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Silberband 089 - Sie suchen Menschen

Silberband 089 - Sie suchen Menschen

Titel: Silberband 089 - Sie suchen Menschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Mitteln dieses Raumschiffs und seiner kleinen Besatzung zu erreichen waren, sollten im Sinn des Neuen Einsteinschen Imperiums instruiert und beeinflusst werden. Es gab Speicher mit der Botschaft und der Argumentation.
    Herthor betrat die Zentrale, als der Kreuzer für einen Orientierungsaustritt den Linearflug unterbrach. Mindestens die Hälfte der Besatzung befand sich hier.
    »Was geht uns eigentlich das Fandmann-System an?«, fragte er laut. »Was haben wir den Arkoniden zu sagen?«
    Niemand antwortete ihm. Jeder Multi-Cyborg ging seiner Aufgabe nach. Das Schiff sollte die Aufgabe schnell erledigen.
    »Warum führen wir die Befehle der anderen aus?«, rief Herthor lauter und forschender. Alles in ihm sträubte sich gegen diese Mission.
    »Steh nicht herum, tu etwas Sinnvolles!«, knurrte einer der anderen.
    Herthor Smolk ahnte dumpf, ohne es jedoch artikulieren zu können, dass er sich der endgültigen Berufung näherte. Schon damals, als sie ihn schufen, war der Keim der menschlichen Seele in ihm gewesen.
     … und in allen anderen Multi-Cyborgs.
    »Wir sind die fünfte Kolonne der Menschen! Wir sind die Vorhut der Neuen Menschheit!«, rief er. »Und wir sind Menschen. Wir sind nicht verpflichtet, Propaganda für den Status quo zu machen«, sagte er erbittert. Sein Blick suchte die Augen seiner Freunde. Sie alle kannten sich jahrelang.
    Jemand packte ihn an der Schulter und schob ihn zur Seite. Keineswegs unhöflich, aber mit Nachdruck.
    »Ihr hört ja gar nicht zu!«, brüllte er.
    »Wozu auch?« Der Pilot drehte sich flüchtig nach ihm um. »Du redest wirres Zeug. Schlaf dich erst einmal aus, Herthor.«
    Erschüttert und irgendwie hilflos stand er da und wunderte sich über die Reaktion. Alle waren wie er. Sie mussten doch spüren, was er erfahren hatte. Auch sie waren Menschen.
    »Wir sind Menschen wie die aus dem NEI«, sagte er und blieb neben dem Pult des Navigators stehen.
    Er wurde weiterhin ignoriert.
    »Sie wollen, dass wir ihre Befehle befolgen. Wir müssen das nicht tun, Freunde! Warum gehorcht der Mensch dem Menschen?«
    Die knapp eineinhalb Dutzend Männer, die hier konzentriert arbeiteten, sahen ihn als Störung an. Sie fühlten sich von ihm belästigt und dachten nicht daran, ihm zuzuhören. Sie führten, und das war für ihn das Entscheidende, die Befehle des NEI aus. Wie Maschinen.
    »Es steht nicht in meiner Macht«, sagte er zu sich selbst und warf einen sehnsüchtigen Blick auf die Sternenpracht, die in wenigen Sekunden wieder von den Schirmen verschwinden würde. »Sie erkennen noch nicht und sind noch nicht reif. Sie sind noch nicht auf dem Weg zum Menschsein.«
    Er wandte sich ab und verließ die Zentrale. Er musste noch warten, denn früher oder später würden sie alle eine Seele haben. Eine Seele und Träume wie er.
    Herthor Smolk ging nachdenklich zurück in seine Kabine. Natürlich würden die anderen tun, was ihnen befohlen worden war. Schließlich waren sie Züchtungen, aber noch keine echten Menschen. Mitten in seinen Überlegungen ging der Türsummer.
    »Komm herein!«, rief Herthor und richtete sich von der Liege auf. Eine tiefe Mattigkeit hatte ihn ergriffen. Das Schott wurde geöffnet. Nacheinander schoben sich drei Männer der Besatzung in den Raum.
    »Wir müssen mit dir sprechen, Herthor«, sagte einer und wartete darauf, dass sich das Schott schloss.
    »Das tut ihr bereits. Worüber?« Konnte es sein, dass sie ihn aufsuchten, weil sie seine Botschaft hören wollten?
    »Du hast vor einigen Stunden merkwürdige Dinge gesagt.«
    »Sie waren nicht merkwürdig«, erwiderte Herthor gedankenvoll. »Es waren die Überlegungen eines Menschen.«
    »Wir haben dieselben Probleme!«
    »Welche?«
    Sie zögerten noch, darüber zu sprechen. Aber nach kurzer Zeit hörte Herthor Smolk schweigend und mit steigender Freude und Bewegtheit, dass sie auf dem Weg waren, den er schon beschritten hatte. Auch diese drei Männer hatten in sich die Seele entdeckt. Sie waren noch verwirrt, nicht so sicher wie er. Sie hatten die Unruhe der ersten Entdeckungen und der schweren Gedanken noch nicht überwunden.
    »Was werdet ihr tun?«, fragte er schließlich, nachdem er sie so viel hatte berichten lassen, dass kein Irrtum mehr möglich war.
    »Nun, wir werden gehorchen. Wir sind Multi-Cyborgs und als Diener der Menschen gezüchtet worden. Wir werden tun, was unser Auftrag uns befiehlt. Zuerst die kleine arkonidische Kolonie auf Fandmann, dann die anderen Mitglieder der GAVÖK.«
    »Ihr habt einen Weg vor

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