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Silberband 089 - Sie suchen Menschen

Silberband 089 - Sie suchen Menschen

Titel: Silberband 089 - Sie suchen Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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angefangen, dass ich meinem Vorgesetzten statt Kaffee in heißem Wasser aufgelöstes Granupol gegeben hatte, ein starkes Halluzinogen, mit dem tödlich verletzten Raumfahrern wenigstens die Schmerzen genommen wurden.
    Aber bei Dalaimoc Rorvic hatte das Granupol ganz anders als normal gewirkt. Anstatt ihm angenehme Halluzinationen vorzugaukeln, hatte er sich selbst in so etwas wie eine Halluzination verwandelt und die Kontrolle über unsere Space-Jet an sich gerissen.
    Zuerst war die Space-Jet auf einen gefrorenen Gasriesen zugerast. Dann hatte ich, unmittelbar vor dem bevorstehenden Aufschlag, ein seltsames Licht über die Planetenoberfläche huschen sehen. Danach hatte sich die GHOST unbeschädigt in einer Felsenhöhle auf Rolfth befunden.
    Natürlich waren dabei die vielfältigen parapsychischen Fähigkeiten des Tibeters am Werk gewesen. Nur, wie diese Kräfte es fertig gebracht hatten, uns unversehrt nach Rolfth zu befördern – und das vielleicht viele Lichtjahre weit –, das wusste ich nicht.
    Ich unterbrach mein Grübeln, als ich hörte, dass die Laren sich dem Altar näherten.
    »Ob Hotrenor-Taak meint, in diesem Tempel könnte etwas Wertvolles verborgen sein?«, sagte der eine.
    »Jedenfalls sollten wir ihn gründlich durchsuchen«, erwiderte der andere.
    Meine Lage war prekär. Glücklicherweise gingen die Laren am Altar vorbei. Ich hörte, wie sie einen Vorhang beiseite zogen und irgendwelche Gegenstände verrückten. Es polterte, raschelte und klapperte.
    Behutsam drückte ich die Klappe, durch die ich unter den Altar gekrochen war, ein Stück weit auf und spähte hinaus. Die Laren waren dabei einige flache Schachteln zu öffnen. Wallende Gewänder, künstlicher Schmuck, Ampullen und flache Sprühdosen kamen zum Vorschein.
    Als einer der Laren eine Sprühdose betätigte und seinen Artgenossen einnebelte, schloss ich meine Klappe wieder. Ich wollte das Zeug keinesfalls einatmen.
    Ich hörte den eingesprühten Laren husten und schimpfen, dann zischte eine weitere Sprühdose, woraufhin auch der zweite Lare hustete.
    Und so etwas nennt sich Beherrscher der Milchstraße!, dachte ich verächtlich. Im nächsten Augenblick wurde meine Aufmerksamkeit von den Worten der Laren beansprucht.
    »Oh, großer Mars, du Wilder und Harter!«, sagte der eine mit seltsam verzückter Stimme. »Wir beten dich an und verehren dich!«
    »Wir wissen, du wirst uns helfen, du Grausamer, Gütiger!«, fiel der zweite Lare ein.
    In diesem Ton redeten sie weiter. Ich öffnete wieder die Klappe und sah, dass die beiden Laren mit erhobenen Händen dastanden und verzückt an die Tempeldecke starrten. Kein Zweifel, sie hatten sich mit dem Sprühnebel in Trance versetzt. Wahrscheinlich hatten die Dosen den Verkündern des seltsamen Kults dazu gedient, alle im Tempel Versammelten ihren Unsinn glauben zu lassen. Dafür verwünschte ich sie nachträglich – bis mir aufging, dass die Trance der Laren mir die Gelegenheit gab, unauffällig zu verschwinden.
    Die Laren achteten auf nichts. Ich verließ mein Versteck, und gerade noch rechtzeitig fiel mir etwas ein. Eine bestimmte Richtung der Medizin bekämpfte Symptome mit Mitteln, die bei Gesunden eben erst diese Symptome hervorriefen. Warum also sollte nicht ein Mittel, das so etwas wie Halluzinationen hervorrief, Rorvic aus einer Halluzination wieder in einen Menschen zurückverwandeln?
    Ich sah, dass in einer Schachtel noch drei flache Sprühdosen lagen, und nahm eine davon heraus. Nachdem ich sie in einer Beintasche meines Raumanzugs verstaut hatte, verließ ich den Tempel.
    »Wohin gehst du, Tatcher?«, wisperte eine Stimme neben mir.
    »Zu Rorvic natürlich«, antwortete ich. »Kommst du mit, Pan?«
    »Ich sagte dir schon, dass ich in der Nähe der Kelosker bleiben muss«, antwortete der unsichtbare Laktone. »Pass auf, dass die Laren dich nicht entdecken – und alles Gute, Tatcher!«
    »Danke«, erwiderte ich. »Ebenfalls viel Glück, Pan!« Ich blickte mich um, sah, dass kein Lare in der Nähe war, und rannte los.
    »Es war sehr klug von dir, die Wächter zu alarmieren, Lemmo«, sagte Apasch-Faraday, nachdem der Jäger in kurzen Zügen berichtet hatte, was beim Eisversteck der Lederflügligen geschehen war.
    Die beiden Ontaker standen vor einem Gletschersee, der von Fackeln erleuchtet wurde. Mitten über den See führte eine schmale Brücke aus Eis.
    Demütig senkte Lemmo den Kopf. Über sein Schädelfell zog sich eine Sengspur. Ein Energiestrahl hatte ihn gestreift, als er sich

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