Silberband 089 - Sie suchen Menschen
einschlugen.
Wieder schoss Herthor.
Die Kraft der vier Antigravs und des starken Triebwerks riss Meiskers Feryppus aus der Gruppe der Echsen heraus und trieb ihn auf Herthor zu. Ein zweiter Speer traf Zettion in den Rücken. Der Multi-Cyborg schrie auf und griff wie blind nach der Strahlwaffe.
Schnell stiegen die beiden Maschinen hoch und schwebten davon. Herthor drosselte die Geschwindigkeit und näherte sich seitwärts dem Freund. Zettion wimmerte verhalten. »Zieh … die Waffen heraus!«, gurgelte er.
Unkontrolliert bewegte Zettion den Fahrthebel. Herthor blickte nach vorn, suchte die Umgebung ab und sah nichts anderes als schillernde Sumpfgebiete. Nein, es gab auch eine ausgedehnte Sandfläche. Herthor, halb zerrissen von den Ereignissen, warf sich nach links aus dem Sattel und packte den Steuerbügel des anderen.
»Wir sind gleich da, Zettion!«
Sie landeten einigermaßen weich in der Mitte der Fläche. Herthor schwang sich auf den Boden und hob Meisker vorsichtig in den Sand. Er griff zuerst nach dem Speer im Rücken des Freundes und zog ihn mit einem entschlossenen Ruck heraus. Zettion schrie auf und kippte nach hinten. Nur wenig Blut sickerte aus der schmalen Wunde unterhalb der Schulter. Danach entfernte Herthor den zweiten Speer und schnitt die schwere Jacke auf.
Eine Minute später hielt er die Versorgungsschachtel in Händen und machte sich in fieberhafter Eile daran, den Partner zu verbinden. Außerdem injizierte er ein schmerzstillendes Mittel.
Die Sonne stieg höher, die Hitze nahm zu, und die Insekten wurden lästig. Herthor ließ sich davon nicht stören. Er arbeitete schnell und versorgte die Wunden. Zettion war halb ohnmächtig und zitterte wie im Fieber. Schließlich setzte Herthor die Wasserflasche an seine aufgeplatzten Lippen und zwang ihn zu trinken.
»Glaubst du, dass du sitzen kannst?«
Zettion gab keine Antwort. Herthor zuckte mit den Schultern, stand auf und bugsierte Zettions Feryppus ganz nahe heran, ließ die Maschine auf den Sand absinken und hob den schlaffen Körper in den Sattel. Er hielt Zettion mit einer Hand fest und band die Beine mit Riemen an die Steigbügel, dann die Arme an den Haltebügel vor dem Sattel. Zettion atmete schwer, aus seiner Kehle kam ein würgendes Keuchen. Er hielt die Augen geschlossen. Herthor hob die blutgetränkte Jacke auf und hängte sie dem Freund über die Schultern. Er schaltete den Feryppus ein und wartete, bis die Maschine einen Meter über dem Boden schwebte. Anschließend aktivierte er das Armbandfunkgerät und rief: »Hier Gruppe Smolk. Wir brauchen Hilfe. Bitte, peilt uns an und holt uns ab. Meisker ist schwer verletzt.«
Im Lautsprecher knisterte es, schließlich war verworrenes Stimmengewirr zu hören, im Hintergrund krachten Schüsse.
»Hier Siedlung. Ihr seid fast überfällig. Wo befindet ihr euch?«
»Westlich des Plateaus. Ihr müsst eine Peilung durchführen – was ist bei euch in der Siedlung los?«
»Wir werden von Schlangenwesen angegriffen und sind dabei, sie zurückzuschlagen.«
»Es sind Intelligenzen!«, schrie Herthor. »Ihr bringt die Bevölkerung von Upith um!«
»Wir haben keine Wahl. Das Raumschiff ist ausgerüstet. Wir schicken euch einen schweren Gleiter!«
»Verstanden. Habt ihr die Peilung?«
»Ja. Kommt ihr uns entgegen?«, fragte der Diensthabende in der Siedlung.
»So gut es geht.« Herthor warf einen prüfenden Blick auf die zusammengesunkene Gestalt des Freundes. Eine Wunde war wieder aufgebrochen, Blut sickerte durch den Verband. »Beeilt euch. Meisker ist bewusstlos. Auch hier rasen die Tergos umher und kämpfen gegen alles, was sich bewegt.«
»Wir kommen. Ende.«
Einen Augenblick lang zögerte Smolk noch, dann ergriff er den Bügel des anderen Feryppus und steuerte nach Osten.
Am frühen Nachmittag kam wieder Sturm auf. Aber es waren nur vereinzelte Stöße, die beide Maschinen schwanken ließen. Meisker stöhnte nicht mehr. Vermutlich schlief er. Die Siedlung wurde angegriffen!, dachte Smolk unruhig, mit sich und seinen trostlosen Gedanken allein. Diese Tergos greifen alles an, was sich bewegt, was nach Leben aussieht. Sie bringen sich dadurch selbst um.
Hin und wieder gab er einen Schuss auf einen heranschwebenden Saurier ab. Die Raubtiere hatten aber genug andere Ziele und behelligten die zwei langsam und hoch fliegenden Mucys kaum.
Plötzlich entdeckte Smolk weit vor sich einen Lichtblitz. Sofort steckte er die Waffe weg, schaltete das Funkgerät ein.
»Nur noch ein paar
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