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Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Titel: Silberband 091 - Die Terra-Parouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Riesenvögel ließen sich auf den Felsen nieder und äugten zu uns herab.
    Als Et sich aufrichtete, wurde er blass und stützte sich mit einer Hand ab. »Der Boden schwankt!«, rief er.
    Ich lachte. »Das Gefühl täuscht, Sagullia. Ihr Gleichgewichtssinn hat sich darauf eingestellt, die Bewegungen des Bootes auszugleichen, und muss sich erst wieder umgewöhnen.«
    »Es gibt so viel, was ich bisher nicht wusste.«
    »Natürlich«, erwiderte ich ernst. »Ein Raumschiff kann immer nur ein künstliches Zerrbild der Umweltverhältnisse auf einem Planeten bieten. Je eher ihr Solaner versteht, dass die SOL keine Welt, sondern nur ein Transportmittel ist, desto besser wird es für uns alle sein.«
    Sagullia Et schüttelte den Kopf. Trotzdem schien ich ihn halb überzeugt zu haben.
    Unsere Kleidung war längst wieder getrocknet. Deshalb legten wir keine Rast ein, sondern machten uns sofort auf den Weg zur nächsten Wohnklippe. Es war hier nicht so heiß und stickig wie in der anderen Bucht, denn eine frische Brise wehte von der See herein und brachte Kühlung.
    Auf Anhieb entdeckten wir die in den Fels gebrannten Stufen. Sie führten in Serpentinen aufwärts, waren aber offensichtlich lange nicht mehr benutzt worden. Moose und Flechten und sogar dünnes blaues Gras wuchsen.
    »Sie gehen voran!«, bestimmte ich. »Halten Sie sich immer dicht am Hang und sehen Sie niemals nach unten! Hier gibt es keine Sicherheitsautomatik, die rettend eingreift, wenn Sie einen Fehler machen.«
    Er zuckte geringschätzig mit den Schultern. Warum, war mir klar. Erstens sieht die steilste Treppe von unten ungefährlich aus, und zweitens fehlte ihm jede diesbezügliche Erfahrung, so dass er nicht ahnen konnte, welche Gefühle einen Menschen überkommen, sobald er in halber Höhe zurückschaut.
    Erst als wir schon oben waren, wandte er sich um. Übergangslos wurde er blass und taumelte. Ich sprang die letzten beiden Stufen hoch und drückte Sagullia auf das Gipfelplateau.
    »Wir müssen doch nicht wieder da hinunter?« Er schluckte krampfhaft.
    »Wahrscheinlich nicht.« Ich packte ihn an den Schultern und drehte ihn herum, so dass wir die Wohnanlage überblicken konnten. Ihre Gestaltung zeugte von Verspieltheit, aber auch von Schönheitssinn. Weniger schön wirkten die vielen zerbrochenen Fensterscheiben und die ebenso zahlreichen mit starken Platten verschlossenen Fensterhöhlen.
    Ein Torweg führte durch eines der Häuser hindurch. Wir konnten den Ausschnitt eines Platzes oder Innenhofs sehen und gingen darauf zu.
    Stöhnend prallte Sagullia zurück. Ich hielt ihn fest und blickte kaum weniger entsetzt auf die grausige Szene, die sich uns bot.
    Auf dem Platz lagen zwei Feyerdaler. Ihr Aussehen ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie eines gewaltsamen Todes gestorben waren. Zwei Arbeitsroboter hatten sie anscheinend in dem Augenblick erreicht, in dem auch wir erschienen waren. Sie hoben die Toten auf ihre stählernen Arme und stapften zu einem zweiten Torweg zu unserer Linken.
    »Nehmen Sie sich zusammen, Sagullia!«, flüsterte ich. »Wir folgen den Robotern. Vielleicht erfahren wir, was hier gespielt wird.«
    Et nickte.
    Zweifellos hatten die Roboter uns bemerkt, dennoch reagierten sie nicht. Nachdem wir den zweiten Torweg passiert hatten, gelangten wir auf eine schmale Brücke. Sie führte zu einer anderen Klippe.
    Die Roboter trugen die schrecklich zugerichteten Toten hinüber und weiter bis zum jenseitigen Ende des Felsens. Dort warfen sie die sterblichen Überreste einfach in die Tiefe. Anschließend kehrten sie um und gingen an uns vorüber, ohne uns zu beachten.
    Wir schauten uns entsetzt an, dann eilten wir wie auf ein geheimes Kommando hin zum Rand der Klippe, ließen uns auf den Boden sinken und krochen so weit vor, dass wir gerade noch ungefährdet in die Tiefe schauen konnten. Sagullia schien sein Schwindelgefühl allmählich zu überwinden.
    Unten prallten die Wellen gegen den Fuß der Klippe. Von oben stießen die blau gefiederten Vögel herab und rissen mit Krallen und Schnäbeln an dem, was auf der Wasseroberfläche trieb.
    Sagullia zog sich hastig zurück, stemmte sich auf die Knie hoch und übergab sich. Mir war ebenfalls flau im Magen, obwohl ich mir sagte, dass es so viele Bestattungsarten wie Völker gab. Dennoch erschien mir die Beseitigung der sterblichen Überreste der ehemaligen Regelerschaffer unwürdig. Vor allem aber quälte mich die Frage, ob die beiden Feyerdaler durch einen Unfall umgekommen waren – oder

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