Silberband 088 - Der Zeitlose
Hirnregionen ihrer Paranormhöcker, begannen sofort damit, die Anwesenden in Zahlenkombinationen zu zerlegen, um mit Hilfe ihrer höherdimensionalen Mathematik Veränderungen feststellen zu können.
Hotrenor-Taak eröffnete die Besprechung.
»Ich begrüße unsere Freunde und wende mich an Sie mit der Frage, ob Sie sich bei uns wohl fühlen oder ob Sie Beschwerden vorbringen möchten, denen wir nach Möglichkeit abhelfen wollen.«
Tallmark bewegte sparsam seine Tentakelarme. »Auch wir begrüßen unsere Freunde. Zwar ist das Klima dieses Planeten nicht sehr angenehm für uns, aber da der Stützpunkt Murnte-Neek vollklimatisiert ist, fühlen wir uns wohl. Allerdings muss ich mich über die Hyptons beschweren. Sie erleichtern uns die Arbeit nicht, sondern versuchen ständig, uns von der gewissenhaften Erfüllung unserer Aufgabe abzubringen.«
Hotrenor-Taak warf seinen Mitarbeitern prüfende Blicke zu. Er las in ihren Gesichtern Unbehagen, Zweifel und auch Ärger. Allmählich wurden die Hyptons lästig.
»Ich danke Ihnen für Ihre Offenheit, Tallmark«, erwiderte der Verkünder der Hetosonen. »Selbstverständlich werde ich mit den Hyptons entsprechend reden. Kommen wir zum Thema: Inwieweit haben Sie die von mir gewünschte Strategie schon ausgearbeitet?«
»Die erste Phase ist abgeschlossen«, antwortete Tallmark. »Ausgehend davon, dass eines der Konzilsvölker die Oberhoheit über das Hetos der Sieben anstrebt und sogar ein befristetes Bündnis mit Rhodan einging, um Balayndagar vernichten zu können – und davon, dass sich auch durch Extrapolation noch nicht feststellen lässt, wer dieses Volk ist –, haben wir eine Doppelstrategie errechnet.«
»Eine Doppelstrategie?«, wiederholte Hotrenor-Taak nachdenklich.
»Wir kennen den Verräter nicht, deshalb müssen wir allen Konzilsmitgliedern misstrauen – einschließlich uns selbst.«
»Quatsch«, wandte Maylpancer ein. »Wenn wir genau wissen, dass wir nicht die Verräter sind, brauchen wir uns nicht selbst zu misstrauen!«
»Ich verstehe, wie Tallmark seine Bemerkung gemeint hat«, sagte Hotrenor-Taak begütigend. »Er hat das uns selbst natürlich nicht auf die Teilnehmer dieser Konferenz angewandt, sondern auf das Konzilsvolk der Laren als Ganzes.«
»Richtig«, erwiderte Tallmark. »Die Verräter könnten, auch wenn das unwahrscheinlich ist, selbst in der Führungsspitze des larischen Volkes zu suchen sein. Wir müssen das in unsere Überlegungen einbeziehen, weil sonst die Berechnungen unvollständig werden – und aus Lücken in der Grundlage würden in der Langzeitextrapolation riesige Löcher entstehen.«
»Einverstanden«, sagte Hotrenor-Taak. »Damit die Verdächtigen, also alle Konzilsvölker, nichts von unserem Verdacht erfahren, muss die alte Form der Kooperation nach außen hin bestehen bleiben. Das sieht so aus, dass die Flotte der Laren weiterhin mit den Vertretern der anderen Konzilsvölker in der Milchstraße zusammenarbeitet.«
»Ein gewagtes Vorgehen, sobald Emotionen ins Spiel kommen«, warf ein Berater Hotrenor-Taaks ein.
»Ich weiß«, erwiderte Tallmark. »Informierte larische Kommandanten könnten aus nichtigen Anlässen Vertreter eines anderen Konzilsvolks für Verräter halten und entsprechend reagieren. Dem kann nur vorgebeugt werden, wenn die Kommandanten der offiziellen larischen Milchstraßenflotte in Unwissenheit über unseren Verdacht gelassen werden.«
»Sie wollen also, dass eine offizielle larische Flotte das Konzil vertritt, während daneben und ohne Wissen von Mitgliedern der offiziellen Flotte, eine zweite, Schwarze Flotte entstehen soll, die sich im Hintergrund hält.«
»So ungefähr. Da die SVE-Raumer regelmäßig von den Pyramiden der Mastibekks aufgeladen werden müssen, kann die Schwarze Flotte sich nicht verborgen halten. Sie versteckt sich am besten innerhalb der offiziellen Flotte. Durch ein bestimmtes Rotationssystem lässt es sich von wenigen eingeweihten Verbandskommandeuren so einrichten, dass Außenstehenden die wirkliche Zahl der Gesamtflotte verborgen bleibt.«
»Das ist ein brauchbarer Vorschlag«, bestätigte Hotrenor-Taak. »Wir werden …« Er brach ab, da sein Armband-Kommunikator summte. Als er der leisen Stimme eine Weile konzentriert gelauscht hatte, sagte er: »Unsere Spezialfunkstation hat eine Botschaft aus meiner Heimatgalaxis aufgefangen – leider verstümmelt. Aber es ist eindeutig, dass es sich einesteils um die Bestätigung der Vernichtung Balayndagars handelt.«
»Und
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