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Silberband 089 - Sie suchen Menschen

Silberband 089 - Sie suchen Menschen

Titel: Silberband 089 - Sie suchen Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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eingesetzten NEI-Agenten hatte Ciro als Einziger die Koordinaten der Provcon-Faust gekannt. Deshalb war er mentalstabilisiert worden und hatte zudem ein Zistern-Ventil erhalten. So sicher damit sogar ungewollter Verrat verhindert wurde, so furchtbare Folgen hatte die Aktivierung für den Betroffenen selbst. In Ciros Fall war dieser Nebeneffekt der Wahnsinn …
    Sein Geisteszustand ließ keinen anderen Schluss zu, als dass jemand versucht hatte, ihm sein Wissen mit Gewalt zu entlocken. Und es konnte nur jemand von der GAVÖK gewesen sein, denn auf Surfon waren nur Springer, Aras und Arkoniden stationiert.
    Dadj ballte die Hände. So stand es also wirklich mit der Galaktischen Völkerwürde-Koalition! Jedes Volk hatte weiterhin seine eigenen Interessen.
    Dadj dachte an Rache. Er wollte die Schuldigen ihrer Strafe zuführen – egal, ob es sich um Arkoniden, Aras oder Springer handelte.
    Als er am Abend mit den Vertretern der anderen Koalitionsvölker zusammentraf, hatte er seine Gefühle wieder unter Kontrolle. Erst vor einer Stunde war ein verschlüsselter Funkspruch aus dem NEI eingetroffen. Atlan wollte die allgemeine Reaktion auf die neueste Entwicklung in der Milchstraße herausfinden. Konkret: Wie nahmen die Mitglieder der Koalition Perry Rhodans Rückkehr auf?
    »Was mit Ciro geschehen ist, tut uns Aras besonders Leid.« Marzal, der Bevollmächtigte der Galaktischen Mediziner, bekräftigte sein Bedauern Dadj gegenüber mit einem Druck seiner feingliedrigen Hand. »Ich verstehe das nicht …«
    »Ersparen Sie es sich, Mitleid zu heucheln, Marzal.« Der Arkonide Gorgal klopfte Dadj kameradschaftlich auf die Schulter. »Wir wissen alle, wie die Aras zum NEI stehen. Ich erinnere mich nur zu gut an Ihre Eingabe, in der Sie von Prätendent Atlan verlangten, er solle im Versteck der Neuen Menschheit eine diplomatische Niederlassung der Aras bewilligen.«
    Alaxios, ein grobschlächtiger Springer, der nach alter Tradition einen roten Vollbart trug, drängte den Arkoniden zur Seite. »Sie können es wohl nie lassen, Unruhe zu stiften, Gorgal. Ich will nicht für die Aras Partei ergreifen, aber ich weiß, dass Arkon ganz bestimmt nicht selbstlos die Ideen der GAVÖK verficht und treu zum NEI hält.«
    »Prätendent Atlan ist Arkonide, das verbindet«, erklärte Gorgal stolz und blickte Dadj erwartungsvoll an. Der NEI-Agent schwieg jedoch.
    »Ha«, dröhnte Alaxios abfällig. »Zwischen Atlan und seinem Volk ist die Kluft größer denn je. Warum hat bei der letzten Großversammlung der arkonidische Abgeordnete sich standhaft geweigert, Atlan offiziell als Prätendenten des NEI anzuerkennen? Doch nur, weil man ihn als Verräter ansieht. Dass Atlan im Dienst des Solaren Imperiums stand, können ihm die Arkoniden verzeihen. Aber sie verwinden es nicht, dass er nach dem Zusammenbruch der terranischen Macht noch nicht nach Arkon zurückgekehrt ist.«
    Dadj hatte dazu nichts zu sagen. Dieses Streitgespräch war bezeichnend für die GAVÖK. Wie sollten die Interessen von fünfzig und mehr Völkern auf einen Nenner gebracht werden, wenn schon bei drei Repräsentanten derartige Unstimmigkeiten auftraten?
    Allmählich verstand Dadj Atlans Sorgen. Perry Rhodan war immer noch eine bekannte und geachtete Persönlichkeit. Wenn der ehemalige Großadministrator des Solaren Imperiums sich an die GAVÖK wandte, würden vielleicht einige Beteiligte in ihm den Mann sehen, dem man Chancen einräumte, das zu vollbringen, was Atlan bislang nicht geschafft hatte, nämlich alle Völker zu vereinen.
    Dadj wartete geduldig auf eine Gelegenheit, um dem Streitgespräch eine Wendung zu geben.
    »Die wachsende Unzufriedenheit in der GAVÖK erscheint mir äußerst bedenklich«, sagte er schließlich. »Die Wurzel des Übels ist, dass wir nicht gemeinsam an einem Strang ziehen.«
    »Natürlich«, stimmte Marzal zu. »Wie bei einer Operation, bei der fünfzig Ärzte einen todkranken Patienten auf ebenso viele Krankheiten behandeln. Jeder für sich mögen das hervorragende Ärzte sein, aber sie werden den Patienten umbringen, wenn sie ihre Fähigkeiten nicht koordinieren. Dazu bedarf es einer starken Führungshand.«
    »Sie glauben also, dass der Fehler bei der Führung der GAVÖK zu suchen ist?«
    »Das ist nicht meine Meinung«, sagte der Ara, »sondern eine Tatsache. Atlan hat die GAVÖK gegründet, aber es ist ihm nicht gelungen, aus ihr funktionierende Institution zu machen. Man sollte ernsthaft überdenken, ob …«
    »Sprechen Sie nur weiter«,

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