität zurück.
    »Ich denke, dass Ihre Urahnen uns heute genauso einstufen würden wie damals, Villunek«, sagte er stolz. »Nämlich als Schutzmacht des Konzils, das die Bewohner vieler Galaxien geeint hat.«
    »Mit Feuer und Schwert.« Serjus Villunek seufzte resignierend. »Darf ich in die Station zurückgehen? Mir ist kalt.«
    »Gehen Sie!«, erwiderte der Lare.
    Lange blickte er dem Greis nach, der durch den frisch gefallenen Schnee zur Station stapfte, dann trat er ebenfalls den Rückweg an.
    Er sah nicht, wie sich aus der Kuppelwand eine annähernd humanoide Gestalt löste. Sie war ebenfalls tiefschwarz. Als sie in das gelbliche Licht des Kuppeleingangs trat, nahm sie blitzschnell eine gelbliche Färbung an, sodass nicht erkennbar wurde, wohin sie verschwand …
    Tallmark blickte mit seinem Stirnauge argwöhnisch zur Decke der Kuppelhalle, an der ein traubenförmiges Gebilde aus fledermausartigen Lebewesen hing. Unentwegt veränderten die Geschöpfe ihre Position innerhalb der Traube. Dabei gaben sie leise Pfeiftöne von sich.
    Tallmark und die anderen Kelosker hatten längst errechnet, dass von den Hyptons Gefahr drohte. Die Vertreter dieses Konzilsvolks übten Beraterfunktion aus. Sie galten als exzellente Logiker und besaßen eine parapsychische Fähigkeit, die es ihnen ermöglichte, auf langsame und sanfte Art Lebewesen in ihrem Sinn zu beeinflussen.
    Llamkart, ein Begleiter Tallmarks, hatte die Hyptons als ›Paralogik-Psychonarkotiseure‹ bezeichnet, als Wesen, die eine dimensional übergeordnete Strahlung

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