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Silberband 088 - Der Zeitlose

Silberband 088 - Der Zeitlose

Titel: Silberband 088 - Der Zeitlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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genug, um zu verstehen, was sie sagten.
    Nach allem, was ich bisher gehört hatte, bestätigte ihnen der Zustand des Schiffs, dass es einen Fernflug durch die Dimensionen hinter sich hatte. Das rekonstruierten sie mit Materialproben der Außenhülle, Überprüfungen defekter Maschinenanlagen und Tests der ausgefallenen Reaktoren. Die Gesamtanalyse fiel durchaus befriedigend aus – befriedigend auch für mich.
    Auf meiner Flucht kam ich in einen Geschützleitstand. Dort nahmen zwei Laren Strahlungsmessungen an einer Transformkanone vor. Da das Geschütz während der Raumschlacht mit der SOL in Tätigkeit gewesen war, bekamen sie keine besonders aufschlussreichen Ergebnisse. Aber der Anblick der Waffe brachte sie auf eine andere Idee. Es schien so zu kommen, wie Rhodan befürchtet hatte, nämlich, dass die Laren das Geheimnis der terranischen Geheimwaffen zu ergründen versuchten.
    Das konnte unangenehm werden, auch für mich, denn das Transformgeschütz besaß eine Selbstzerstörungsanlage. Und ich war so nahe dran, dass ich leicht etwas abbekommen konnte, wenn diese zündete.
    Ich schwitzte, als der eine Lare sagte: »Es wäre interessant, das Geschütz näher anzuschauen.«
    »Deswegen sind wir nicht hier«, widersprach der andere.
    »Aber eine Rückfrage im Führungskommando könnte nicht schaden. Vielleicht erhalten wir die Erlaubnis, das Geschütz auf seine Funktionsweise untersuchen zu dürfen.«
    Während der Lare Funkverbindung mit einem SVE-Raumer aufnahm, suchte ich verzweifelt nach einem Fluchtweg. Doch es gab keinen. Ich war wie eine Maus in der Falle gefangen.
    »Was wollen Sie?«, hörte ich die Antwort auf die Frage des Laren. »Sie sind nicht an Bord der BOX, um Waffen zu enträtseln, sondern um den Gesamtzustand des Schiffs zu prüfen.«
    Bald darauf verließen die Laren den Geschützstand. Ich suchte mir ebenfalls ein anderes Versteck, in dem ich mich sicherer fühlen konnte. Doch zeigte sich bald, dass ich nirgends sicher war.
    Irgendwie kam ich auch in die ›Wartungsklinik‹, wo an Posbis schadhafte Teile ausgewechselt wurden, wo sie ihren regelmäßigen Service erhielten und wo sich auch ein riesiges Ersatzteillager befand. Ausgerechnet hier stellten mich die Laren.
    Ich reagierte schnell und zog eine eindrucksvolle Schau ab, die meine Geschichte, die ich mir zurechtgelegt hatte, untermauern sollte. Schließlich wollte ich der larischen Folter entgehen und verhindern, dass das Zistern-Ventil wirksam wurde.
    Aus diesem Grund begab ich mich in die Demontagehalle, in der ausrangierte Posbis in ihre Bestandteile zerlegt wurden, sobald es sich nicht mehr auszahlte, sie durch Ersatzteile zu erneuern. Das kam allerdings höchst selten vor, demzufolge musste ich nachhelfen. Ich schloss einfach einen Posbi kurz – was ich ohne Gewissensbisse tun konnte, weil seine Positronik und der Plasmazusatz erhalten blieben und nach der Demontage in einen anderen Roboterkörper verpflanzt wurden – und nahm die Anlage in Betrieb.
    Der Posbi wurde von Greifarmen auf das Förderband gelegt und systematisch zerlegt. Ich blieb ständig auf gleicher Höhe mit ihm, während er auf dem Förderband dahinglitt und Bestandteil um Bestandteil an das Ersatzteillager verlor.
    »O Vater«, jammerte ich dabei in dem Bewusstsein, von den Laren beobachtet zu werden. »Warum musstest du dieses unrühmliche Ende nehmen? Was soll ich nun ohne dich tun?« Es gelang mir sogar, einige Tränen zu verlieren.
    Inzwischen hatten mich die Laren umzingelt.
    »Keine Bewegung, Terraner! Ergib dich!«
    Ich wirbelte herum. »Wer seid ihr?«
    Ich kannte die Physiognomie der Laren gut genug, um die Überraschung vom Gesicht ihres Anführers ablesen zu können.
    »Willst du behaupten, noch nie einen Laren gesehen zu haben?«, herrschte er mich an.
    »Laren?«, wiederholte ich verständnislos. »Nennt ihr euch so? Es ist mir egal, von wem wir unterdrückt werden. Ob Kelosker oder Laren, was macht das schon. Mit dem Tod meines Vaters hat das Leben für mich jeden Sinn verloren.« Als ich sah, wie die verbliebenen Reste des demontierten Posbis durch eine Öffnung verschwanden, schrie ich gequält auf und stürzte nach vorne.
    Die Laren verstellten mir den Weg. Ihr Führer sagte: »Das war nur ein Roboter!«
    »Und doch war er mein Vater«, erwiderte ich schmerzlich. »Er war das letzte fühlende Wesen auf diesem Schiff, das mir etwas bedeutete. Die Kelosker haben alle meine Freunde umprogrammiert, sodass sie mir fremd wurden. Und jetzt ist auch

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